Ich weiß mittlerweile, dass die Situation bei dir bescheiden ist und du einfach riesen Pech da hast. Das möchte ich dir gar nicht absprechen. Aber deine schlechten Erfahrungen zu denen du dir hier Luft machst sind einfach nicht die Regel, auch wenn sie echt ätzend sind.
Ich versuche den "Normalfall" darzustellen.
Den Normalfall gibt es eigentlich nicht. Du bist in deiner Blase mit jüngeren, engagierten und vernünftigen Jägern konfrontiert, ich mit dem kompletten Albtraum. Aber glaub mir, die alten Jäger, die es "schon immer so gemacht" haben, gibt's nicht nur bei mir. Wenn man mal weiträumig querliest, bekommt man mit, dass sich auch junge, moderne Jäger über Probleme mit den Alteingesessenen beschweren.
Ihr hier aus dem Thread dürft gerne hierher ziehen und die Jagd übernehmen, ich freu mich. Es gibt aber halt nicht nur hier Probleme, wenn nan mal die Meldungen über irrtümlich geschossene Weidetiere liest, z.B. Pony mit Wildschwein verwechselt etc. Vor der Jagd vorglühen passiert auch noch, nicht nur hier. Und solange die Jäger in der jeweiligen Gegend "Jemand" sind, passiert auch nix dagegen.
Trotzdem bin ich keinesfalls komplett gegen die Jagd. Aber schon für strengere Regeln und Kontrollen.
Dazu gehört eben mMn auch, dass verdammt nochmal die Hauptwege gekennzeichnet werden MÜSSEN, wenn eine Bewegungsjagd stattfindet. Dazu höre ich aber oft nur die hier genannten Ausreden, Angst vor Jagdgegnern etc. Mag ja sein, dass das in eurer Ecke ein Problem ist, das tut mir leid für euch, aber die Normalität ist es bestimmt nicht. Hier z.B. gibt es keine nennenswerten Störungen oder Vandalismus.
Übrigens habe ich erst am Sonntag mit einem Jäger getrauert, dessen Hündin öfter bei uns in Urlaub war und letzte Woche sehr plötzlich und unerwartet verstarb. Er ist einer der wenigen Guten hier und die Hündin war ein Schatz und ein bisschen in Spuk verknallt. Leidercgibt's von denen zu wenige hier und die Wenigen haben nichts zu melden.
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Ich weiß nicht wie es den anderen geht, aber mir vergeht bei deinem Ton einfach die Lust auch nur irgendwie ins Gespräch zu kommen oder weiter zu diskutieren. Ich fühle mich eigentlich permanent angegriffen.
Nein, ich bin nicht ein einer Blase mit jüngeren Jägern. Ich jage hier vor Ort mit Jägern aus allen Altersklassen. Ganz normal, wie die Jägerschaft sich schon ewig organisiert. Viel Kontakt zu jüngeren habe ich nur über Instagram und entsprechende Events.
Da bist du genauso in deiner Blase mit alle alten Jäger sind sche*ße mit anderen Leuten die genauso empfinden wie du.
Und zu der Geschichte von Maizy
Ganz ehrlich finde ich, dass dort einfach unglücklich gehandelt wurde. Das Jäger nachts auf Schwarzwild ansitzen, vor allem am Mais, kommt regelmäßig vor. Das da Leute nachts durch die Gegend rennen und Fledermäuse zählen ist wohl eher die Ausnahme. Mit sowas würde ich auch absolut nicht rechnen und wäre entsprechend sauer, wenn ich mir die Nacht um die Ohren haue und dann da Leute rumrennen.
Ich sehe hier tatsächlich eher euch in der Pflicht, wenn die untere Jagdbehörde es nicht tut. Lasst euch bitte die Kontakte von entsprechenden Pächter geben, sobald ihr wisst wann ihr unterwegs seid, sagt einfach Bescheid. Es ist ja sogar möglich, dass derjenige Interesse an eurer Arbeit hat und euch da unterstützt. Nur müsste er vorher davon wissen. Und wenn ich nachts Leute beobachte würde ich auch nicht denken, dass die da Wildtiere zählen und irgendwie offiziell unterwegs sind. Oder aber spätestens wenn man sieht da oben sitzt jemand auf dem Sitz kann man denjenigen ja auch ansprechen. Kommunikation sollte von beiden Seiten das Ziel sein.
Und wie die Situation wirklich war, weiß keiner von uns. So sehr ich es verurteile wenn man mit der Waffe nur irgendwie bedrohlich Auftritt... Es muss nicht sein, dass die Polizei sich so verhalten hat weil "die Jäger jemand sind", sondern einfach weil diese die Situation genauso bewertet hat wie die Jäger.
Ich möchte das Ganze jedenfalls nicht bewerten, ich weiß nicht wie weit welche Aussage stimmt und kenne nur eine Seite. Allerdings kann ich nur nochmal wiederholen: Ich hätte hier euch in der Pflicht zu gesehen, entsprechende Leute zu informieren. Ihr konntet damit rechnen, dass Jäger nachts unterwegs sind. Umgekehrt ist das eher weniger etwas, was man auf dem Schirm hat.
Raubwildbejagung ist ein sensibles Thema das ja immer wieder aufgegriffen wird.
Warum Jäger immer wieder auf den Fasan kommen: Der fällt eben in seine Zuständigkeit weil im Jagdrecht. Die meisten anderen gefährdeten Vogelarten nicht.
Es gibt Gebiete da macht die Raubwildjagd mMn auch keinen großen Sinn, weil rein landschaftlich die Gegebenheiten schon nicht stimmen für entsprechende Arten. Wenn da jemand sich aber einen Winterfuchs erlegt, weil er den Balg verwerten will, habe ich auch kein Problem damit.
Es gibt aber Gebiete wo eine strenge Raubwildbejagung Früchte trägt. Da wird aber auch entsprechend gejagt, nicht nur Mal ein Fuchs beim Ansitz geschossen... Und dass es den Bodenbrütern zu Gute kommt bezweifle ich auch nicht. Die Tage erst einen Bericht gesehen wo Flächen in Norddeutschland während der Brutzeit mit Schafszaun eingezäunt werden, Gelege, falls sie gefunden werden nochmal extra mit Gitter geschützt werden. Und dieses Vorgehen zeigt sich als sehr ergiebig. Also muss der Druck durch Prädatoren ja doch irgendwas ausmachen. Natürlich spielt das Habitat aber eine viele größere Rolle! Hier sind nunmal Fuchs und co. die Gewinner, die sich viel besseren anpassen können.
Gibt es aus Luxemburg eigentlich neben den Studien zum Fuchsbesatz auch Studien dazu, wie sich andere Tierarten seit dem Jagdverbot entwickeln?