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Ich habe zwar die Möglichkeit ihn zu behalten, muss aber in den nächsten Tagen Bescheid sagen, sonst wird er zur Adoption freigegeben.
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Liebe Ina,
ich fand Fusselnases Vorschlag super, die Tierschutzorga zu bitten, dir etwas mehr Zeit zum Entscheiden zu lassen. Alternativ könnten sie ggf. Interessenten gleich über die Lage aufklären, falls sie den Hund gerne schon in der Vermittlung sehen möchten.
Unter Druck kann man (oder zumindest ich) keine guten Entscheidungen treffen, ohne dabei ein komisches Gefühl zu haben. Darum wäre es super, wenn du einen Weg finden könntest, diesen Zeitdruck "In drei Tagen geht er in die Vermittlung!!!" loszuwerden. Dann bist du frei, zu sehen, was du gerne möchtest und zu überlegen ob und wie das für dich machbar ist.
Ich finde es jedenfalls super, dass du so redlich abwägst und auch mögliche Veränderungen der jetzigen Lage mitbedenkst. Mir hilft in solchen Fällen das Denken in Szenarios - was wäre wenn und was könnte ich dann tun. Dann fühle ich mich etwas gewappneter, habe einiges zumindest schon mal im Kopf durchgespielt und ein paar erste Strategien parat.
Was für mich in ähnlichen Situationen (Entscheidung Freiberuflichkeit und die Entscheidung für einen Hund, auch wenn er noch gar nicht hier ist) ein Schlüsselgedanke war: Angst ist ein schlechter Ratgeber. In beiden Fällen wäre das für mich der einzige Grund gewesen, es nicht zu tun und ironischerweise hat genau das mir die Angst genommen.
Du bist prinzipiell jetzt schon einen Schritt weiter als ich, du hast den Hund ja schon da. Aber ich vermute, dass die erste Zeit mit einem Hund besonders anstrengend ist, weil man sich ja erst kennenlernt und Routinen usw. erst entwickelt; vermutlich noch mehr, wenn man vorher noch keinen eigenen Hund hatte. Das wird mit der zeit vermutlich wesentlich entspannter.
(Wie alt ist der Hund eigentlich? Oder habe ich etwas übersehen?)
Wichtig finde ich aber auch, noch mal ganz blöd und deutlich zu sagen: die Entscheidung muss ja auch nicht "Ja" sein. Wenn der Hund gut unterkommt, kannst du dem nächsten als Pflegestelle beim Start in sein neues Leben helfen. Den Hunden erweist du in jedem Fall einen riesigen Dienst (klingt komisch formuliert, oder?), von daher kannst du eigentlich keine schlechte Entscheidung treffen.
Sage ich jetzt mal so :)