Hallo,
hört sich für mich nach einem ganz normalen Welpen eines Ersthundebesitzers an.
(Bitte nicht übel nehmen!)
Irgendwann wird er wach und er möchte Aufmerksamkeit.
Welpen haben andere Aktivitätsphasen als erwachsene Hunde. Viel kürzer aber dafür häufiger. Das kombiniert sich natürlich schlecht mit Home Office von 9 - 17 Uhr...
Der klassische Fehler, den viele neue Welpenbesitzer machen, ist dass sie ihren Alltag dem Hund anpassen. Es sollte umgekehrt sein. Der Welpe sollte sich in euern Alltag einfügen.
Ich bin nie danach gegangen, wann meine Hunde meine "Aufmerksamkeit" wollten. Ich strukturiere mir den Tag so wie ich es brauche und da haben sich meine Hunde zu fügen. Das kennen sie schon von Welpenbeinen an. Und wenn ich eben von 9 - 13 Uhr im Home Office im Meeting bin, dann ist das so.
Wie gut muss er in diesem Alter hören? Wie viele Kommandos muss er problemlos ausführen können?
Gar nicht. Null. Er muss gar nichts. Er läuft ja noch nicht einmal im Alltag rund und du verlangst schon Sitz, Platz und Decke? Irgendwie logisch, dass das nicht klappt.
Habt ihr vielleicht Tipps wie wir das "Nein" besser trainieren können?
Wieso muss man ein Nein "trainieren"? Nein heißt nein. Das sollte jeder Welpe eigentlich non-verbal verstehen können. Unter Umständen liegt es nicht am Welpen, dass er das nicht versteht sondern daran, dass ihr es nicht vermitteln könnt.
Irgendwann wird er wach und er möchte Aufmerksamkeit. Dann setzt er sich zu einem von uns und bellt uns an. Wenn ich mich zu ihm runtersetzte und mit ihm auf seiner Decke "Kuschel" (ich streichle ihn ein bisschen) dann beruhigt er sich aber sobald ich mich wieder an den Schreibtisch setzte bellt er mich wieder an, springt an mir hoch.
Er hat dich auf jeden Fall gut erzogen in der kurzen Zeit.
In diesem Alter würde ich das so nicht sagen. Das finde ich dem Welpen gegenüber unfair. Er macht das doch nicht mit Absicht! Er macht es halt, weil er es kann. Da ist doch keine böse Absicht dahinter. Das ist ein Hundekind, das einfach noch vollkommen unbedarft ist.
Ich würde mich in dieser Situation einfach mal kommentarlos entziehen. Auf's Klo gehen oder so. Und dann sehen wir, wie lange er das noch so macht. Macht nämlich auf Dauer keinen Spaß, wenn Frauchen nicht mitspielt.
Wir üben sowohl zu Hause als auch im Garten ein paar Kommandos (Sitz, Platz). Ich wollte mit dem Deckentraining beginnen, muss mich da aber noch ausreichend einlesen.
Wie gesagt, ich würde jetzt erstmal den Fokus drauf legen, dass es im Alltag rund läuft. Solange er sich nicht in sein neues Zuhause reingelebt hat, ist er sowieso nicht aufnahmefähig für diese Dinge. Und dann ist das Training auch nicht nachhaltig.
Draußen üben wir auch mal das Apportieren aber nicht jeden Tag sondern nur ab und an. Dann verstecken wir manchmal Leckerlies draußen die er suchen soll und wir verbinden das mit dem Kommando "Such". Das gleiche machen wir zu Hause auch aber dafür haben wir einen Schnüffelteppich, seiner Größe entsprechend, den ich ihn aber auch wegnehme sobald er fertig ist. Alleine beschäftigen tut er sich mal mit seinen Spielsachen ansonsten geht er aber auch viel stiften. Beißt am Tisch, an den Stühlen, an der Couch. Wenn wir arbeiten schläft er eine Zeit lang aber dann geht das Gebelle los sobald er wach ist.
Hört sich alles wenig durchdacht an. Von einem 3,5 Monaten alten Welpen das Apportieren zu verlangen, ist meines Erachtens pure Überforderung. Da wundert es mich nicht, dass er ab und an derart überdreht. (Apportieren ist eine Verhaltenskette, die in ganz kleinen Schritten über mehrere Monate aufgebaut wird. Und du verlangst das von deinem Welpen mit 3,5 Monaten? Wenn er es spielerisch anbietet, ok. Dann kann man das ebenso spielerisch fördern. Aber konkret die komplette Verhaltenskette zu trainieren, finde ich doch arg verfrüht!)
Generell würde ich euch einfach mal empfehlen, alle Fünfe gerade sein zu lassen und den Welpe einfach nebenher mitlaufen zu lassen. Ihr richtet euch so ein, wie ihr es braucht und der Welpe passt sich an.