Beiträge von Waheela

    Folgendes meinte ich nicht so, wie es scheinbar ankam: ich definiere Arbeit/Hobby nicht darüber, ob man es positiv aufbauen kann oder nicht, sondern ob der Hund ein bestimmtes Verhalten in seinen Anlagen trägt.
    ich sehe es weniger aus der Sicht des Menschen, sondern eher aus der des Hundes.

    positiv lässt sich viel aufbauen, was ursprünglich nicht dem artspezifischen Verhalten entspricht... also alle tricks, die man einem Hund beibringen kann... fusslaufen, apportel halten, ablegen, slalom laufen, frisbees fangen, zu musik tanzen etc.
    das ist geistige Beschäftigung in meinen Augen aber außer Beschäftigung keine richtige sinnvolle selbstbelohnende Aufgabe für den Hund(idR) Er hat dabei jedoch auch Freude und wächst mit seinem Menschen zusammen, aber Arbeit ist es für mich erst, wenn dahinter ein Grundbedürfnis/-verhalten des Hundes steht... also zB alles aus dem Jagdverhalten (Fährtenarbeit, Jagdgebrauch, Rettungshundearbeit, Zughundetraining, auch Anteile des Schutzdienstes usw.) Also Dinge, die der Hund ohnehin zeigt, aber bei guten Anlagen nicht sehr von extern motiviert werden muss, sondern vllt sogar eher in der Motivation gezügelt werden muss. Natürlich spielt Selektion eine Rolle, um Spezialisten für bestimmte Gebiete zu erhalten. Keder Hund zeigt das im Ansatz, aber nicht jeder Hund wäre für jede Arbeit geeignet.

    ja, die Grenze zwischen Ziehen aus Jagdmotivation und Arbeitsmodus ist sehr stark abgegrenzt, finde ich. Was vorherrscht kommt sicher auf die Distanzen an, die man fährt...ja, ich bin der Meinung den Arbeitsmodus gibt es auch bei Nordischen - nämlich dann, wenn die jagdliche Motivation vorbei ist und der Hund zieht, weil ers gelernt hat-sprich weil er begriffen hat, dass er seine Kräfte einteilen muss. Was man will, kommt auf das Training an... bei sprintdistanzen ist die hauptmotivation aber wohl eher eine jagdliche - in den Arbeitsmodus kommen meine Hunde erst so richtig ab 15km. Würde ich häufiger Touren fahren, würden sie wohl auch schneller in den Arbeitsmodus falleb.
    Die Hunde jedoch im Arbeitsmodus weiterhin am ziehen zu halten, erfordert ein ganz anderes Geschick - ein gutes Team und einen Leader, der seine Gruppe im Griff hat, aber wesentlich mehr Durchsetzungsfähigkeit des Menschen, als bei einem Hund, der aus jagdlicher Erregung läuft... da kommt man dann in Bereiche, wo nicht mehr alles positiv läuft, weil dann der Selbstbelohnungseffekt für die Hunde weg ist.
    Ja, es stimmt, dass sich die Beziehung zu den Hunden erst ab einem gewissen Belastungsgrad bewährt und dass es dann wichtig ist, dass die Hunde gelernt haben,ihrem Menschen und Leader zu vertrauen... aber es ist falsch, wenn man behaupten würde, dass ab diesem Punkt weniger Zwang oder Druck auf die Hunde wirkt. Rein positiv ist das schon garnicht. Aber das ist ja nichts Schlimmes, solang das Vertrauen stimmt, hilft ein gewisser Druck von außen, dass die Tiere und auch der Mensch zu Höchstformen auflaufen.

    Hunde wissen bestimmt nicht, dass der Mensch sie für ihre Arbeit mit Kuscheln oder Futter belohnt. Es gehört einfach dazu - genauso wie die Arbeit dazu gehört. Wenn die Hunde das kennen ist das ne Regel, die nicht hinterfragt wird. Aber rein positiv nach Definition einer bestimmten Trainingsphilosophie ist das mMn nicht. Aber das ist okay, weils ein natürlicher Umgang ist.

