Weil ich bisher noch nicht dazu gekommen bin, antworte ich erstmal auf den Eingangspost:
Mir ist die Basisarbeit sehr wichtig: Gehorsam, Gewandtheit, körperliche Fitness, eine saubere, bombenfeste Anzeige, d.h. der Hund sollte viele Opferbilder kennen. Für den Verbeller bedeutet das, dass er fokussiert, unbeirrt und ausdauernd verbellt, die Person dabei aber nicht beschädigt und auch nicht zudringlich wird (Fläche), wenn er länger bellen muss. (Hunter läuft im Wald oft bis auf 250-300m Distanz, d.h. bis ich da an der VP bin, kann das schon mal dauern. Also zwei bis drei Minuten Bellen ohne Frust zu schieben, sollte schon drin sein.) In den Trümmern darf gerne Eindringverhalten gezeigt werden.
Für die Suche im Wald ist es vorteilhaft, wenn der Hund selbstständig und motiviert nach menschlicher Witterung sucht. Ein erfahrener Rettungshund holt sich dazu ggf. auch selbst den Wind. Ideal ist es, wenn der Hund dazu in der Lage ist, seine Suche selbst zu strukturieren anstatt einfach planlos durch den Wald zu donnern bis er irgendwo zufällig Witterung bekommt.
Für die Suche in den Trümmern (oder auch in Gebäuden) gilt ähnliches: Planvolles, strukturiertes Absuchen in moderatem Tempo ist zielführender als Hals über Kopf drüber zu schießen bis man zufällig in die Witterung läuft. Der Hund soll so nah wie möglich an die VP ran. Wenn er nicht ran kommen kann, hat er dort zu verbellen wo der stärkste Witterungsaustritt ist.
Die Aufgabe des HF ist, seinen Hund gut zu kennen und zu wissen, wie man ihn wo unterstützen kann/muss. Bzw. im Einsatz ist es auch wichtig, die Stärken und Schwächen seines Hundes zu kennen um klar sagen zu können, wann der eigene Hund eingesetzt werden kann und wann nicht. Und dann, das fällt (meiner Beobachtung nach) vielen HF besonders schwer, auch mal zu sagen, dass man als Helfer mitgeht und der eigene Hund im Auto bleibt. (Jeder HF braucht mind. einen Helfer und in der Regel sind externe Helfer von Feuerwehr oder Bergwacht eher rar.)
Hunters Stärken liegen ganz klar im städtischen Bereich. Friedhöfe, Parks, Gebäude, Wohnanlagen, Spielplätze, Hofanlagen, Baustellen, etc. Er lässt sich bei Bedarf sehr eng führen, weil er sehr gut im Gehorsam steht. Was mit ihm eher schwierig ist, sind Suchen in sehr dicht bewachsenen Waldgebieten. Trotz (für Springer-Verhältnisse) Kurzhaarfrisur macht es ihm doch sehr viel Mühe, sich durchs Unterholz, Dornen, Brombeeren, Brennnesseln, Kletten, etc. zu kämpfen. Was auch ein Problem ist, ist definitiv Tiefschnee. Klar, wenn nicht viele geprüfte Hunde vor Ort sind am Einsatz, laufen wir das natürlich auch. Und dann macht er es auch gut, weil er irgendwie spürt, dass es jetzt um was geht. Aber wenn wir mal in einem solchen Gebiet sind, viele Teams dabei sind und es ist die Frage, wer seinen Hund erstmal zurückstellt und als Helfer geht, dann würde mir jetzt definitiv kein Zacken aus der Krone brechen, wenn ich erstmal nicht als HF laufe.