Sehr aufschlussreiche Antwort, Danke dafür!
Wenn er ohne Ankündigung 30 min alleine bleibt macht er das bestimmt auch mit.
Na, vor allem guter Punkt (im Verbindung mit deinem letzten Absatz), dass man ja auch nichts verliert. Der Hund weiß ja einfach nur, was kommt.
Ich soll hier den Hund nicht mehr gegen Schlüsselreize densensibilisieren weil das meinen Hund wohl verunsichert.
Was ja Sinn macht. Elvis ist gegen alles Mögliche desensibilisiert, einiges gezielt durch mich (Tür & Schlüssel in der Tür), anderes ist so passiert, ihm ist egal, ob ich im Flur die Jacke an ziehe oder so.
Das ist natürlich einer der Gründe, weshalb die Routine für mich jetzt ein Umdenken erfordert (daher auch der Kompromussgedanke, auf beiden Wegen alleine zu lassen). Vorher "durfte" der Hund ja nicht mitbekommen, was passiert, jetzt soll er.
Es macht für mich aber Sinn, weil Elvis auch mit andren, bereits etablierten Ankündigungen gut klarkommt.
Auf "Du kannst chillen, ich muss arbeiten" weiß er, dass ich jetzt am Schreibtisch und nicht ansprechbar bin und trollt sich irgendwohin, um es sich dort gemütlich zu machen. So einen Effekt hätte ich gerne für Alleinesein.
Ich war ja auch schon vorher bei über 30 min und dann habe ich mir halt ein Ablaufschema ausgedacht (1. Decke aufs Bett, 2. Rolladen runter, 3. Schuhe an, 4. gleiche Musik an, 5. Schal an die Tür, 6. was zum Kauen, 7. gleicher Satz beim gehen..) und damit war Wilma die ersten zwei mal etwas unsicherer aber schon beim dritten Mal wusste sie was kommt und die Zeit ging wie vorher auch.
Ich muss mir heute einfach Zeit nehmen, mir so ein Schema zurechtzulegen.
Habs eben versucht, war aber selbst so aufgeregt dabei, dass Elvis auch dachte, Wunder was kommt. Mach ich morgen in Ruhe und ab dann ohne anderes Alleinesein.
Sie muss halt nicht mehr in Alarmbereitschaft sein („gibt es jetzt Futter?“ „geht es jetzt etwas Gassi““geht Frauchen jetzt“) weil alles angekündigt wird durch die gleichen Rituale.
Ich stelle mich das auch für den Hund sehr entlastend vor. Da ich meine Gewohnheiten immer wieder ändere oder mir zwischendurch immer etwas anderes einfällt, ist das für Elvis mit mir immer wieder überraschend. Nicht schlimm, aber eigentlich eben unnötig, wenn ich mich da mal ein bisschen diszipliniere :)
Mein Lieblingszahnarzt ist ja auch mein Lieblingszahnarzt, weil er nicht einfach wortlos in meinem Mund herumfuhrwerkt (am besten noch mit gruseligen "Oh .. hm ..."s), sondern weil er zwischendurch immer wieder ankündigt, was er jetzt macht und was danach kommt. Das ist extrem angenehm, auch wenn ich keine Angst vorm Zahnarzt habe.
Davon ab, habe ich hier das klassische Training durch. Das ist jetzt für mich ein Erklärungsansatz auf den ich lange gehofft habe und ich werde jetzt so monate lang weiter üben.
Ich mach mit!
(Auf meine luschige Weise)
:)
Was bei der Einführung einer Routine nicht funktioniert ist nebenbei den Hund noch anders alleine zu lassen. Die Routine lebt davon, dass der Hund weiß was passiert. Ist er dann doch wieder nach dem alten Schema alleine, weiß er ja doch wieder permanent nicht, was als nächstes passiert.
Das macht komplett Sinn. Und macht es eigentlich ja auch einfacher für mich, kein Hin und Her. Danke für die Anmerkung, da habe ich echt einen Knoten im Kopf gehabt!