Beiträge von leiderHundelos

    Zum Thema Hund im eigenen Garten:


    Wenn ich weiß, dass mein Hund dazu neigt im eigenen Garten Passanten anzubellen, Tiere zu zerlegen etc, dann hat er für mich persönlich nix alleine im Garten zu suchen.

    Punkt aus. Bis er weiß wie er sich dort anständig zu benehmen hat. Und ja, natürlich kann da was schief gehen. Gerade wenn am Anfang gewisse Regeln noch nicht so fest sind. Aber wenn ich weiß dass der Hund Katzen jagt, dann gehe ich vorher den Garten ab. Besonders zu Zeiten die ungewöhnlich sind. Katzen gehen normalerweise nicht in Gärten wo gefährlich Hunde sind. Aber sie sind es gewohnt Uhr Revier zu teilen. Bedeutet: Wenn der Hund nur tagsüber draußen ist und nachts drin, darf der Garten ja vielleicht betreten werden. Man läuft sich ja nicht über den Weg. Dumm, wenn der Hund dann wegen Durchfall usw nachts rausgelassen wird. Da würde ich halt immer aufpassen nur mit Leine raus oder wie gesagt vorher abgehen. Ist dich alles kein Hexenwerk. Oder die ersten Minuten mit Maulkorb.

    Wenn es dann trotzdem passiert. Puh. Der 6er im Lotto. Und da würde ich dann zu stehen. Und hoffen dass ich keinen Stress bekomme.

    Aber Hunde leben nun einmal in einer menschlichen Welt. Hunde und wir sind schon so lange engt miteinander verknüpft. Mit allen Vor-und Nachteilen für die Hunde und uns.


    Sie sind (und müssen auch) in der Lage sein sich einzufügen. Ich werde da auch sehr brastig wenn jemand das seinem Hund nicht beibringen will oder kann.


    Als ein Huhn über den Zaun geflogen ist und das Schäfermixtier die Schwanzfedern des kreischende Etwas fest im Maul hatte: War es da unfair, dass ich sie durch vorbeugen und in die Augen starren und anbrüllen massiv bedroht habe mir ihre Beute zu überlassen? Sicher, die hat mich angestarrt als ob ich den Verstand verloren hatte als ich dann auch noch das Huhn einfach unversehrt wieder rüber geworfen habe. Sie tat mir so leid. Die hat echt gedacht ich bin nicht mehr ganz zurechnungsfähig.


    Aber: Sie wusste auch dass man gesittet am Hühnerzaun langgeht, kein Huhn angestarrt oder gescheucht wird. Und sie wusste was pfui heißt und dass sie mir verdammt nochmal nun das Huhn in die Hände zu spucken hat. Ob sie das nun gut findet oder nicht.

    Wenn sie mit mir unterwegs ist dann bestimme ich nun einmal die Regeln damit sie und vor allem ich nicht in Schwierigkeiten geraten.


    Als sie von einem Hund hinterrücks ernsthaft angegriffen wurde, ohne den Hund überhaupt bemerkt zu haben (ich auch nicht), da haben wir beide um ihr Leben gekämpft. Ich habe bis heute nicht vergessen wie sie entgegen ihrer sonstigen Gewohnheiten so geschockt war und nichts gemacht hat bis es zu spät war und der Hund sie an der Kehle zu packen bekommen hat. Tritte, Schläge, in die Seite auf den Kopf und gezielt auf die Nase bis er losgelassen hat und meine Hündin sich verteidigen konnte. Zusammen haben wir es geschafft.


    So etwas will ich nicht. Wenn mein Tier so einen Mist baut würde ich auch verstehen wenn ich dann eine Anzeige bekomme oder mein Tier durch den anderen Halter verletzt wird. Sicher ist es nett wenn mir Fehler verziehen werden. Jeder macht mal welche und lernt dann hoffentlich draus. Aber ich kann es nicht als selbstverständlich ansehen dass immer alles schon irgendwie glimpflich ausgehen wird. Obwohl es ein ganz normaler Feldweg war habe ich nach dem Vorfall mit dem Huhn bescheid gesagt damit es beobachtet und versorgt werden kann. Zum Glück ist ihm nichts passiert. Aber da war mir egal wie der Umstand war. Huhn war im Maul von meinem Hund. Ich übernehme für diesen Teil die Verantwortung.


