Ich habe drei völlig unterschiedliche Hunde, meine Hündinnen sind sehr führerweich, ich muss sehr gut schauen, wie ich bei ihnen Druck mache bzw. ob und wie ich Strafe einsetze. Mein rüde ist deutlich härter, ein Typ der (falsche) Nettigkeiten als Schwäche auslegt und sofort die Führung übernimmt und dann schwierig zu Händeln wird. (Einer Freundin, so mit ihm passiert, meiner Mutter schon mit ihm passiert). Er ist ein teamplayer, wenn man ihn zu händeln weiß und wenn man weiß, wie kompromisslos er Fehler und Schwächen ausnutzt. Er ist extrem auf Menschen fixiert und somit hat er reichlich Strategien und feine Antennen uns zu durchschauen.
Er ist mental stark, körperlich ebenfalls und hat ein großes ego.
Er lechzt nach Grenzen und ohne diese, schaltet und waltet er wie er will und das möchte ich nicht erleben. (Blockwartmentalität).
Ohne nun angreifend wirken zu wollen, stelle ich dir eine Frage:
Wirklich?
Diese Art Hund kam mir im Leben schon oft entgegen, also das, was du beschreibst. Ich nehme diese Sorte ganz anders wahr als du. Hunde, die so die Grenzen "ausloten" müssen, empfinde ich meist als extrem unsichere Charaktere, die ihre Unsicherheit durch derlei Verhalten kaschieren wollen.
Indem man ihnen diesen engen Rahmen auf eher unnette Weise steckt, haben sie natürlich erstmal eine (Schein)Sicherheit und fügen sich, doch sie lernen niemals ohne ihre Bezugsperson selbstbewußt zu sein (sie zeigen eben dann Machoverhalten).
Der "nette Weg", der ebenfalls Grenzen setzt, war da meist der effektivere. Ich erlebe diese Hunde nicht als schwächenausnutzend, kompromisslos und hart. Im Inneren sind sie weich und brauchen jemand, der sie auffängt! ♥
Ich glaube auch, daß diese Art Hund mehr Anleitung bis zum Lebensende braucht, das sind eben keine Führungspersönlichkeiten, auch wenn sie oft so erscheinen. Dennoch, sie kleinzuhalten, ist für mich da eher nicht so der Weg. Die Richtung finden helfen, ja!
Ist jetzt nicht unbedingt auf deinen Rüden gemünzt, sondern sind meine Erfahrungen zu diesem Typus Hund.
Als kleine Randbemerkung, möchte ich nochmal betonen, daß positive Verstärkung bitte nicht heißt, man setze keine Grenzen! Ich finde Grenzen wichtig.
@Hummel
Ich dachte, das wäre klar, weil ich so angefangen habe... aber scheinbar war es nicht ganz so gut formuliert!