Ich habe gerade auch den neuen ECHO-Bericht gelesen und bin nun ebenfalls der Meinung:
Wenn der Hund wirklich so extrem zugebissen hat, dann hat die Polizei absolut richtig gehandelt!!!
Und falls die Zeitung bewusst falsche Informationen verbreitet, warum gibt es dann keine Gegendarstellung des Krankenhauses? Mich haben nicht unbedingt die Aussagen des Zeuge überzeugt, sondern die Bestätigung des KH, wonach eine Person dort tatsächlich behandelt wird. Und zwar immer noch. Also war es dann kein Kratzer.
Und dann nur einen der Hunde (Kimbo) zu erschießen ist in so einem Fall, meiner Meinung nach, auch keine Option.
Dafür war der Ort und die Uhrzeit und all die anderen Umstände anscheinend viel zu heikel.
Und ja, vielleicht sind am Anfang ein paar Fakten durcheinander geraten und auch von der Polizei unklar dargestellt worden. Aber am Ende haben sie wohl nicht absichtlich gelogen, nur um besser da zu stehen, sondern es musste einfach enorm viel gleichzeitig beachtet und unternommen werden und da kann schon mal das ein oder andere durcheinader kommen oder vereinfacht dargestellt werden. Dann wird halt aus der ellenlangen Geschichte mit dem Tierpfleger der nicht vor Ort war und den man erst anrufen muss und dem "Geben Sie mir 5 Minuten" einfach mal "Hilfe war nicht möglich".
Die Polizei hat sich Mühe gegeben die Hunde retten und der Rest ist halt so wie es nun einmal ist. Alles dumm gelaufen aber die Beamten haben ganz sicher keine Schuld.
Es wird einfach immer deutlicher warum die Nerven so blank lagen......
Es wurde hier ja z.B auch auf die Sache mit dem Brunnen und dem erschossenen Mann angespielt. Dort ist es ganz genau so. Die Menschen sehen einen kleinen Ausschnitt und meinen beurteilen zu können, ob der Polizist richtig oder falsch gehandelt hat. Dabei kann anscheinend nicht einmal jemand der Kriminalhauptkommissar ist, junge Kollegen trainiert und z.B auch den schwarzen Gürtel in Ju-Jutsu hat, da eine eindeutige Aussage treffen...
Der hat mir nach den Bildern auch nur gesagt, dass ein Messer fast immer unterschätzt wird und dass die Distanz eindeutig zu kurz war um ins Bein zu schießen. Das hält halt leider nicht auf und man kann auch mit großen Schmerzen noch einen Satz nach vorne machen....
Der fragliche Polizist hat es wohl auch gemerkt, wollte zurückweichen, ist dabei fast gestolpert und hat dann, in Sekundenbruchteilen, sich dafür entschieden sich zu schützen und zu schießen. Er war eindeutig in Lebensgefahr!!!
Die Frage ob der Beamte überhaupt in den Brunnen gehen musste ist natürlich eine ganz andere Sache.
Als Trainer der seine Schützlinge schon öfter "rot gemacht" (Farbe am Übungsmesser) hat, tendiert seine Antwort wohl auch eher zu einem Nein.
Eigentlich hätte der Polizist dieses auf keinen Fall tun sollen. Warum hat er sich in so eine schlechte Position gebracht? War er zu leichtsinnig, übermotiviert...? Wollte er eine auf "dicke Hose" machen oder war es der verzweifelte Versuch dem Mann zu helfen? Keiner weiß es. Der Mann im Brunnen hatte Drogen genommen, er hat sich selbst verletzt, sich von Polizisten die um den Brunnen standen bedroht gefühlt. Mit Sicherheit hat der Polizist in der Sekunde gewusst, dass er sich damit in Gefahr begibt, dass es durchaus besser ist draußen zu bleiben und den Mann nur von weitem abzuschotten, aber er hatte auf der anderen Seite vielleicht auch die sehr sehr starke Befürchtung, dass der Mann sich nun selber umbringen will und er einfach näher an ihn ran muss um ihn zu beruhigen. Alles nicht so einfach. Dann wären nämlich auch alle gekommen und hätten gebrüllt: "Er hatte doch nur ein Messer. Warum haben die denn alle nur dumm um den Brunnen gestanden und dabei zugesehen wie sich ein vollgedröhnter, verwirrter und absolut hilfebedürftiger Mensch umbringt oder immer schwerer verletzt. Warum haben sie ihn nicht überwältigt...?"
Ich finde es verdammt ungerecht dann hinterher die Polizisten sofort abzustempeln. Ihnen Inkompetenzen zu unterstellen, ihnen vorzuwerfen sie würden lügen um zu vertuschen oder bewusst etwas böses wollen. Ohne die genauen Umstände zu wissen. In solchen Momenten läuft einfach zu viel ab und oft ist es nur eine reine Bauchentscheidung was zu der besten Lösung führen könnte. Ich möchte nie in eine Situation kommen in der mir so etwas extremes abverlang wird.
Wenn ich z.B morgen einen Menschen an einem Brückengeländer stehen sehe, dann wüsste ich auch nicht wie ich reagieren soll. Dann können hinterher auch gerne alle schreinen: "Du hast einen Schritt zu viel gemacht. Du hättest aber dieses und jenes sagen sollen."
Es ist einfach wie es ist. Keiner will so das so etwas passiert und es wäre eine Schweinerei, wenn die Hunde einfach so aus Spaß über den Haufen geballert worden wären. Das war aber nicht so. Da hat es bestimmt schon andere Fälle gegeben, in denen sich deutlich weniger Mühe gegeben wurde die Hunde zu retten und die Situation noch schneller zu einer "Hetzjagd" auf "die böse Bestie" wurde. Wo panisch flüchtende Hunde überfahren wurden oder von weitaus mehr Kugeln durchsiebt wurden und die Verletzungen der Opfer wohl weniger gravierend waren...
So ein Verhalten geht einfach nicht. Wir hatten hier letzen auch einen Fall, bei dem ein Polizist massiv beschimpft wurde, weil er morgens im Berufsverkehr im Schritttempo eine belebte Straße langgefahren ist und keinen Autofahrer an sich vorbei gelassen hat. Die Menschen haben zwar gesehen, dass er hinter einem Kollgen mit Hund hinterher fährt, aber der war ja auf dem Bürgersteig und dann kann man ja wohl auf der Straße dran vorbei fahren. Keiner kam auf die Idee, dass die Polizei kurz zuvor einen Drogendealer festgenommen hatte der geflüchtet war und seinen Stoff irgendwo hingeschmissen hat bevor er festgenommen wurde. Wer weiß schon, dass der Drogenspürhund durchaus mal plötzlich an der langen Leine über die Straße ziehen kann und keine Rücksicht darauf nimmt, ob dort nun gerade Autos lang wollen. Der Polizist wollte nie etwas böses. Er wollte nur das Kollege und Hund sicher ihrer Arbeit machen können. Aber neee. Wer keine Ahnung hat wie Spürhunde arbeiten, dass sie eben nicht brav am Straßenrand sitz machen wenn sie eine Spur verfolgen, der fängt dann eben an zu pöbeln was so ein Theater soll....