    Durch deine Antwort merke ich, daß wir wirklich stark aneinander vorbeireden.
    Auch rein positiv beinhaltet den ganz normalen Druck des Lebens, das streitet niemand ab. Es geht darum, wie ich die Trainings aufbaue, ob jetzt Freizeit oder Leistungssport. Selbst in der "romantischen Wildnis" muss ich das motivierend verantstalten, da hat man keine Zeit dazu die Hunde einzusammeln, weil sie das alles doof finden. Ich meine keine "Waldorferziehung" oder wie man das sonst so nennt. :bussi:


    Nun zu deiner Antwort:
    Findest du, daß man selbstbelohnendes Verhalten nicht durch positive Trainingstechiken fördern kann? Hat der Hund automatisch mehr Spaß, wenn er "hundliches Verhalten" ausleben kann im Gegensatz zu einer "aufgebauten geistigen Beschäftigung" wie die von dir aufgezählten Sachen, die zum Großteil an hundliche Motivationen anknüpfen?
    Nehmen wir eine Welt, in die ich kaum Einblick habe wie dem Schutzhundesport, wie du erwähnt hast. Dort wird doch auch über Beutemotivation die Sachen aufgebaut, die dann wenig "natürlich wirken"? Ich meine nämlich, daß Frisbees fangen nicht wirklich was anderes ist.
    Oder bin ich auf dem Holzweg und du meinst was ganz anderes?
    Ich hatte im Laufe meiner fast 30-jährigen Schlittenhundhaltung einige Kandidaten, die nicht für die Arbeit geeignet waren, dafür aber sonst jede Schlittenhundeigenschaft perfekt erfüllt haben.

    Die meisten Schlittenhunde eignen sich nur deshalb für den Schlitten, weil ihre Zugtechik sich quasi über die Jahrhunderte so gut gestellt hat. Aber am Beispiel der Alaskan Huskys und sämtlichen Houndtypen siehst du ja, daß im Geschwindigkeitsbereich/Leistungssport die teilweise den klassischen Schlittenhunden überlegen sind. Auch weil eben viel Jagdhund reingezüchtet wird und besser führbar sind. Also widerlegt das eher dein Argument von den "Spezialisten", als das es das stützt. Auf langen Strecken, in ursprünglichen Verhältnissen sind natürlich die klassischen Schlittenhunderassen mit Sicherheit überlegen, alleine, weil sie an die Widrigkeiten besser angepasst sind.

    Ich weiß nicht sicher, ob ich ein guter Leader war, der wahre Leader war eine meiner Hündinnen bis sie dann mal abgelöst wurde. Mit ihr hab ich mich blind verstanden und so die Gruppe geführt auf "Tour", also nach meiner Sportzeit.
    Ja, Rennen auf Geschwindigkeiten können so erarbeitet werden, indem man jagdliche Motivation einsetzt, das habe ich ja indirekt sagen wollen, als ich gemeint hab, dass es bei "der ursprünglichen Arbeit" eben nicht darauf ankommt, sondern das sogar hinderlich sein kann. Wir meinen also eigentlich das Gleiche, formulieren es nur anders. ;)

    Welche Trainingsphilosophie meinst du denn? Ich kenne mich da nicht so gut aus, aber ich meine halt schon, dass der Druck des Alltages auch beim biederen Haustier genügt und im Training dann eben der Druck nicht so sein sollte, wenn du verstehst.
    Hm, ich meinte auch nicht eine Belohnung nach Lerntheorie, denn nach einer "Tour" waren die Hunde froh, wenn sie fressen und sich ablegen konnten, sondern eine Belohnung und Motivation über den Lebenszeitraum verteilt.

    Ständiges Jaulen, jaulen, jaulen :P Jaulen vor dem Fressen, Jaulen wenn es langweilig wird, Jaulen wenn frustriert. Und das Jaulen der Mützen ist tiefer als das der Huskys.
    Wenn die Mützen spielen, dann sind sie sehr körperlich: rennen, schubsen umschmeißen, reinbeißen.

    und sie reagieren super auf Ansprache, sehr beschwichtigend, manchmal aber auch distanzlos dabei.

    Findest du?
    Typisch Malamute und das ist der Grund, warum sie noch vor den Grönis meine Lieblingsnordischen sind nebst absprechenden Erscheinungsbild:
    Ruhe, Gelassenheit. Fels in der Brandung. Können ihre Kräfte super einteilen und sind viel weniger hibbelig als die Sibirier normalerweise. Ich finde sie auch nicht schnell frustriert?

    Können aber eben richtig Gas geben und aufdrehen und ja, sehr körperlich beim Spielen, wenn sie Vertrauen haben. Sie sind dabei auch so richtig fein "distanzlos", passen aber dennoch auf, sind sensibel und extrem feinfühlog, was Körpersprache betrifft. Ich liebe das total!
    Springen sie einen zu wild an, merken sie das meist noch im gleichen Augenblick und nehmen sich zurück oder "gucken nach", obs bei dir zu viel war! :herzen1:

    Obwohl es schwerknochige, starke Hund sind, sind sie grazil in ihren Bewegungen, fast nie trampelig, aber auch nicht hopsig.

    Ob sie das von allen anderen unterscheidet? Ich weiß es nicht, aber sie sind unglaubliche Hunde.


    @Junie
    Zeigst du mir mal ein Bild von deinem Hund? Ist das ein
    Mischling? Auf dem kleinen Bild sehe ich ganz wenig Malamute, aber das
    ist durch die dunkle Farbe schwer zu sagen.

    Ich stimme mit Noctaras Ansicht über Malamuten nicht überein. ;)

    aber um mal wieder den Bogen zu schlagen zum ursprünglichen Thema... ich finde, man erkennt auf jeden Fall an der Körpersprache des Hundes, ob dieser sich generell Rückversichert (und damit sozial motiviert kommuniziert) oder ob dieser eine Gegenleistung erwartet und belohnt werden will.
    mein Eindruck vom Gesicht der Hunde, die sich nur versichern, wie sie sich verhalten sollen in einer bestimmten Situation, ist, dass dieses viel weicher und entspannter ist.
    ein Hund mit Erwartungshaltung hat für mich immer noch einen leicht gestressteren Eindruck:Falten um die Augenoder Lefzen, Augen oft weit aufgerissen, Lefzen nach hinten gezogen und Mund offen, manchmal hechelnd oder stark speichelnd... oder wie meine Hündin nahezu stereotyp mit der Schnauze und hartem Blick gegen die Hand stupsend :headbash:

    Oh, aber nun muß ich widersprechen.
    Ich sehe das genau andersherum, nur ohne Stupser! :shocked:

    Ich bin nur hier gelandet, weil ich auf dem "Dashboard" gesehen habe, dass jemand, dem ich "folge" hier schreibt. Vor einer Stunde habe ich angefangen dieses Thema durchzulesen. Ich möchte nur eine kleine Sache loswerden.

    Schlittenhunde sind ganz oft relativ schwer leinenführig. Das ist mit anderen Hunden kaum zu vergleichen, weshalb man vielleicht etwas genauer sein muß, ihnen das beizubringen. Das könnte der Grund sein, warum Noctaras Videos sehr "streng" wirken.
    Ich sehe zwar durchaus auch einige körpersprachliche Signale, die ich nicht so schön finde, aber Schlittenhunde verfallen gerne bei der kleinsten Erregung ins Ziehen. Ein kräftiger Malamuterüde zieht einen auch schnell mal Weg vom Fleck, selbst ein galanter Sibirier tut dies.

    Möchte man zwei Schlittenhunde durch die Nachbarschaft führen, ist das eine Menge Verantwortung und Arbeit und dafür hat Noctara meine Anerkennung, obwohl ich den Methoden nicht zustimme.

    zweiter Teil:



    Das bringt mich zu deinem dritten Absazu über "Romantik" mit dem tatsächlichen Zusammenleben von Schlittenhunden in der Wildnis.

