Beiträge von RafiLe1985

    Huhu,

    ich bin selbst Lehrerin und behaupte einfach mal, dass es in diesem Beruf in der Regel möglich sein sollte, einem Hund gerecht zu werden.

    Wie du sagst, kannst du dir deine Arbeit ja teilweise selbst einteilen und da ist es meiner Erfahrung nach definitiv möglich, sich Freiräume zu schaffen.

    Für Tage an denen der Hund länger als 6 Stunden alleine bleiben müsste, solltet ihr euch aber doch etwas überlegen. Acht bis neun Stunden regelmäßig (auch wenn es nur einmal pro Woche ist) finde ich definitiv zu lang. Hier gibt es aber sicher Lösungsmöglichkeiten. Hundesitter, Hundepension, etc.

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    Ich unterrichte mit vollem Deputat an einer berufsbildenden Schule mit regulären Unterrichtszeiten von 8 - 16.45 Uhr. Ich habe allerdings eine nicht unerhebliche Anzahl an Entlastungsstunden und daher geringere Präsenzzeiten als die meisten anderen KuK.

    Ich habe seit 2014 einen Labrador Retriever und 2018 kam dann ein English Springer Spaniel hinzu. Teilweise ist es schon ein Organisationsaufwand, eine angemessene Betreuungssituation für die Hunde sicher zu stellen, aber es bisher habe ich es immer hinbekommen. Auch, wenn ich manchmal erfinderisch sein muss.

    Im Moment gehen Newton und Hunter einmal in der Woche (an meinem längsten Schultag) fix in eine sehr gute, professionelle Hundepension. Ansonsten bekomme ich es geschaukelt. Gerne berichte ich noch genauer falls gewünscht.

    So, ich melde mich wie versprochen nochmal zum Thema English Springer Spaniel.

    Grundsätzlich kann ich den ESS wirklich sehr empfehlen. Er ist ein sehr führiger, unkomplizierter, und folgsamer Hund, kein bisschen stur, sehr führerbezogen. Zu einem Retriever passt er auch sehr gut, da die Anlagen sehr ähnlich sind.

    Ich habe hier ja einen bald 9 Jahre alten Labrador und einen bald 5 Jahre alten Springer Spaniel. Die Beiden passen wie Arsch auf Eimer. Sie finden genau die gleichen Sachen toll. Der Alltag mit den Beiden ist super einfach. Im Haus sind sie sehr ruhig, draußen gibt's Action. :) Ich glaube, wenn ich zwei Hunde mit ganz unterschiedlichen Interessen hätte, wäre es sicher nicht so easy.

    Drei Punkte möchte ich beim Springer anmerken:

    • Springer sind jagdlich auf jeden Fall ambitionierter als ein Retriever. Vor allem sind sie als Stöberhunde eher auf Spuren spezialisiert. Da dockt, völlig aus dem Nichts, die Nase plötzlich an und der Hund ist weg. Wenn man das so nicht möchte, muss man von Welpenbeinen an entgegenwirken.
    • Man liest vielfach, dass der ESS dafür bekannt sein, schlecht alleine bleiben zu können. Das kann ich leider bestätigen. Mittlerweile klappt es bei Hunter in der Regel sehr gut, aber es war ein langer Kampf. Noch heute gibt es ein paar Situationen, bei denen ich unsicher bin, ob ich ihn alleine lassen kann oder nicht. Ich weiß auch von anderen Springern, dass sie da Probleme haben. Also ich denke, darauf solltest du vorbereitet sein.
    • Da dein Ersthund ja auch (wie bei mir) ein weicher Retriever ist, will ich noch anmerken, dass der Springer (im Gegensatz zum Labbi oder zum Goldie) ein normales Aggressionsverhalten hat. Absolut händelbar und natürlich ein Witz im Vergleich zum Aggressionsverhalten manch anderer Rassen, aber dennoch eben vorhanden.

    Weil du nach der Fellpflege gefragt hast, ja, da muss man natürlich mehr machen, als beim Labbi / Goldie. Einmal in sechs Wochen wird Hunter frisiert. Das dauert ca. 1,5 Stunden. Aber dafür haart er tatsächlich kaum. Außerdem halte ich ihn relativ kurz, was das Ganze natürlich auch einfacher macht. Wenn man einen Show-Springer in voller Haarpracht hat, ist das sicher nochmal aufwändiger.

    Ansonsten finde ich es wichtig, dass der Springer rassegerecht beschäftigt wird. Nur Mitlaufen würde glaub schwierig. Klar, kommt der Springer auch mal damit klar, wenn er drei, vier, fünf, sechs Wochen weniger oder nichts arbeitet... Aber wenn man so gar nix mit ihm macht, könnte es meiner Einschätzung nach problematisch werden.

    (Als wir sieben Monate Corona-Zwangspause hatten, hat sich das schon negativ auf Hunter ausgewirkt. Da war es im Alltag nicht ganz so unkompliziert wie sonst.)