    Und ja, ich verlange das eigentlich auch von anderen Hundehaltern, dass da anständig gehandelt wird wenn es zu irgendeinem Vorfall mit dem Hund kommt. Es gibt Fälle, ja da kann man Hund vielleicht nicht so formen und anpassen. Nur: Ich hole mir halt einfach keine Tibetdogge o.ä. wenn ich einen Hund brauche der jeden Tag mit vielen Menschen und anderen Tieren super klarkommen soll

    Ich bin mit meinen Katzen gerade im Urlaub in einer Ferienwohnung. Hier gibt es einen ausgebauten Spitzboden auf den man über eine Leiter hochkommt. Die Katzen finden es mega und rennen den ganzen Tag hoch und runter. Überhaupt finden beide die Ferienwohnung total super. Ich glaube, die kommen nicht wieder mit nach Hause.

    Oh. Das klingt total spannend. Verrätst du wo genau?

    Also hier ist das auf jeden Fall auch so. Vielleicht wird nicht jeder Patient getestet. Kann ich nicht genau sagen. Aber ich weiß definitiv dass ein guter Freund (vor dem Jobwechsel 20 Jahre Krankenpflege in einer Rehaklinik) 3 Tage vor seiner geplanten Arm Op mit Nasen und Rektalabstrich getestet wurde. Es gibt Fragebögen. Da wird ein Krankenhausaufenthalt in den letzten Monaten und auch explizit Auslandsaufenthalte abgefragt. Dann Pflege und Landwirtschaft. Kreuzt man da was an wird genauer geguckt. Meine Cousine ist vor 1,5 Jahre Mutter geworden. Auch da wurden vor der Geburt ein vaginaler Abstrich genommen zur Sicherheit von Mutter und Kind. Könnte ja ein Kaiserschnitt werden. Außerdem gäbe es vor der Geburt noch die Möglichkeit der Sanierung oder zumindest Reduktion des Erregers. Mit Hoffnung dass sich das Neugeborene bei der Geburt nicht anstecken eird

    Phonhaus

    Ich habe zu danken. Du dröselst das echt gut und verständlich auf. Auch mit den passenden Statistiken. Wobei ich da mittlerweile echt davon ab bin mir da was zu merken. Es ändert sich da immer wieder so viel. Die eine Statistik sagt das, die andere spricht eher fürs Gegenteil.


    Zumindest beim Thema wer mehr Schuld an der Entstehung und Verbreitung multiresistenter Erreger hat:


    Da nehmen sich beide Seiten garantiert nicht viel. Es werden auch gezielt Aspekt untersucht und Kriterien erstellt damit der schwarze Peter mal in die eine oder andere Richtung wandert.

    Ich glaube da mittlerweile eher das, was ich schon selber erlebt und gesehen habe.

    Ich habe schon Kühen nach dem melken mit der Melkmaschine die Euter "eingepinselt" damit sie auch ja keine Entzündungen im Euter bekommen. Und das war kein reines Desinfektionsmittel. Und auch kein großer Betrieb. 40 Tiere. Mit Auslauf nach draußen. Natürlich entstehen so viele multiresistente Erreger. Es darf einfach nicht sein dass im Krankenhaus getestet und gesäubert wird wie bekloppt um die Verbreitung von Keimen zu verhindern und gleichzeitig die Reserveantibiotiker, die bei Menschen nur im absoluten Notfall genutzt werden, bei Rindern, Schweinen und Co routinemäßig ins Futter gemischt werden. Wenn jede dritte Packung von rohem abgepacktem Geflügelfleisch aus dem Supermarkt MRSA Erreger beherbergt dann ist es kein Wunder dass die sich munter verbreiten. Wie viele Menschen halten sich nicht daran dass man ein Extraschneidebrett für Fleisch haben sollte. Es wird nicht richtig heiß abgespült und dann beim nächsten Mal der Salat darauf geschnitten. Bei gesunden bleiben die vielleicht auch nicht lange in Nase und Rachen. Die normale Mundflora, Zähne putzen etc tun da einen guten Dienst. Aber es wird ins Krankenhaus reingeschlepot. Besucher und Personal.

    Gerade wenn ein Landwirt oder jemand aus dem medizinischen Bereich geplant ins Krankenhaus kommt wird ausgiebig auf multiresistente Erreger getestet. Und dann geht der gleich ins Isozimmer.

    Und dann ist es wieder in der Pflege und im Altenheim total okay das Mitarbeiter ihre Dienstkleidung Zuhause waschen. Selbst in der häuslichen Intensivpflege. Das RKI empfiehlt dringend Dienstkleidung und professionelle Reinigung. Vorgeschrieben ist es nicht. So verbreiten sich diese Keime natürlich ganz wunderbar wenn Zuhause dann die Waschmaschine halt nicht lange genug die 60 Grad hält. Ist ja eigentlich für eine normale gesunde Familie auch völlig unbedenklich.

    Aber auch da wir es demnächst strengere Richtlinien geben. Hoffentlich. Alle Seiten müssen was tun. Da wird das Gejammer auch groß sein. Kostet ja alles....

    Ganz genau! Es geht definitiv nicht um die "normalen" Antibiotika, die eh schon häufig angewendet werden.

    Die meisten "Reserveantibiotiker" sind nicht umsonst "Reserve". Sie werden in der Humanmedizin ganz gezielt zurückgehalten weil sie entweder hoch wirksam (zu wertvoll) und/oder mit hohen Nebenwirkungen einhergehen. Wenn es dann verträglichere Alternativen gibt/gab wurden/werden eher diese eingesetzt.


    Seit vielen Jahren gibt es nun aber das Problem dass immer mehr Erreger resistent werden und sich rasend schnell verbreitet. (Humanmedizin, Massentierhaltung, generelle Umweltverschmutzung/Reisemitbringsel aus Indien etc) Gleichzeitig ist es unwirtschaftlich an neuen Antibiotika zu forschen. Wenn ein Unternehmen nämlich tatsächlich etwa richtig gutes findet, dann ist das nicht wie im Moment mit dem Corona Impfstoff. Wo es dann richtig Geld für gibt. Ne, je besser das Produkt desto strenger die Richtlinien, desto eher wird es als wertvolle Reserve zurückgehalten. Klar kostet eine Flasche davon dann auch ordentlich. Ist aber eben nicht massentauglich.

    Im Moment ist es ein notwendiges Übel da zu forschen und neue Antibiotika zu finden. Einige Firmen forschen ja auch. Aber nur weil es staatlich oder sonstwie gefördert wird und weil sie eben sonst auch nicht ihre Blutdruck Medikamente oder Geräte für Herzoperation etc mehr loswerden würden wenn die Patienten reihenweise dann leider an resistenten Erregern sterben.


    Bonadea

    Was man da sagen soll? Rein vom emotionalen Aspekt her kann ich deinen kompletten Beitrag total nachempfinden. Das ist dann übel. Richtig übel. Dieses arme Tier ist dann ein Opfer was für die Allgemeinheit leiden muss. Tut mir sehr leid um die Schmerzen die Tür und Besitzer dann erdulden müssten.

    Die Antwort lautet: Es gibt derzeit kein Medikament was bei dieser Tierart und diesem Erreger verabreicht werden kann und darf. Punkt. Natürlich ist es bitter dass es eigentlich etwas gibt, was helfen könnte aber was nicht mehr angewendet werden darf. In der Humanmedizin ist das aber auch Standard. Weil es für diese spezielle Erkrankungen vielleicht leider noch nicht offiziell zugelassen wurde usw. Natürlich ist das schmerzlich. Das Einzelschicksal tragisch. Natürlich ist da dann großer Frust bei Arzt, Patient und Angehörigen. In solchen Situationen werden mittlerweile oft Ausnahme gemacht wenn es sich um gravierende Fälle handelt. Spätestens nach medialem Druck. Hört man ja häufiger dass ein Medikament in ein paar Monaten zugelassen wird XY das aber jetzt braucht usw. Nur hier geht es eben gerade nicht um Einzelschicksale. Um diesen einen Hund, der schwer erkrankt und nur mit einem speziellen Antibiotika behandelt werden kann und dieses dann nicht bekommen darf.

    Wenn ständig viele Hunde an diesem Erreger erkranken würden (hohe Wahrscheinlichkeit für das eigene Tier das zu bekommen) dann wird dieses Medikament garantiert schon lange nicht mehr als Reserve zurückgehalten.

    Dann gibt es höchstens die Vorgaben wie Antibiogramm etc.


    Also: Dieser eine besondere Hund, der dann leider bewusst geopfert wird und stirbt, das ist dann tatsächlich wie der Hund der sich ganz tragisch einen so seltenen multiresistenten Erreger eingefangen hat wo es tatsächlich kein wirksames Mittel mehr gibt.

    Jeden Tag ergeht es ganz viele Menschen und Tieren so. Denen nicht geholfen werden kann oder denen man nicht helfen will. Das ist ungerecht.


    Ich sehe die Sache aber wie beim berühmten "Druckabfall im Flugzeug".

    Der erste Impulse ist immer seinem Kind die Maske zuerst aufzusetzen. Und doch ist es sinnvoller zuerst sich selber die Maske überzuziehen.

    Auch da gibt es wahrscheinlich tragische Fälle wo das Kind gestorben ist und das Elternteil hat überlebt. Hätte ich man meinem Kind .....


    Es bringt halt überhaupt so gar nichts wenn man jetzt aus Angst dass das eigene Tier zum tragischen Einzelschicksal werden könnte mit den Füßen stampft und Petitionen unterschreibt. Und in ein paar Jahren sterben massenweise Hunde dann an so einem "Superbug". Auch der eigene. Und dann ein paar Jahre später wieder sowas was viele Opfer bringt. Jeder dieser Menschen und Tiere hat Tiere und Menschen die trauern. Nur die kurzfristige Sicht ist meist nicht die beste Lösung

    Wenn das so durchkommt, wie befürchtet, dann seh ich - als behandelnder Tierarzt - für viele meiner (Intensiv)patienten schwarz.


    Wir bewegen uns ja aktuell immer schon in rechtlichen Grauzonen, wenn wir Humanmedikamente umwidmen müssen. Wenn wir nun spezielle Wirkstoffgruppen einfach GAR NICHT MEHR verwenden dürfen, dann puh ... da krieg ich echt Angst.


    Alleine wenn Fluorchinolone wegfallen ... Otitis media, Prostatitis, Sepsis, Pyometra ... alle Nager und Heimtiere - für die gibt es dann einfach nichts mehr. Nada.

    Vielleicht bin ich da wirklich total naiv.

    Eigentlich denke ich persönlich jedenfalls nicht, dass zum Beispiel Fluorchinolone per se wegfallen werden. Mir kommt eher Colistin in den Kopf. Zu Fluorchinolen: Es wird eventuell größere Hürden geben. Mehr Kosten für den Tierhalter weil eben nicht "einfach so" verabreicht werden darf und man dann guckt ob es anschlägt. Das ist der ein oder andere Tierhalter eventuell nicht bereit zu zahlen. Man wird als Tierarzt sehr genau dokumentieren und begründen müssen warum der Zustand dieses Tieres lebensbedrohlich ist/war und warum man jetzt nicht auf die Ergebnisse des Antbiogramm warten kann wenn man es aus Dringlichkeit vorher verabreicht. Ein Tierarzt der da dann zu häufig falsch lag weil das Antibiogramm 2 Tage später sagt dass ein Reserveantibiotikum nicht nötig gewesen ist wird dann vermutlich auch vorsichtiger. Bedeutet: Ja, es wird Patienten geben die nicht rechtzeitig das Mittel erhalten. Im schlimmsten Fall mit tödlichen Folgen.


    Aber seien wir mal ehrlich? Wie öft wird eine Erkrankung falsch eingeschätzt oder übersehen? Dies ist ein Risiko, was es doch immer gibt.

    Es kann doch aber nicht angehen, dass z.B Colistin in der Humanmedizin als Medikament der letzen Hoffnung gilt und dann aber "munter" in der Schweinemast eingesetzt wird. Da gab es doch Studien zu dass in 11 von 15 Gülleproben.....


    Bin ich da tatsächlich zu hartherzig wenn ich der Meinung bin dass a)Massentierhaltung sowieso nicht gesund ist für Mensch und Tier (versuche ich auch so gut es eben geht zu boykottieren) und b) ich dann lieber möchte dass das arme Schwein oder Rind nicht behandelt wird. Zumindest nicht auf diese Art. Das Leid muss natürlich genommen werden. Wenn kein Colistin eingesetzt werden darf und der Mäster müsste das Schwein dann bei einer Erkrankung entweder notschlachten lassen (normale Verletzung/keine Infektion mit resistenten Erregern) oder es wäre sogar untauglich für die Lebensmittelgewinnung und müsste dann sogar mit erhöhten Kosten eingeschläfert werden...

    Dann würde zwar alles teurer und man würde zwangsläufig sich weniger Fleisch leisten können, aber alles ist doch besser als wenn Reseveantibiotiker da massenweise unters Futter gemischt wird.

    Klar verbreiten sich multiesistente Erreger besonders schnell im humanmedizinischen Bereich. Aber wenn auf Bushaltefahrplanschildchen einer Bushaltestelle die der Nähe einer gefilterten Hühnermastanlagen multiresistente Erreger gefunden werden die relativ eindeutig dieser Mastanlage zugeornet werden können. Das ist doch keine Kleinigkeit. Genauso dass eben tatsächlich tausende Menschen und auch Tiere jährlich an multiresistenten Erregern sterben. MRSA ist in aller Munde. Die machen mir ja schon überhaupt gar keine Angst mehr. Gibt ja häufig doch noch ein 1 oder 2 Gruppen die helfen. Die grammanegativen Erregern wie Klebsiella pneumoniae 4-MRGN hört doch der Spaß so langsam auf. Wenn keine Antibiotikergruppe mehr hilft

    trotz Antibiotika und Antibiogramm der halbe Hintern weg ist? Dauert nämlich manchmal echt ein paar Stunden bis Tage bis man Ergebnisse hat

    aber beim Hund hat man die Zeit??


