Wir waren am Wochenende (mal wieder) auf einem Seminar.
Spezialthema "Wie gehe ich mit Ablenkungen und Verleitungen auf dem Trail richtig um" - bzw. auch ein wenig: was lenkt meinen Hund wirklich ab?
Es waren 4 Trainer dabei.
Die Gruppe wurde geteilt und jede Gruppe (von 4-5 Teilnehmern) hatte 1,5 Trainer für sich (einer hat das Training geleitet, der "Halbe" hat organisiert und unterstützt).
Am nächsten Tag wurde dann gewechselt, so dass jeder Teilnehmer mit beiden Trainern arbeiten konnte.
Auf der einen Seite war es sehr cool zu sehen, dass es für dasselbe Team und dieselbe Situation unterschiedliche Herangehensweisen gibt, auf der anderen Seite war das gerade für mich recht schwer einzuordnen, zumal wir am ersten Tag den Trainer hatten, der die Latte sehr hoch angesetzt hatte. 
Smartie und ich sind ja noch nicht soooo weit.
So suchen wir bisher eigentlich sehr frische Spuren und das auch noch nicht sooo weit (so 200-300 meter) und auch noch hauptsächlich auf natürlichen Untergründen.
Da unser Samstags-Trainer uns noch nicht kannte wollte er zunächst einen Trail ohne Ablenkungen von jedem Team sehen um sich ein Bild von Hund und Handler zu machen, um das jeweilige Team richtig einschätzen zu können.
Nun .... unser Trail startete mitten auf einer freien Teerfläche... ging über Teer, Wald, Teer, Wald über ca. 500 meter. Bevor wir los gegangen sind ließ der Trainer recht lange einwirken (zumindest kam es mir so vor
).
Smartie war zwar super spurtreu, zeigte aber durch wenig Zug und in seiner Körperspannung, dass er doch recht unsicher dabei war - aber hey!
Er hatte 3 Entscheidungen und hat sich ohne wirkliches Zögern immer richtig entschieden!
Der Trail war für uns Beide sehr schwer - für ihn, weil neue Situationen, weiter, älter .. Und für mich, weil ich meinen Jäger so gar nicht kenne.
Bisher wusste er entweder immer 100% wo es lang geht, oder er hat mir sehr deutlich gezeigt, dass ihn DIESE Spur grad nicht interessiert und er sich lieber um andere Dinge kümmert 
Unseren Ablenkungstrail später (Ablenkung durch bekannte und sehr geschätzte Personen UND super-leckeres Futter) habe ich ziemlich versaut, weil ich bei dem Trail die Leine so gar nicht im Griff hatte ...
Er startete mitten im Wald und da habe ich mich schon recht heftig um Bäume gewickelt, dann kam eine Entscheidung (eine Kreuzug). Die Spur ging links des Wegs weiter, rechts des Wegs lag eine Spur aus Futter.
Smartie ist richtig auf die Spur, durch mein Leinenchaos habe ich ihn da aber wieder runter geholt und dann dachte er wohl "gut, geh ich halt was essen, bis Frauchen es wieder im Griff hat" 
Frauchen hat es irgendwann dann doch noch in den Griff bekommen 
Ich musste ihn dann noch 2 mal korrigieren (die verlockende Frikadellen Spur ging ca. 5-10 meter parallel zum Trail) er ist nach stimmlicher Korrektur immer zurück zum Trail und hat schließlich erfolgreich und glücklich gefunden :))
Gestern haben wir dann weiter sehr intensiv mit Ablenkungen gearbeitet.
Bellende Hunde, hüpfende, schreiende, wedelnde Menschen - alles kein Problem für meinen Schlumpf.
Nach jeweils einer stimmlichen Korrektur hat er auch das beste Futter der Welt liegen lassen, dass direkt AUF dem Trail lag und sich weiter mit der Spur beschäftigt - und immer wie auf Schienen den Runner gefunden *hach*
Selbst an einem kleinen Tümpel sind wir vorbei gekommen - Wasser ist wohl seine größte Ablenkung (nun ja, abgesehen von Hasen, Rehen...
)
Zum Abschluss des gestrigen Tages durfte er noch mit der Hündin einer der Trainerinnen ein bisschen frei vor sich hin laufen und sich aufwärmen, bevor es nach Hause ins Bett bzw. Körbchen ging. 
Ja, und heute sind wir beide völlig alle.
Herr Hund schläft und wollte heute morgen gar nicht aufstehen ... Ich auch nicht, aber ich muss heute den Tag aufrecht am Schreibtisch verbringen (dabei muss ich mich wirklich konzentrieren, dass mein Kopf nicht auf die Tischplatte knallt