    Noch zum Zeitpunkt des Einzugs. So für die Hunde finde ich es perfekt, wenn es drei bis vier Jahre Altersunterschied sind, d.h. der Ersthund ist 3 oder 4 Jahre alt, wenn der Welpe dazu kommt. Da haben sie noch sehr lange sehr viel voneinander. Rein organisatorisch wäre ein Altersabstand von 6 oder 7 Jahren aber besser, meiner Meinung nach.

    Haben Hunde eigentlich einen Vorteil davon, wenn man "ähnliche" Hunderassen zusammen hält? Retriever zu Retriever zum Beispiel - weil die dann beispielsweise ähnliche spielen und eine ähnliche Körpersprache haben? Oder ist das komplett egal?

    Finde ich persönlich schon, ja. Die Hunde haben dann ähnliche Interessen, d.h. lassen sich auch gut zusammen beschäftigen. Ein ESS würde sicher gut zu euch passen. Aber mit einem Goldie als Ersthund sehe ich da sowieso recht wenig Probleme.

    Melde mich später nach der Arbeit nochmal zum ESS.

    Kinder haben heutzutage mehr als genug Möglichkeiten, sich "frei zu entfalten". Allein wenn ich mitbekomme, wo meine Freunde ihre Kinder überall hinschleppen. Tiergehege, Abenteuerspielplatz, Sportverein, Kindergalaxie, zig Naturlehrpfade, Barfußpfad, Schwimmbad, Freizeitpark, Minigolf, Kletterwald, etc. pp. Da kann man verlangen, dass man mal 500m gesittet an der Hand läuft, anstatt mit dem Laufrad etc. alles um- und anzufahren.

    Ach und nochwas: Hunde haben heutzutage mehr als genug Möglichkeiten, sich "frei" zu entfalten. Alleine wenn ich mitbekomme, wo meine Freunde ihre Hunde überall hinschleppen, Hundeplatz, Wald, Feldwege, zig Hundewiesen, Ausbildungswochenenden, Seminare, Rettungshundearbeit ect. pp. Da kann man verlangen, dass man mal 500 m gesittet an der kurzen Leine läuft, anstatt mit langer Leine und fremde Kinder zu zwicken versucht.

    Und das ist eben genau nicht der Fall! Und das weißt du selbst sicher auch...

    Ich wohne auf dem Land und muss bei schönem Wetter flüchten, weil es alle aus der Stadt zu uns "in die Natur" treibt. Wege wo ich im Winter oder bei Regen vollkommen unbehelligt gehen kann, sind dann übervölkert mit Freizeitsportler, Spaziergänger, Familien, etc.

    Wenn ich mit den Hunden im Hochsommer z.B. mal Schwimmen gehen will, muss ich in den hintersten Kaiserstuhl fahren, damit wir unsere Ruhe haben....

    Aber ganz ehrlich finde ich Dein Bild vom Umgang und von den Bedürfnissen und Notwendigkeitet für Kinder extrem bedenklich.

    Kinder haben heutzutage mehr als genug Möglichkeiten, sich "frei zu entfalten". Allein wenn ich mitbekomme, wo meine Freunde ihre Kinder überall hinschleppen. Tiergehege, Abenteuerspielplatz, Sportverein, Kindergalaxie, zig Naturlehrpfade, Barfußpfad, Schwimmbad, Freizeitpark, Minigolf, Kletterwald, etc. pp. Da kann man verlangen, dass man mal 500m gesittet an der Hand läuft, anstatt mit dem Laufrad etc. alles um- und anzufahren.

    Was meinst du, wie viele Situationen ich schon hatte, wo unerzogene Kinder einfach zu meinen Hunden hingelaufen sind obwohl ich deutlich gesagt habe, dass ich das nicht möchte. Newton wurde schon mit Laufrädern angefahren, ein Kind mit Inline Skates, das sich kaum auf den Beinen halten konnte, ist über ihn drüber gefallen und ich sollte dann Schuld sein und meine Personalien rausrücken, damit meine Haftpflicht dann den Schaden übernimmt. Sorry, wenn die Eltern ordentlich auf ihre Kinder aufgepasst hätten, dann wäre das nicht passiert.

    Generell habe ich gelernt, dass man im Beisein von Hunden sich nicht schnell fortzubewegen hat. Weder auf dem Laufrad noch sonst wie.

    Mich würde die Sicht der HH mit dem Frenchie interessieren. Die wird es nämlich sicher ähnlich sehen wie ich. Ich kann mir das Chaos bildlich vorstellen, das sich ihr da geboten hat, wenn zig Eltern ihre Kinder vom KiGa abholen und alle kreuz und quer laufen dürfen wie sie möchten... Vermutlich hat sie deine Kinder überhaupt nicht wahrgenommen bei dem Chaos.