    Leider
    verstehe ich nicht, wieso du da auf Romantik kommst? Ich bin kein
    "Huskymann", der mit seinen Hunden in den Unterständen schläft und
    Touristen dann zeigt, wie man einen Schlitten einspannt.
    Im
    Gegenteil, mein Leben mit den Schlittenhunden in Nordamerika und einigen
    Teilen Europas/Asien war alles andere als romantisch.
    Aber der
    Knackpunkt ist einfach, daß ich stark von den Hunden abhängig war und
    erst in dieser Zeit wirklich gelernt habe, was es bedeutet Musher zu
    sein. Da kann man sich den Zwang, der im Leistungssport herrscht,
    überhaupt nicht leisten. Da geht es wieder um Kooperation, Vertrauen und
    das Quantum Ehrgeiz, der Natur zu trotzen. Deshalb sehe ich da schon
    die Ähnlichkeiten zum Freizeitsport, was den Umgang mit den Hunden
    betrifft.
    Stellt sich ein Hund in der Gruppe quer, kann es sein, daß
    auch der Rest "meutert". Mich dann so zu gebärden, wie es im
    Leistungsbereich immer noch üblich ist, hätte auf Dauer meine Existenz
    gefährden können!
    Natürlich ist dahinter ein Druck. Das hatte ich ja
    schon geschrieben gehabt. Dennoch ist es nicht mit dem Zwang eines
    Zughundesports in der Leistung zu vergleichen.


    Ich möchte nicht
    über andere Hundeführer herziehen, aber Herr Stahl ist der Prototyp
    eines Leistungshundeführers im Zughundesport. Er hat viele Nordische
    aussortiert und fährt nur noch mit seiner eigenen Kreationen an Hounds.
    Hunde,
    die an sich niemals gezogen haben, sondern Mischungen aus verschiedenen
    Jagdhunden sind. Er macht ja auch darüber hinaus keinen Hehl daraus,
    was er mit Hunden macht, die "es nicht bringen".
    Ihn als Beispiel für
    diesen Absatz zu nehmen, einen Mann, der noch keine Sekunde wirklich
    mit seinen Hunden fernab der Zivilisation Schlittenhunde in
    ursprünglicher Form eingesetzt hat, zeigt mir, daß du meinen Punkt
    bisher nur halb verstanden hast. Oben hast du ihn noch als berechtigtes
    Negativbeispiel gebracht, er ist aber auch hier eines.

    Ich meine es nicht böse, ich habe es auch nicht verstanden gehabt, bis ich es selbst erlebt hatte. Ich wohne jetzt in einem schönen Haus, mit Familie und Hunden, die einfach nur noch Haustiere sind. Ein ganz biederes Leben mit allen Annehmlichkeiten und Sicherheiten. Ich bin dankbar für meine Erfahrungen, zurückgehen möchte ich nicht mehr, auch wenn die Zeit unglaublich intensiv war.

    Meiner Meinung nach machst du den Sport nicht nur wegen der Hunde. Deine Ausführungen wirken so - es ist das große Ganze, das dich fasziniert. Das ist kein Kritikpunkt, solange ihr alle Freude daran habt, ist das eine sehr schöne Sache.
    Aber weder ist das Arbeit noch das, was Herr Stahl macht. Die Sache, die du machst, kannst du allerdings völlig ohne Druck aufbauen, oder? Du nennst es aber dennoch Arbeit und trennst es vom vergnüglichen Freizeitspaß ab? Oder verstehe ich dich da falsch?

    Du sagst selbst, es geht dir nicht um Geschwindigkeit, was bei einem Malamuten auch sinnvoll ist. Nicht, weil die nicht ordentlich Gas geben können, aber sie gehören ganz klassisch heute noch zu den Lastenzieher, obwohl natürlich auch die Sibirier mal Lastenzieher waren, was man beim zunehmend schlanken, hochbeinigen Körperbau kaum mehr vermuten mag.
    Aber ich sehe in keinem der Zughundesport-Nordischen einen "Arbeitsmodus".
    Glaub mir bitte, wenn ich dir sage, dass Hunde, die nicht sportlich geführt werden, sich von grundauf anders verhalten. Die sind danach auch nicht glücklich oder laufen mit besonderer Freude, die sind dann einfach nur erschöpft und währenddessen angestrengt.
    Deshalb verstehe ich die Aussage vieler Schlittenhundehalter mit Zughundesporttendenzen nicht, wenn sie sagen, dass der Schlittenhund dies braucht, um glücklich zu sein. Natürlich schüttet der Körper Hormone aus, aber zu einem glücklichen Leben braucht meiner Meinung nach kein Schlittenhund den Schlitten ;)
    Versteht man, was ich sagen will?


