Beiträge von KasuarFriday

    Schau mal, siehst du, wie Marla in dem Video "lächelt"? Das ist das sogenannte Stressgesicht. Klar, Stress kann viele Gründe haben. Aber nach dem, was du schreibst denke ich auch, hier ist es maßlose Überforderung.

    Sie ist jung, 7 Monate, und damit ohnehin noch dabei, sich zusammenzureimen, wie die Welt funktioniert. Ihre Welt hat sich – so klingt es – in den letzten Monaten mindestens 2 mal komplett verändert. Aus woher-auch-immer nach Deutschland (wohin dort? Pflegestelle?) und dann vor erst 5(!!!) Tagen zu dir.

    Umziehen ist schon für Menschen superanstrengend. Und wir wissen vorher und währenddessen, was passiert. Ein Hund erfährt ALLES erst in dem Moment, in dem es passiert. Und weiß nie, was als nächstes passiert. Marla weiß momentan daher so schon nicht, wo oben und unten ist. Wird sie bei dir bleiben? Geht es nach einigen Tagen oder Wochen wieder woanders hin? Wer weiß? Sie nicht.*

    Gleichzeitig prasseln an den neuen Orten natürlich jede Menge unbekannter Sinneseindrücke auf sie ein. Ungewohnte, vielleicht sogar komplett unbekannte Geräusche, Gerüche, Untergründe, Umgebungen, Zusammenhänge, Menschen ... das ist für jeden Hund anstrengend. Für Marla nochmal mehr, weil sie noch so jung ist. Sie braucht gerade einfach Zeit, um all das zu verarbeiten.

    Bestimmt ist das viele Gassi gut gemeint. Aber es ist gerade einfach viel zu viel. Denn das liefert noch unfassbar mehr Input für das kleine Hirnchen. Und während uns der Wald als ruhig und erholsam scheint, ist er für Hunde eine geballte Informationsflut, schon alleine an Gerüchen. Das stürzt gerade alles auf sie ein.

    Dazu noch Übungen zu Grundkommandos & Co. Wo soll die geistige Kapazität dazu herkommen, sie betreibt gerade Raubbau an sich selbst. Das Ergebnis siehst du im Video. Ein Hund, der überhaupt nicht mehr weiß, wohin mit sich.

    Das in die Leine beißen und das hysterisch-flitzige sind klassische Übersprungshandlungen.

    Kurz: Was die andern schon schreiben. Fahr das Programm zurück, lass sie erstmal ankommen, bei dir. Gib ihr dafür nicht bloß ein paar Tage, sondern Wochen Zeit. Achte auf sie, du merkst, wenn sie Lust hat, mehr zu erkunden. Ihr werden früh genug große Runden laufen und den Wald genießen.

    Last not least: Es geht nicht darum, dass sie scheintot neben dir hertrotten soll oder so. Mit der Zeit wirst du Profi darin sein, bei ihr Lebensfreude von total-drüber-sein zu unterscheiden. Und Lebensfreude gehört natürlich zum Leben dazu!


    *Das ist auch ein Grund, warum sie dir gerade so folgt. Du bist seit ihrem erneuten Umzug die einzige Konstante in ihrem Leben. Wenn sie sich nicht an dich hält, hat sie gar nichts mehr in diesem ständigen Chaos.

    Nahrungsergänzungsmittel haben wir versucht, von vielen hat er aber Magenprobleme bekommen.

    Hier übrigens genauso. Bisher habe ich zwar keine Nahrungsergänzung gefunden, bei der wiederholbar belegt wurde, dass sie was bringt. Aber wenn ich mir dessen bewusst bin, greife ich auch gerne mal nach Strohhalmen. Hat sich für Elvis leider nur wirklich nicht gelohnt.

    Ich habe manchmal das Gefühl, dass Menschen, die kleine Hunde haben, manchmal denken, die hätten im "Hundereich" eine Sonderstellung.

    Also ähnlich wie der legendäre Welpenschutz.

    Mein Eindruck ist, dass wenige, aber sehr stark auffallende Kleinhundhalter ihren Hund selbst überhaupt nicht ernst nehmen. Und dadurch auch sein gesamtes Verhalten nicht, unter anderem eben anderen Hunden gegenüber. Die lassen die dann einfach machen, was dem Hund gegenüber echt fies ist - und wie man hier lesen kann, anderen Hunden gegenüber natürlich auch.

    Aufgefallen ist mir das im Wartezimmer beim Tierarzt. Eine Frau mit ihrem Mini kam aus dem Behandlungszimmer, nahm ihren Hund auf den Schoß und zog ihm sein Mäntelchen an. Der Hund hat dabei total geknurrt (das sah auch unangenehm aus) und sie schien das gar nicht wahrzunehmen. Sowas würde mit einem mittelgroßen Hund nicht oder nur extrem selten passieren, behaupte ich mal.

    EDIT: Huch, da schreibt man in Ruhe und wenn man den Beitrag abschickt, haben die Brains des Forums das alles schon besser gesagt! --- na, ich lass das jetzt mal so ---

    Nun ist es aber so, dass er nur noch auf den Clkicker und die Wurst fixiert ist. Wenn ich etwas anderes erwarte und den Clicker in der Hand halte, setzt er sich einfach nur vor mich hin und wartet auf den Click. Dauert es zu lange, bellt er oder springt mich an :denker: Irgendwas ist also komplett falsch gelaufen.


    Habt Ihr ne Idee, wie ich es neu aufbauern kann?

    Mein Senf: Ich denke, du brauchst da nichts neu aufbauen. Dein Hund hat das Prinzip Clicker offenbar verstanden, ihr könnt loslegen. Allerdings würde ich erstmal mit einfachen Übungen starten, damit er versteht, dass der Click in Zukunft "bloß" eine Belohnung ankündigt und nicht nur an ein einziges Verhalten (z. B. sitzen und warten) genüpft ist.

    Viele einfache Übungen - z. B. Platz, Fuß, Handttouch – baut man im ersten Schritt durch Locken auf, so kenne ich das zumindest. Ich glaube, das wäre für euch ein passender Ansatzpunkt. Du hast den Clicker in der Hand, dein Hund erwartet ein Stück Wurst. Das bekommt er dann auch, nur eben im Rahmen des ersten Schrittes der neuen Übung.

    Mit einfachen Übungen anzufangen ist bestimmt auch für dich hilfreich. Man kann dabei prima das Timing des Clicks und das ganze Handling von Clicker, Hund und Belohnung in der Bewegung üben.

    Ich dachte mit dem Clicker kann ich ihm andere Sachen beibringen und damit auch seine Impulskontrolle etwas fördern.

    Prinzipiell geht das. Mein Hund ist allerdings sehr futterbegeistert und beim Clickern dann auch ziemlich schnell sehr aufgeregt. Daher würde ich für meinen Hund den Clicker nicht unbedingt für Übungen Richtung Impulskontrolle und Ruhe einsetzen.

    Aktuell übe ich mit Elvis z. B. an der Leine entspannt sein. Da bekommt er eher langweilige Belohnungen (sein Alltags-Trockenfutter), die ich ihm ruhig gebe oder hinlege, wenn er gerade entspannt ist.

    Aber: Du kannst mit den Clicker natürlich Übungen aufbauen, die du später im Rahmen von Impulskontrolleübungen einsetzt. Zum Beispiel ein Sitz, das du später nutzt, indem er Sitz machen und sitzen bleiben soll, während du seinen Ball versteckst. Bist du wieder bei ihm, schickst du ihn los, den Ball zu suchen.

    (Der Vollständigkeit halber: Wir haben ein Sitz und ein bleib, einfach weil ich in Sachen Freigabe luschig bin. Wir nutzen in Sitiuation wie oben das Verstecken von was daher das bleib :))

    Weil ich

    Danke für deine Antwort, das kann ich total nachvollziehen Ich wusste auch nicht, dass ein Rüde in dem jungen Alter schon zeugungsfähig sein kann.

    Ja, versuch das mal mit den Türklinken, das geht echt gut. Ansonsten könntest du auch an ein, zwei ausgewählten Türen kräftige Riegel anbringen lassen. Würde ich persönlich aber auch nur ungerne machen, weil ich zur Miete wohne, aber fiel mir gerade noch ein.

    EDIT: Wie gut hochgestellte Türklinken sind: Elvis hat sich mal im Garten durch einen Holzzaun gerammt, weil er einen Igel unter einer Tanne weiter hinten im Garten klarmachen wollte, den er beim vorherigen Gang durch den Garten entdeckt hatte, den er aber seltsamerweise nicht belästigen durfte. Er kann Geschirre easy ausziehen und ich würde ihn aus Erfahrung nie in einen Fahrradanhänger packen, in dem ich ihn nicht die ganze Zeit im Blick habe. Aber die hochgestellten Türklinken waren für meinen Houdini-Hausdrauf zuverlässig unüberwindbar.

    Verwendet ihr Rotlichtlampen? Ich will eine kaufen und den Buben damit bestrahlen. Ich weiß aber nicht so richtig wie das beste Setting ist. Also: lass ich die einfach an und er kann sich drunter legen oder ich versuche eine bestimmte Haltung zu bestimmen damit es da ankommt, wo es vielleicht hingehört? Hmm….

    Ich habe das ganz unprofessionell gemacht: meine billige Rotlichtlampe vom Rossmann genommen und so hingestellt, dass sie Elvis beim Liegen den Rücken bestrahlt. Wenn er es nicht mag, kann er weggehen. Aber er liebt es. Wenn er sich dann anders hingedreht, ist das für mich auch ok. Momentan ist die Lampe hier etwas in Vergessenheit geraten, ich muss die gleich mal wieder rauskramen.

    Ich würde sagen, kauf eine und setz dich erst einmal selbst in das Licht. Das ist einfach nur angenehm, fühlt sich an wie wärmende Sonnenstrahlen. Mit dem eigenen Eindruck ist es dann auch leichter, nachzuvollziehen, was dein Hund fühlt. Elvis liegt zum Beispiel wahnsinnig gerne in der Sonne. Daher war für mich gut nachvollziehbar, dass er den Schein der Lampe so mag.

    Das einzige, wo ich mir unsicher bin, ist der Schein der Lampe und Augen. Es wird immer mal wieder davor gewarnt, aber ich habe nichts Belastbares dazu gefunden, wie problematisch das nun ist.

    Logo, richtet man den Schein nicht batz ins Gesicht bei offenen Augen. Aber mal zufällig reingucken? Oder wenn die Nickhaut das Auge schützt? Keine Ahnung. Falls das Licht aber so gefährlich für die Augen ist, verstehe ich auch nicht, warum Rotlicht z. B. für Reptilien oder für Tiere in der Aufzucht verwendet wird, die haben ja auch Augen.

    Anyway, für mich war die Rotlichtlampe auch ein Geschenk des Himmels, als hier die Heizung nur unregelmäßig funktioniert hat. Da habe ich dann den ganzen Abend im wärmenden Schein gesessen. :woozy_face: