Beiträge von GhAres

    @wilderbse, vielen lieben Dank. Eni und ich, wir kämpfen schon lange, haben uns aber immer wieder zusammengerauft. Er ist ja erst mit knapp sieben Jahren zu mir gekommen, jetzt ist er neun.
    Er kann nichts für sein Verhalten, das halte ich mir immer wieder vor Augen. Er tuts ja nicht mit Absicht, sondern weil er nicht anders KANN.

    Erste Regel ist ja nun mal: Unter Stress klappt es nicht mit dem Lernen.


    Der Hund hat massiven Stress, also kannst du in der Situation gar nix machen. Man müsste (leicht gesagt aus der Ferne) grundsätzlich an dem Thema Stress arbeiten.

    Eneas ist schnell überfordert, wenn er seinen Grips betätigen muss.
    Was Ares, Phelan und Zaidit mit Leichtigkeit lernten/lernen, ist für ihn mühsam. Mit meiner damaligen Trainerin gab es einige interessante Situationen, die zeigten, wie schwer er sich tut.
    Auf diese Weise mach ich es ohnehin nicht mehr. Mich plagt jetzt noch das schlechte Gewissen.

    Wenn es so schlimm für ihn ist, dass die anderen vor ihm dran sind, warum muss das dann so sein? Geh doch mit ihm zuerst, und gut ist. Warum muss er unbedingt warten?


    Wäre das ein Junghund - aber so?


    In meiner Erfahrung legt sich sowas nicht, wenn man einen großen Wind drum macht, sondern am ehesten, wenn man es akzeptiert - erst dann ist der Mensch in der Lage wirklich kleine Schritte zu machen und nicht zu viel zu wollen.

    Mir ging es eher darum, Eneas zu vermitteln: nö, du kriegst jetzt nicht deinen Willen und kommst als erst raus.
    Mich hat das Verhalten nie wirklich gestört, nur als sich ein paar Mal so sehr hineingesteigert hat, dass er zitternd und kreischend vor mir stand, wollte ich es angehen.
    Ich akzeptiere und mag ihn so wie er ist. Es gibt nur einen Bereich, in dem sich noch was tun MUSS, aber das ist eine andere Geschichte.
    Ich will uns beiden nur das Leben etwas leichter machen.

    So, meine Antwort hat ein wenig gedauert. Vielen Dank für eure Beiträge.
    Ich arbeite mich mal von unten nach oben vor:


    Da das Verhalten seit Jahren besteht, wird es keinen Weg geben, das schnell abzustellen. Faustregel: So lange das Verhalten gezeigt wurde, solange muss man eben auch dran arbeiten, bis es nicht mehr gezeigt wird.

    Eneas ist kurz vor seinem siebten Lebensjahr hier eingezogen... :tropf:

    Es glaube nicht, dass er das selbst überhaupt in dem Maße kontrollieren kann. Es ist ein bisschen, als würde ich zu dir sagen: Erst wenn du aufhörst, zu zittern, rot zu werden, zu schwitzen... Verstehst du?


    Ich finde das Training über so massiven Frust ein bisschen fies.

    Da hast du recht, mir scheint es auch so, als habe er keine Kontrolle über sein Fiepen. Ist er frustriert, fiept er sogar, wenn er ausatmet. Ich musste heute leider einsehen, dass meine Methode für Eneas falsch ist. Heute war er am Nachmittag zuerst dran. Ich bin wie beschrieben vorgegangen. Mir ist gestern schon aufgefallen, dass er beschwichtigt, während dem Prozedere und er nicht versteht, was das soll.
    Heute fing er, sobald ich mit der Leine auf ihn zugegangen bin (kein Blickkontakt, nicht bedrohlich), an zu zittern, duckte sich sehr unterwürfig weg und wirkte nervös- sehr nervös! Ich habe Eni noch nie so erlebt.
    Das hat mich sehr beunruhigt und ja, ich habe dann abgebrochen. Das ist es mir nicht wert. Eneas war total überfordert, konnte trotz meiner Konsequenz keine Verknüpfung herstellen und verstand die Welt nicht mehr.


    In dem Buch "stressfrei über alle Hürden" wird der wirklich!! kleinschrittige Aufbau einer Warte-Decke gut beschrieben, finde ich, und generell der Umgang mit gestressten Hunden. Es ist, entgegen der aufmachung, kein Agility-Buch.


    Was das clickern angeht: Ich weiß nicht, wie du dein Markerwort einsetzt, aber da du auch verbal mit "brav" lobst, ist das was anders.

    Das Buch habe ich mir vorgemerkt.
    Clickern wäre tatsächlich auch eine Überlegung wert. "Brav" signalisiert den Hunden: "gut, du machst das richtig!".
    Im April habe ich Trainingseinheiten bei einer Windhundtrainerin. Ich denke, dass ich die Konditionierung des Clickers vorher mit ihr bespreche.

    ich würde es wohl so machen, wie du es bereits angefangen hast Jessica.
    Das "Abstumpfen", also dauernd rein und raus, führt meiner Meinung nach (bei einem Hund wie Eneas) zu viel mehr Stress.

    Das hab ich auch gedacht, aber dass ihn meine Methode so mitnimmt, hab ich nicht geahnt. Das hat mich sehr überrascht. Es zeigt mir nur, wie schwer er sich tut und wie sensibel Eni ist.
    Ich kann behaupten, dass ich mir große Mühe gegeben habe und äußerst konsequent war, aber gecheckt hat er...nix.
    Er war nur verwirrt und überfordert.

    Hat der Hund zwischendurch die Möglichkeit sich wirklich richtig mit rennen auszutoben? Hunde dieser Rasse wollen ja richtig rennen und nicht nur angeleint rumschlendern.
    Also ist er wirklich richtig ausgelastet?

    Rennen tut Eneas sehr selten, der will durch die Gegend stromern und jagen. Er hat Freilauf, aber begrenzt. Mehr geht nicht.


    @oregano, das liest sich toll! Ich bin mir unsicher, ob es bei Eneas genauso funktioniert. Ob ausnahmslos jedes Rausgehen für ihn super ist, hm...wenn ich so darüber nachdenke: nö. Regnet es draußen stark und wir gehen raus zum Lösen, fiept auch ein Eni nicht mehr...
    Vll. wäre es bei ihm besser, 50.000 mal tägl. vor die Tür zu gehen.


    @wilderbse und @Laviollina, ja, ich ziehe diese Methode nun der meinen klar vor! Warum bin ich darauf nicht selbst gekommen?!^^
    Wenn ich nur in Eneas reinsehen könnte...

    Denn eigentlich darf man sich aufs Gassi schon freuen dürfen, oder?

    Davon redet niemand. Der zittert, sein Körper bebt und er verliert sich in einem lauten Gekreische, dass durch die gesamte Nachbarschaft dröhnt. In diesem Zustand ist er nur schwer auszuhalten und der Spaziergang gestaltet sich als sehr mühsam, zumindest die erste Zeit,

    Ja, einmal habe ich versucht, es auszusitzen. Nach drei Stunden habe ich das Handtuch geworfen. Heute war der erste Tag, andem ich so vorgegangen bin. Zeigt Eneasl das nervige Verhalten, gehts nicht weiter. Zugegeben: er findet es nicht gut. Beschwichtigen tut er und ist verwirrt.
    Irgendwann jammert er dann nur noch sehr leise, so nach einer Stunde. Rausgegangen wird erst, wenn ich nix mehr höre.


    Nein, im Auto verhält er sich ruhig, solange es sich nur um Gassigehen handelt. Fahren wir an einem ihm fremden Ort oder gar zu einer Veranstaltung, fängt er damit auch im Auto an, aber nicht so schlimm, wie an der Wohnungstür.

    So wie du das beschreibst, hat er große Probleme damit Reize richtig einzusortieren und Frust auszuhalten, oder?

    Ja! Du sagst es! :)

    Ich fänd's schwierig, mit so einem Hund wieder über Frust-aushalten-Müssen zu trainieren, d.h. ihn wieder und wieder ins Fehlverhalten 'reinrasseln' zu lassen. Bei einem Hund, der Frust gut wegsteckt und sein eigenes Verhalten rasch anpasst, klar – aber anscheinend ist das für Eneas schwierig, den Zusammenhang zwischen "ich janke herum" und "das ist nicht gewünscht, deswegen komme ich nicht zum Ziel" herzustellen.

    Das klingt sehr gut, du triffst es auf dem Punkt!

    Hast du mal versucht, ihn ganz, ganz kleinschrittig für jedes ruhige und erwünschte Verhalten zu bestätigen? Also wirklich in absoluten Mini-Schritten, dass es einem schon fast lächerlich vorkommt, und ansetzend, bevor er überhaupt in diese hohe Aufregung kommt?

    Nein, nur heute habe ich damit angefangen. Ich säusle andauernd "braaav, Eneas, ganz braaaav...", bei Fehlverhalten drehe ich um bzw. schicke ihn auf seinem Platz.
    Ich bin mir unsicher, ob Mini- Schritte wirklich eine gute Idee sind...hm. Bei ihm hat es sich auf öfters bewährt, deutlich zu sein. Sei es, bei Hundebegegnungen an der Leine od. anderem Fehlverhalten.
    Ich grüble gerade...


    Ich trainiere grundsätzlich gerne positiv und bin ein geduldiger Mensch, doch es hat sich va bei ihm bewährt, die Grenzen klar und sehr deutlich zu zeigen. Manchmal versteht Eneas nur eine Sprache.


    Danke, danke für eure Beiträge!

    Klickerst Du?
    Falls ja wäre vielleicht shapen in ruhigen Momenten etwas.
    Irgendwie wärs ja praktisch wenn Eneas lernen würde, zu lernen. Shapen kommt da ganz gut weil es ja keinerlei Druck gibt.

    Klickern tu ich nicht, aber ich habe ein Markerwort: "brav".
    Gehe ich zB mit der Leine auf Eni zu und habe vor mit ihm Gassi zu gehen, lobe ich ruuuhig das gewollte Verhalten.
    Sobald er fiebt, drehe ich mich um und gehe. Hält er die Backen und verhält sich entspannt, leine ich ihn, gehe zur Tür...ein Pieps und ich breche ab und schicke ihn zurück auf seinem Platz. Noch einmal von vorne...
    Er tut sich generell schwer, braucht viele Wiederholungen und man muss "umdenken" und ggf. einen anderen Weg einschlagen. Verstehen tut er es dann schon- mit der richtigen Methode und viel Spucke. Seit seinem Einzug vor zwei Jahren hat er Fortschritte gemacht und das kleine Hunde- ABC gelernt.


    Prinzipiell müsste man erreichen, dass er mit seinem Verhalten (fiepen, in der Leine hängen, etc.) nicht mehr zum Erfolg kommt.


    D.h. er bekommt nur, was er möchte, wenn er sich ruhig verhält.

    Mit Zug an der Leine kommt er bei mir ohnehin nicht zum Erfolg, es sei denn, wir befinden uns in einer fremden Umgebung und Eneas` Stresslevel ist so extrem hoch, dass gar nix mehr geht.
    Sein Gekreische an der Wohnungstür und die damit verbundene Aufregung ist halt sehr routiniert... ich habe mich davor gedrückt es anzugehen, aber es führt kein Weg mehr dran vorbei.
    Der dreht mir sonst durch...
    Heute am Mittag bin ich zuerst mit Phelan, dann mit Zaidit draußen gewesen (er konnte sich selbstverständlich vorher lösen). Das war unerträglich für ihn. Bin ich zuerst mit ihm unterwegs, tut er sich leichter. Wenn er aber merkt, dass die anderen raus dürfen und er nicht, fängt er wieder ein wenig damit an, aber bei weitem nicht so schlimm.
    Alleinebleiben kann er übrigens, es bezieht sich nur aufs Gassigehen. Eneas will raus, raus, raus...
    Im Haus ist er die Ruhe in Person. Er verschläft den ganzen Tag.
    Merkt er, dass ich mit ihm od. einem anderen Hund rauswill, steht er an der Tür und kreischt- bis auf heute...

