Beiträge von blauewolke

    Meine Erfahrung ist, dass es dem Hund hilft selbst Alternativ-Verhalten zu entwickeln.
    Im Training.
    Heißt: kontrolliert, mit genug Abstand, gesichert, dass nicht irgendwo aus heiterem Himmel doch ein Hund in die Situation rein rennt.
    Wenn der Hund in den Trainingssituationen eine Alternative gefunden hat (Ausweichen, Bögen, Schnüffeln, auf Distanz zu kommunizieren, wie hier schon gesagt wurde...) wird er die auch im Alltag anwenden - weil sie im Training ja gut funktioniert hat.
    Wichtig ist dann halt nur, dass man im Alltag drauf achtet, dass seine neue Strategie oft genug funktioniert ;) (Also auch da auf den Abstand achten, andere Hunde abblocken, mit den Haltern kommunizieren etc.)
    Wenn ich in der Situation merke, dass seine Strategie (defensiv. Schnüffeln, Seite zeigen, bogen gehen...) nicht funktionieren wird (z.B. weil der andere Hund frei ist und der Halter des anderen sich nicht kümmert z.B.) signalisiere ich ihm das und gebe (notgedrungen ;) ) das okay, dass er hin gehen soll/kann.

    Wenn der andere an der Leine ist, der Abstand für seine Schnüffel-Strategie aber nicht ausreichen wird weiche ich ins Z&B oder gar Fuß laufen aus.

    Wenn ich glaube, die Schnüffel-Strategie wird erfolgreich sein lasse ich ihn machen und "BATTE" quasi (zumindest sowas ähnliches ;) ) auch im Alltag.
    Wichtig ist halt, wie gesagt, dass die Alternative, die er wählt erfolgreich ist - ist sie das nicht, wird er sich über kurz oder lang eine andere suchen (und dann meist eine, die mir nicht so gut gefällt :D )

    Auf den Seminartagen hatte schlussendlich jeder mit jedem ein Set-up. Es wurde nur darauf geachtet, dass man nicht zu Anfang das größtmögliche Feindbild, falls es ein solches beim Hund gibt, wählt.

    Der Knackpunkt beim BAT 2.0 scheint wirklich zu sein, dass der Halter sehr, sehr wenig einwirkt. Also in der Rgel kein Markern für richtige Entscheidungen, ggf. den Hund über Futterstreuen mal in eine andere Richtung lotsen falls die Distanz z.B. sehr nah ist und er Übersprungsverhalten (buddeln, wälzen, auf "Arbeit" vom Halter warten...) zeigt. Aber grundsätzlich bestimmt der Hund wo es lang geht, eigentlich ist man selbst die ganze Zeit hinterm Hund, maximal wird der Hund übers Leinenhandling sanft ausgebremst, falls er sich doch zu schnell/direkt dem Auslöser (in einer Seminarsituation hat man ja teils noch die Zuschauer als potenzielle Auslöser mit rumstehen) nähert.

    Auf der Website von Grisha Stewart gibt's auch deutsche Infos: Handouts and Translations to Share | Grisha Stewart

    Ja, so haben wir es gelernt.
    Keinerlei Einwirkung (auch kein Lob) so lange alles "gut" ist.
    Wenn der Hund zu schnell und/oder zu direkt in Richtung anderer Hund unterwegs war wurde mittels "Wiegeschritt" sehr vorsichtig gebremst (übrigens eine tolle Technik, die ich inzwischen auch auf nicht-BAT Situationen übertragen habe)

    Nur Futter haben wir nie gestreut oder eingesetzt.
    Wenn der Hund zu fixiert auf den "Gegner" war wurde erst über ansprechen, dann über "sich selbst in Sichtfeld bringen" dann über anfassen die Aufmerksamkeit wieder auf den Hundeführer gelenkt - dann gings gemeinsam mit dem Hund 2-3 Schritte in eine andere Richtung und die Ausgangsstellung wurde wieder eingenommen (hinter dem Hund, Leine locker...)


    Hältst du es für möglich, dass das Mäuseln in dem Fall auch eine Übersprungs-Strategie sein kann? Wenn er sich damit beschäftigt, muss er sich ja auch effektiv nicht mit den anderen Hunden auseinandersetzen.
    Wenn ich übrigens eine Kritik an BAT äußern müsste, dann eher die, dass es genau in den Trend passt, dass jetzt alles irgendwie "Methode mit Trainer-Zertifikat zum Weitergeben der Methode" sein muss.

    Nein.
    Das Mäuseln ist in der Situation kein Übersprung.
    Die Mäuse sind ihm schlicht wichtiger als der andere Hund.
    Genau dasselbe Phänomen beobachte ich auch beim trailen.
    Wenn Herr Schlumpf auf der Spur und in die Arbeit vertieft ist kann das absolute Feindbild (Schäferhund.. wenn der noch z.B. am Rad oder mit joggendem Herrchen frontal auf ihn zu rennt ist normalerweise absolutes ausflippen angesagt) auf ihn zu rennen - es interessiert ihn nicht.
    Er ist da einfach so in seine Aufgabe vertieft, dass ihn der andere Hund nicht interessiert

    Wir haben dann zum Teil auf einem großen, verlassenen, geteerten Parkplatz geübt - da konnte ich zumindest BATen.
    Und dort hat er tatsächlich das "im kleinen Bogen schnüffelnd am anderen Hund vorbei" "gelernt", das er auch ohne BAT inzwischen immer öfter von selbst zeigt.
    Gelernt in Anführungszeichen, weil er es eben von selbst angeboten hat und gemerkt hat, dass es eine gute Strategie ist.

    Ich musste über Smartie gestern wieder lachen.
    Er ist ja teilweise recht schreckhaft - aber eben in (für mich) unlogischen Situationen.

    Gestern beim Gassigehen sind wir durch einen Park gekommen.
    Dort haben viele Kinder lautstark gespielt.
    Die einen Fangen um uns rum, die nächsten Fußball und die dritten Federball.
    Das ließ Smartie kalt - er hat kurz rüber geschaut und dann entspannt weiter geschnüffelt.

    Auch als der Federball sein Ziel um Längen verfehlte und 20cm neben Smarties Nase einschlug guckte er kurz und entschied sich, dass das ja ein echt cooles Spielzeug ist (auf "aus" lies er sofort los und ich habe den Kids den Federball zurück gegeben).

    Aber als er abends im Flur saß und 2 meter neben ihm die Jacke meines Mannes (ein dünner Hoodie, also nix, was lärm macht) leise und langsam zu Boden rutschte bekam er Panik ...
    Versteh einer den Hund :ka:

    ich schrieb ja Zitat: "Beide Faktoren können bei Beiden Werkzeugen auch ein Inhalt sein, ganz individuell- aber die Schwerpunkte liegen in der Zielsetzung ein klein wenig anders."Die Grundprinzipien (Gegenkonditionieren) sind immer die Basis.
    Umlenken - oder Distanz verringern - in der Zielsetzung macht aber auch ein klein wenig Unterschied in der Durchführung.
    Wobei ich fast sicher bin, dass die meisten unbewusst sowohl DET, als auch Z+B anwenden und situationsbezogen angepasst anwenden.

    Sorry - dann hab ich's wohl falsch verstanden ...
    Geht mir auch mit Deinen anderen Beiträgen so - die sind zu hoch für mein kleines Hirn - ich versteh's nicht :ops:

    Es ist Beides vom Prinzip her ähnlich.
    Ich sehe den Unterschied darin, dass bei Zeigen und Benennen in der Ausführung die Prioritäten mehr beim Aufbau von Alternativverhalten liegt, in der Umorientierung zB. Abwenden und Futtersuche, vom Auslöser abgewandt, selbständig Distanz vergrössern etc.
    - während DET den Schwerpunkt auf kleinschrittige, intensive Gegenkonditionierung legt und die Distanzverringerung zum Ziel hat, die dem Hund durch Veränderung seiner Emotion möglich wird.
    Das macht natürlich auch den Aufbau ein wenig unterschiedlich.

    Beide Faktoren können bei Beiden Werkzeugen auch ein Inhalt sein, ganz individuell- aber die Schwerpunkte liegen in der Zielsetzung ein klein wenig anders.

    hm, aber beim z&b konditioniere ich doch auch gegen?
    Und nachdem ich den entspannten Blick zum Auslösereiz markere tu ich doch eigentlich genau das - ich gegenkonditioniere und kann dann die Entfernung immer weiter reduzieren.
    Oder habe ich "ge-DET-et" anstatt z&b gemacht, ohne es zu merken?

    Kannst du da noch mehr zu erzählen? Konnte man die Hunde auf dem Seminar problemlos alle miteinander "verpaaren" oder musste man gut auswählen, also z.B. zwei nehmen, die beide den gleichen Abstand wollen?

    wir haben in unserer Therapiegruppe "geBATtet" - und ja, im Idealfall hast Du zwei Hunde, die eine ähnliche Distanz brauchen - ansonsten kannst Du halt nur mit einem üben, während es für den anderen noch viel zu weit weg ist, um Training zu sein.

    kann jemand BAT etwas näher erläutern? Ich finde da nur so “werbetexte“

    Ich kann nur beschreiben, was bzw. wie wir das gemacht haben.
    Ob das nun "richtiges" BAT, BAT 2.0 oder eine adaptierte Form meiner Trainerin war, kann ich nicht sagen ;)

    Wir haben uns ein großes Feld und zwei Hunde mit ähnlichem Distanzbedürfnis gesucht.
    Der Hundeführer war immer direkt hinter dem Hund, mit 10 m Schleppleine.
    Die Leine war so zu führen, dass sie vom Hund möglichst "unbemerkt" war (kein schleifen, kein Ruckeln, kein Berühren am Rücken...)
    Los gegangen sind wir immer in Richtung des anderen Hundes, die Körpersprache des eigenen wurde genau beobachtet.
    Schnüffeln, entfernen, Bogen gehen war gut.
    Hat der Hund begonnen zu fixieren, sich im Schleichgang auf den anderen zuzubewegen ... wurde er aus dem Verhalten raus geholt und ihm eine Alternative angeboten (schnüffeln, Bögen...)
    Püh, das ist gar nicht so einfach zu erklären.

    Ich mochte das Training eigentlich gern.
    Es war schön zu sehen, wie eigentlich jeder Hund von sich aus schnüffelnd Bögen gelaufen ist.
    ABER man braucht dazu doch schon eine Menge Platz - und der auslösende Hund sollte doch schon auch gesichert sein (also m.M.n nix für Hundebegegnungen mit freilaufenden Hunden - zumindest nicht in der Übungszeit).
    Dazu kommt eben bei mir speziell, dass Herr Schlumpf auf einem freien Feld sowieso mäuselt und sich 0,0 für andere Hunde interessiert.
    Wir sind also quasi nie zum BATTEN gekommen, weil man ihm auf einer (Mäuse-)Wiese einen Hund auf den Rücken binden könnte und es wär ihm egal (solang der andere Hund die Nase von den Mäuselöchern lässt).

    Wir haben in unserer Therapiegruppe eine Handvoll Möglichkeiten als "Werkzeug" an die Hand bekommen - das BAT war speziell für uns nicht passend, aber grundsätzlich eine tolle Möglichkeit, denke ich :)

    Wahrscheinlich freue ich mich über die netten HH so, weil es hier so wenige gibt.
    Aber bevor ich über die 5 blöden Situationen meckere, in denen die Hunde vollspeed in uns rein gebrettert sind freue ich mich über die zwei netten:

    Eine Dame kam uns auf dem Waldweg entgegen.
    In etwas Entfernung sah ich die Leine um ihren Hals, also rief ich Herrn Hund und nahm ihn kurz, völlig unaufgefordert ruft sie ihren, leint an und geht an uns vorbei. Auf mein "Danke" kam ein freundliches "das ist doch selbstverständlich".

    Am Ende trafen wir noch zwei freilaufende weiße Schäferhunde ( :cuinlove: ).
    Einer der beiden fixierte ein wenig, das Herrchen hat aber sofort gerufen.
    Wir haben kehrt gemacht und einen paralellweg eingeschlagen.

    Ich hab dem Herrchen ein "Danke" zugerufen und er zurück "ich danke Ihnen fürs ausweichen"
    Hach, das war schön - an die doofen Sachen mag ich gar nicht denken :applaus:

    Wir haben:
    - Sitz (erhobener Zeigefinger)
    - Platz (flache Hand, Handfläche nach unten)
    - Bleib (flache Hand, Handfläche zum Hund)
    - steh (üben wir gerade)
    - Decke (mit ausgestreckter Hand in die entsprechende Richtung

    - pfiff + hier (Rückruf in Vorsitz)
    - pfiff + zu mir (Rückruf in Grundstellung)

    - Fuß
    - bei mir (lockeres, kürzere Leine gehen)

    - weiter (wenn er weiterlaufen soll)
    - raus da (aus Gebüsch/ Feld zurück auf den Weg)
    - Stopp (sofort stehen bleiben)
    - warte
    - nein / ähä (lass sein, was immer du gerade tust)
    - aus
    - hopp (irgendwo drüber/drauf, auch ins Auto)

    - such (fürs Mantrailing)
    - Hol's (dummy, ball...)
    - Pfötchen und "andere" für Pfötchen rechts + links)
    - winken (üben wir noch)
    - Touch
    ... ich glaub, das war's

    Also die Violische Drüse kann es irgendwie nicht sein, denn die sitzt ja scheinbar wirklich erst auf der Rute selbst.
    Ich meine aber wirklich den Rückenteil direkt vor dem Schwanzansatz.
    Finya hat dort unglaublich dichtes und festes Fell und Frodos Fell ist dort viel krauser und lockt sich noch stärker :ka:

    Am hinteren Rücken oben an der Wirbelsäule hat Smartie auch mehr/dichteres und dickeres Haar.

    Neulich hab ich aus Witz gesagt, dort sind mehr Haare, dass er sie besser stellen kann :ugly:
    (Den Teil stellt er immer, wenn er einen Hund so wirklich doof findet ;) )

    es ist so schade, dass der "was nervt euch an anderen HH"-Thread ständig wächst und hier kaum was passiert.

    Deshalb möchte ich heute eine (für mich) sehr schöne Geschichte beisteuern:

    Wir waren auf freiem Feld zum Gassi unterwegs.
    Es ist eine große Haide, eigentlich Naturschutzgebiet, aber jeder lässt seinen Hund frei.
    Von weitem sah ich einen Windhund mit Herrchen und Frauchen auf uns zukommen.

    Ich habe Smartie ran gerufen und die Schlepp kurz genommen, dann wollte ich im großen Bogen vorbei.
    Das Frauchen hat ihren Hund darauf sofort angeleint, kam ein paar Meter näher und fragte, ob die zwei nicht zusammen laufen dürften (weil sie meinte, Smartie sähe aus, als könne er ihrer Hündin in Punkto Schnelligkeit das Wasser reichen xD )
    Ich habe bedauernd verneint (ich kann mir kaum was schlimmeres vorstellen als wenn der Hund mitten im Naturschutzgebiet jagend stiften geht).
    Wir haben uns freundlich verabschiedet und jeder ging seiner Wege. Das war schön

    Ohhh und noch eine halb schöne Begegnung.
    Heute morgen kam mir ein Junge (14 würde ich schätzen) mit seinem Labbi(mix?) entgegen.
    Ich rief ihm zu, er solle seinen Hund nicht zu uns lassen, aber er hat mich nicht verstanden.
    Der Hund kam und bedrängte Smartie, da sah der Junge, dass er an der Leine ist und: er entschuldigte sich aufrichtig und gab sich Mühe, den Hund schnell einzusammeln :dafuer:
    Für die neue HH-Generation besteht eine Chance xD