Ich muss ja sagen, ich halte diese Aussagen "kein Tier/Hund wird aggressiv geboren" etc. für fatal und auch schlicht falsch.
Aggression gehört dazu, jedes Tier hat ein gewissen Aggressionspotential. Muss es auch - bei den allermeisten Tieren beinhaltet ja alleine die Partnersuche Aggression.
Dazu kommt, dass bestimmten Rassen ebenfalls bestimmtes Verhalten innewohnt - ein Schäferhund wird immer territorialer sein (und entsprechend reagieren) als ein Retriever, beispielsweise. Ein Terrier wird auch deutlich nachdrücklicher in seinem Tun sein als ein Pekinese, beispielsweise. Das ist so, wer das verneint, macht sich etwas vor.
Leider darf heutzutage "nicht mehr sein, was nicht sein darf".
Du bekommst ja sogar mit einem Hinweisschild "Vorsicht, bissiger Hund" Schwierigkeiten, weil ein Hund darf ja nicht bissig sein....
Und so wird dieses Bewusstsein, dass Hunden auch ein bestimmtes Potential innewohnt, immer mehr verdrängt und überhaupt nicht wahrgenommen. Und die Leute sind dann vollkommen verdutzt, wenn der eigene Junghund zum ersten Mal vehement seinen Knochen verteidigt - was für ein Drama! Oder er fängt an, Nachbars Lumpi einfach blöd zu finden. Uiuiui - da ist der Gang zum Ordnungsamt schon vorprogrammiert.
Dazu kommt, dass immer mehr Spezialrassen eigentlich dort gehalten werden, wo ihre Spezialisierung überhaupt nicht mehr gebraucht wird - eher im Gegenteil, sie sollten diese Spezialisierung möglichst nicht zeigen.
Dies "kein Tier wird aggressiv geboren" in Verbindung mit "Probleme liegen immer am anderen Ende der Leine" führt doch einfach zu einem Bild, dass man mit jedem Hund "alles machen kann".
Und DAS ist fatal!