    Nach Moros Bissverletzung mussten wir auch ohne Antibiogramm ein zweites AB draufsetzen.... beim Kompartment Syndrom hat man nämlich auch keine Zeit zu verschenken

    Deshalb hatte ich ja geschrieben dass hoffentlich in lebensbedrohlichen Fällen weiterhin die Möglichkeit bestehen bleibt vor den Ergebnissen AB zu verabreichen.

    Fakt ist dass es Opfer geben wird. So oder so. Da kann man die Augen verdrehen oder verzweifeln. Entweder es läuft so dass Mensch und Tier an Infektionen sterben die durch resistente Erreger ausgelöst wurden. Da opfert man eben dieses Leben.

    Oder wie es nun versucht wird: Antibiotikaregelung wird strenger. Auch das kostet Leben weil eben nicht oder nicht rechtzeitig behandelt wird.

    Dafür versucht man aber im Wettrennen, bei dem wir immer hinten liegen werden, wieder etwas näher dran zu kommen.

    Es ist unschön. Keine Frage. Ich hoffe wie gesagt dass es die Möglichkeit des Spielraums gibt. Es wurde ja schon erwähnt dass es noch Bereiche gibt die tatsächlich viel zu voreilig und unsinnig AB einsetzen. (Hausarzt, Schnupfen)

    Ich halte den Gesetzesentwurf auch für sinnvoll. So hart es auch ist, wir sind an einem Punkt angelangt wo auch die Bürger die nicht im medizinischen Bereich arbeiten langsam verstehen müssen dass sich etwas verändert hat.

    Es wird seit Jahren geredet, es wird seit Jahren nichts unternommen. Nun ist es eigentlich schon zu spät. Wir sind nun einmal wieder an dem Punkt wo man einem "harmlose" Schnitt etc sterben kann weil kein Antibiotikum mehr hilft. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Jedes Jahr leiden und sterben hunderte Menschen ganz elendig weil nix mehr hilft

    Diese Menschen sieht keiner. Sie leiden hinter verschlossenen Türen. Sie liegen in den Krankenhäusern auf den Intensivstation oder in Beatmungs/Intensiv WGs.

    Schon ein mal erlebt wenn jemanden nur ein ein Euro Stück großes Muttermal am Steiß entfernt werden sollte und dann plötzlich trotz Antibiotika und Antibiogramm der halbe Hintern weg ist? Dauert nämlich manchmal echt ein paar Stunden bis Tage bis man Ergebnisse hat. Wo faustgroß ausgestopft werden muss und man hofft und bangt dass wenigstens die Vaccumpumpe dabei hilft dass die Wunde Millimeter für Millimeter kleiner wird?

    Ich habe es gesehen und vor allem gerochen und ganz ehrlich:


    Massentierhaltung ist sowieso blöd und wenn ein Tier dann dadurch krank wird, ja dann ist es mittlerweile wohl leider so, dass es in vielen Fällen eingeschläfert werden muss obwohl es mit Antibiotika überleben würde. Denn für die Lebensmittelgewinnung taugt es nicht mehr.


    Bei Haustieren wird es definitiv strenger werden müsste. Auf bloßen Verdacht ein AB zu erhalten, erst Recht wenn es auch noch ein AB ist was noch zur Kategorie Reserve gehört, wird es auch bei Haustieren wohl bald nicht mehr geben. Und ja, auch da wird es Opfer geben. Ich hoffe dass in Ausnahmen bei lebensbedrohlichen Zuständen auch mal unbürokratisch gehalten werden darf und der Patient das Medikament erhält noch bevor das Antibiogramm vorliegt. Es wird aber definitiv so werden, dass sich ein Zustand verschlimmert (infizierte Pfote muss zum Beispiel amputiert werden aber wenn sofort auf Verdacht AB gegeben worden wäre hätte sie eventuell gerettet werden können) weil aufs Antibiogramm gewartet werden muss. Und wenn es ganz schlimm kommt wird es auch zu Todesfällen kommen.

    Aber wenn es so weiter geht wird es auch bei den Tieren noch mehr Opfer durch multiresistente Keime geben.