    Ich würde mit was „Leichtem“ anfangen, wo die Aufregung sich noch in Grenzen hält. Und dann langsam steigern.

    Das ist ein guter Ansatz, "leider" ist er nur vor dem Gassigehen derart irre. Alles andere wurde erfolgreich trainiert (Futter zB erst nach Freigabe, wenn sich der Hund ruhig + mit Blickkontakt mir zuwendet).

    Hallo,


    seit Jahren schleppt Eneas ein Problem mit sich herum, welches mehr und mehr für alle Beteiligten zur Belastung wird und deshalb ist es höchste Zeit, sich darum zu kümmern.
    Eneas ist extrem aufgeregt, sobald er merkt, dass wir spazieren gehen. Je länger er warten muss, desto schlimmer wird es. Fiepen, dass sich zu grellen Schreien steigert, zittern, ein schnell schlagendes Herz, Unruhe bishin zur totalen Kopflosigkeit. Ich gehe oft getrennt Gassi mit meinen Hunden. Sind Zaidit od. Phelan zuerst dran und er warten muss, ist Eneas so dermaßen gestresst, dass ein Gassigang mit ihm kräfteraubend ist. Ordentliches an der Leine gehen fällt ihm dann schwer, er will nur vorwärts kommen und weiß nicht wohin mit sich. Ich bestehe darauf, dass er sich benimmt. Es klappt auch, aber er tut sich schwer.
    Bereits bei den Vorbesitzern legte er dieses Verhalten an den Tag. Vll. ist es noch erwähnenswert, dass er aus keiner sonderlich guten Haltung kommt. Das letzte Jahr in seinem ehemaligen zu Hause ging niemand mehr mit ihm raus und er vegetierte in der Whg vor sich dahin.
    Eneas ist generell sehr interessiert an jeglichen Umweltreizen. Er setzt sich mehr damit auseinander als meine anderen Hunde- schnüffeln, gucken, entdecken...
    In fremder Umgebung erschlagen ihn die Eindrücke. Das führt dazu, dass er schuppt, nur noch in der Leine hängt und nicht mehr ansprechbar ist.
    Es war ein langer Weg, bis er das Prinzip der Leinenführigkeit in vertrauter Umgebung verinnerlicht hat, aber das funktioniert schon seit längerer Zeit sehr gut!
    Heute habe ich angefangen, ihn, sobald er zu fiepen beginnt, auf seinem Platz zu schicken. Nach 1,5 Stden konnte ich das Haus verlassen. Er zeigte sich auch ruhiger. Am Abend klappte es "schon" nach 30 Min. Nur mit einem gelassenen Eneasl wird rausgegangen.
    Eneas tut sich allgemein schwer, Dinge zu verknüpfen. Meine (ehemalige) Trainerin war der Meinung, dass er nie gelernt hat "zu lernen". Am Besten funktioniert das Prinzip "Zuckerbrot und Peitsche". Dann weiß er woran er ist, was in Ordnung ist und was nicht. Eneas braucht sein geregeltes Umfeld, Regeln und Sicherheit.


    Habt ihr Tipps, wie ich ihm helfen kann, entspannter zu werden?

    Ist das typisch Whippet, Windhund oder Wilma, dass sie so ruhig und gelassen beim Tricksen ist?

    Phelan und Zaidit sind ruhig und am Futter interessiert, nicht an dem, was ich ihnen lernen will. Verstehen tun sie aber zügig, was man von ihnen will.
    Eneas tut sich da deutlich schwerer und hat wenig Interesse, seinen Grips anzustrengen. Auf Futter reagiert er gut, aber verliert trotzdem schnell die Lust.
    Mehr Motivation als bei Phelan und Zaidit brauch ich eh nicht, "Tricksen" tu ich nicht. Solange die gehorsam sind, reichts.

    Anna!! :D Bei mir lebt seit Dezember eine 8, 5 Jahre alte Azawakh- Hündin, die Zaidit. Sie ist kastriert. Ich bin sehr zufrieden mit ihr, sie ist klasse. Mit ihr habe ich mir endlich meinen Orientalentraum erfüllt!
    Wie gehts deinen Hunden?