    Zu deinem letzten Absatz "Instinkt":
    Ja,
    das ist auch der Grund, warum Herr Stahl Jagdhunde zur Zucht nimmt und
    warum es Allgemein den Alaskan Husky in seiner Form gibt.
    Allerdings ist das auch so ein Symptom der Leistungsgeschichte, weswegen diese
    Geschichte von Mushergeneration zu Mushergeneration getragen wird.
    Irgendwann ging es nicht mehr um die großen Lasten, sondern um die
    Geschwindigkeit. Natürlich sollten die Hunde zügig sein, doch es geht
    nicht nach Stoppuhr, wenn du tatsächlich arbeiten würdest mit deinen
    Hunden. Da geht es darum, daß du ein relativ hohes Gewicht sicher von A
    nach B bringst, in der "bestmöglichen Zeit" (im Verhältnis zu
    Kraftaufwand und Ausdauer/Kondition der Hunde, sowie Wetterverhältnissen
    und der Strecke. Manchmal fährt man da im Nirgendwo Umwege, nur weil
    der Weg sicherer ist und wählt nicht den kürzesten, um besonders schnell
    zu sein).
    Hierbei spielt die Jagdmotivation der Nordischen gar
    keine Rolle oder ist hinderlich. Sie sollen ihre Kräfe gleichmäßig
    einteilen und nicht höher motiviert sein, weil sie Beutespuren
    aufnehmen.
    Ich habe niemals mit der Beutemotivation der Hunde
    gearbeitet und habe eher darauf hingeübt, daß die Hunde mit dieser so
    umgehen können und ihr nicht nachgeben.

    Hallo Noctara!
    Ich habe immer noch nicht gelernt, wie man richtig zitiert, da bleibt bei mir immer der Block stehen. Vielleicht mag mir jemand verraten, wie man die Blöcke richtig gestaltet, damit man auf die Aussagen eingehen kann? So, wie du das abgetrennt hast...

    Ich bin wirklich nicht fähig dazu und ich hoffe, du verstehst mich und auf was ich mich beziehe.

    Leider muss ich die Antwort auch noch aufteilen, weil das System mir sagt, dass sie zu lange ist. Also macht euch auf eine ausufernde Antwort gefasst.


    Zum ersten Absatz über Leistungssport und gleich den zweiten dazu.
    Du hast doch aber in deiner ursprünglichen Antwort Arbeit und Hobby unterschieden. Da hast du gemeint, daß beim Hobby alles positiv verstärkend geht und bei der Arbeit nicht.

    Speziell beim Ziehen gibt es für mich als erfahrene Musherin drei "Zweige".

    - Freizeitspaß mit Zughundesport
    - Leistungssport
    - Tatsächliches Leben und Überleben

    Freizeitspaß und Zughundesport in der Leistung sind beides meiner Meinung nach keine Arbeit, sondern eben Hobby und Vergnügen. Natürlich übertreiben es da manche Kollegen gewaltig, leider sogar sehr viele. Ich gehörte ja auch mal zu ihnen.
    Was du machst, ist ja eben Freizeitspaß, vielleicht mit ein bißchen Ehrgeiz. Aber doch keine Arbeit. Pirschelbär hat ja schon geschrieben:
    Zughundesport, es ist Sport, Freizeitvertreib mit einem inmateriellem Gewinn von Freundschaften und körperlichem Auslasten.
    Ich hatte viele Tierschutzhunde, ob sie tatsächlich "Laufen" wollen, kann ich nicht bestätigen, aber sie wollen gerne kooperieren und dabei sein.

    Wie du nun schon gesagt hast, in der Freizeit hängt meist kein Erfolg dran und man macht es so, daß es dem Hund Spaß macht.
    Bei der Leistungsgeschichte ist der "Spaß" der Hunde absolut zweitrangig, wenn überhaupt Wert darauf gelegt wird. Natürlich sagen die Leute da auch gerne, daß ihr Hund gearbeitet wird. Ich sehe darin keine Arbeit, sondern eben Leistungssport ohne "höheres Ziel".

    Nur der dritte Zweig ist tatsächlich für mich Arbeit. Nicht nur weil man mit den Hunden tatsächlich lebt, sondern sich seinen Lebenunterhalt erarbeitet bzw. der Hund aktiv an der Beschaffung der lebenswichtigen Dinge beteiligt wird. Ähnlich einem "Ackergaul", dem man zum Pflügen gebraucht.