Beiträge von pinselglas

    Einfach mal ein paar Zahlen in den Raum geworfen: Vor ca 10 Jahren gabs mal ein Paper vom Deutschen Tierschutzbund, dass ein Tierheim rund 200 Euro im Monat für einen (ganz normalen) Abgabe- bzw. Beschlagnahmungshund bekommt und das realistisch gerechnet bei Erfüllung aller Ansprüche hinten und vorne nicht reicht. Wie hoch die im Schnitt ausgehandelten Sätze heute sind weiß ich nicht. Aber sogar damit gerechnet ist das schon eine beträchtliche Summe. Es geht ja nicht nur um Instandsetzungen, die zu finanzieren sind.

    Ganz alleine wird die Stiftung das kaum tragen können. Und der Staat muss erst zahlen, wenn die Hunde beschlagnahmt. Die Stiftung wiederum kann Hunde nur vermitteln, wenn sie ihr übereignet sind.

    Und eine Räumungsklage dauert auch ihre Zeit.

    Das wird nicht so einfach.

    Spoiler, da nicht direkt zu Vanessa Bokr, sondern allgemein zur Finanzierung...

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    Für Privatabgaben bekommt ein Verein i.d.R. gar nichts. Vielleicht noch eine lächerlich geringe Abgabegebühr wenn man Glück hat, aber selbst dafür reichts meist nicht. Dafür bekommt man dann ein verhaltensgestörtes, ungeimpftes und oftmals krankes Tier. Die müssen im Normalfall komplett über Spenden finanziert werden.

    Die Tagessätze sind mittlerweile gestiegen, aber wenn die bei Beschlagnahmungen keine Super-Sonderkonditionen haben, dann endet hier die Kostenübernahme vom Amt, sobald die Tiere an den Verein übereignet werden und das geht bei kranken oder verhaltenskreativen Tieren oftmals erstaunlich schnell. Schwuppdiwupp darf der Verein dann mitunter schon nach wenigen Tagen oder Wochen die Kosten für die restlichen Monate/Jahre tragen, bis das Tier realistisch betrachtet vermittlungsfähig ist und dann auch noch ein verantwortungsvolles, kompetentes Zuhause gefunden wurde.

    Ohne regelmäßige Spenden ist jeder Tierschutzverein gnadenlos aufgeschmissen.

    Von mir ein klares Nein. Wenn ich nicht das Geld habe, um laufende Tierarztkosten zu zahlen (zB impfen, Wurmkur) und auch im Notfall eine Mindestversorgung gewährleisten kann, damit das Tier nicht unnötig leiden muss, dann kann ich kein Tier halten.

    Mit Luft und Liebe alleine ist einem krankem Tier nicht geholfen. Auch bei Tierhaltung gilt für mich "in guten wie in schlechten Zeiten". Wenn ich schon im Vorfeld weiß, dass ich mein Tier nur in guten Zeiten versorgen kann, dann sollte ich mir kein Tier anschaffen. Kein Tier sollte als emotionale Krücke herhalten und dann in schlechten Zeiten leiden müssen.

    Wir haben gerade ganz aktuell einen Fall einer alten Hundedame, die nun langsam vor sich hin verreckt, weil man sich die Euthanasie nicht leisten kann - von einer möglichen Behandlung ganz zu schweigen, Diagnostik kann man sich ja auch nicht leisten. Wer hätte das schon ahnen können, bei nem alten Hund :mute:

    Übrigens zeigt sich zumindest hier, dass man bei Ratenzahlungen für kleinere Beträge häufig davon ausgehen kann, dass die Leute, die es die letzten drölfzig Jahre nicht geschafft haben Geld für wichtige Dinge zurück zu legen, auch in Zukunft nicht in der Lage sein werden Geld für Raten zurückzulegen.

    In der Regel existieren in den Gemeinden Verträge , dass Tiere von Haltern, die deren Versorgung nicht gewährleisten können, durch die Veterinäre ins Tierheim verbracht werden.

    Das betrifft klassischerweise Krankenhausaufenthalte oder Haft, sollte man aber in Quarantäne sein und keine Gassi- oder Betreuungsmöglichkeiten haben, ist eine externe Unterbringung der Tiere durchaus vorstellbar.

    Mitunter stellt sich auch die Frage wie genau das Abnehmen von statten gehen soll. Mein Hund hält stabil sein Idealgewicht bei 28/29kg. Dafür kann ich aber nicht mehr füttern als lt. Herstellerempfehlung die Tagesration für 10-15kg Hund. Würde ich annähernd nach Empfehlung füttern wäre er dick und rund.

    Aufgrund von Allergien bin ich bei der Wahl des Futters leider wenig flexibel und Leckereien nebenher gibt es daher auch nur bedingt. Müsste Brian aus irgendwelchen Gründen abnehmen wäre das durchaus herausfordernd, der hat ja jetzt schon kaum was im Napf und eine grundlegende Nährstoffversorgung muss ja auch irgendwie stattfinden :ka: