Beiträge von GhAres

    Terrier + Windhund Wie issn da der Charakter? Eigenständiger Sicht- und Spurjäger, der ein dickes Fell und großes Ego hat?

    Beim Whippet haben ja auch hochläufige Terrier mitgemischt, neben Windspielen und Greyhounds. Whippets empfinde ich als verhältnismäßig bellfreudig, energischer, durch das Terrierblut besser erziehbar, neigen dazu, sich als Hausmeister aufzuspielen...
    All das kann ich bei Phelan mit "ja" beantworten, eindeutig.

    Ich bezog mit mit der Nasenarbeit fürs Jagen auf: @Laviollina die ja meinte, dass sie einen stöbernden Hund anstrengender fände.
    Uuund - es wird ja auch oft gesagt(auch hier im Thread), man müsse eben schneller das Wild sehen beim Windhund, das wäre der Vorteil bei diesen, gegenüber Hunden, die eindeutig eine Fährte aufnehmen, dass sie hauptsächlich Sichtjäger seien.


    Ich habe mich aber zugegebenermaßen auch noch nicht damit beschäftigt, wie sehr Windhunde ansonsten so schnuppern.


    Die, die ich mal sehen, oder auf der Hundewiese gesehen haben, haben jedenfalls den Kopf sehr viel öfter oben, als unere, die z.B. fast andauernd irgendwas erschnüffelt - aber eben auch auf Reize reagiert, die z.T. hunderte Meter weg sind. -_

    Bei meinen, vorrangig Eneas, aber auch Phelan, macht sich der Jagdtrieb folgendermaßen bemerkbar:
    Die würden nur zu gerne die Gegend nach Jagdbaren abscannen, reagieren auf vielerlei Reize und das von 0 auf 100. Meine schnüffeln gerne und ausdauernd, ich muss aufpassen, dass sie bei besonders interessanten Gebieten nicht ins Stöbern verfallen. :/
    Auch nehmen sie Gerüche über die Luft auf. Eneas streckt plötzlich den Hals in die Luft, schnüffelt und...peng, ist er im schlimmsten Fall weg. Das nervt mich.
    Phelan ist sehr viel besser zu kontrollieren, genau wie Zaidit.

    Der Whippet wurde doch auch vor ca. 200 Jahren nach menschlichen Vorstellungen zusammengebaut das macht der Mensch mit Hunden seit tausenden von Jahren, warum sollte er jetzt damit aufhören, das Hunderassenvereinswesen ist ja relativ jung in der Hund-Mensch Geschichte?

    Hast du Tengris Beitrag gelesen?
    Es gibt zig bestehende Hunderassen, da ist doch für jeden was dabei. Warum uralte Spezialisten derart verändern? Weil man die Optik toll findet, aber nicht das, was Windhunde ausmacht?
    Das spricht nicht gerade für einen Liebhaber dieser Hunde.
    Ich sehe auf Veranstaltungen Showhunde, die weder optisch, noch wesenstechnisch überzeugen. Ähnlich verhält es sich aber auch beim anderen Extrem.
    Es ist erfreulich, dass sich die Windhundhalter hier ganz klar für die rassetypischen Eigenschaften aussprechen. Gegendwind kommt meist von Besis anderer Hunde. Ich habe nichts gegen gemäßigte Showhhunde, das möchte ich klar stellen, aber selbst die bringen Jagdtrieb mit. Manche Windhundrassen sogar mehr als ihre sportlicheren Kameraden. Ganz ohne geht halt nicht.

    Aber wenn's ne Rasse gäbe, die phänotypisch nem Windhund ähnelt, aber nicht charakterlich dem 'klassischen' entspricht - dagegen hattest Du Dich ja bereits ausgesprochen - aber wenn's ne 'neue' Rasse wäre - wäre das dann wirklich so schlimm?

    Hm, nein, das nicht. Zwar würde ich es kritisch sehen und mir keinen solchen Hund hertun, aber "schlimm" wäre es nicht. Als Windhundliebhaber sehe ich Leute, die so etwas wollen, jedoch auch nicht.

    Und "Windhunde" sind ja per se nicht nur die 'geläufigen' aus Gruppe 10.


    Der Kritikos Lagonikos z.B. - der ist auch ein Windhund und jagt auch noch soweit ich weiß auf Sicht UND Spur.
    Er ist nicht ganz so trocken gebaut und z.T. ja auch recht uneinheitlich vom Aussehen her.

    Verabschiede dich von dem Gedanken, dass Windhunde reiner Sichtjäger sind. Ja, sie jagen hauptsächlich auf Sicht, setzen aber durchaus Nase und Ohren ein. Ich hatte bislang vier Windhunde, nicht einer davon war und ist ein unkomplizierter Jäger, der nur auf Sichtreize reagiert/e- leider.
    Eneas kann kaum abgeleint werden, weil er so nasenorientiert ist, was den Freilauf sehr erschwert. Er setzt- wie viele andere auch- alle Sinne ein und neigt zum Stiften gehen. Damit steht er allerdings nicht alleine da...das nervt mich übrigens, aufs Abhauen könnte ich getrost verzichten!
    In ihren Ursprungsländern sehen bsw. Azawakhs (und auch andere Orientalen (?), glaube ich) auch nicht "einheitlich" aus, es gibt da eine große Vielfalt, die unser Standart nur nicht zulässt
    Ich mag zwar einige mediterrane Rassen, aber ich selbst würde mir keinen hertun.
    Bzgl. der Leistungsfähigkeit der Windigen im Vergleich zu anderen Hunderassen...ich möchte HSHs, Hütehunde, usw. nicht herabsetzen, ganz und gar nicht (!), aber ich bin der Meinung, dass Windhunde in der Hinsicht ein Extrem darstellen, welches aber schon oft in diesem Thread erläutert wurde. Um schneller als 70 km/h zu sein, müssen körperlich signifikante Unterschiede vorhanden sein.

    Kein Problem.
    Ja, ich zähle mich zu der Fraktion, die der Meinung ist: wenn es nicht jagt, ist es kein Windhund. |)
    Ich sehe die reine Showlinienzucht aufgrund eigens gesammelter Erfahrungen sehr kritisch, va. bei den Windhunden. Meine Meinung ist, dass man den Jagdtrieb nicht ohne weiteres wegzüchten kann. Extreme Zuchtziele, sei es besonders "schön" oder "blitzschnell" geht mit Verlusten/ neg. Veränderungen in anderen Bereichen einher. Dies konnte ich selbst gut bei Greyhounds aber auch Azawakhs beobachten. Zwischen Show- und ausländischen Renngreys klafft ein tiefer Graben, die unterscheiden sich stark voneinander. Charakterlich haben da m.M.n. die Renner die Nase vorne, das taugt nix mit den Showies...
    Eine homogene Mischung aus "Schönheit", Leistungsbereitschaft und Jagdtrieb macht für mich einen guten Windhund aus. Wobei ich Hunde mit einem funktionellen Körperbau ohnehin optisch ansprechend finde. Diese drei Eigenschaften gehören für mich zusammen.
    Ich lehne mich aus dem Fenster und behaupte, wer den Jagdtrieb nicht schätzt od. toleriert, braucht keinen Hund aus der FCI Gruppe 10.
    Das Jagen ist tief in ihnen verankert- die Optik, das Wesen, die enorme Leistungsfähigkeit, der keine anderen Rassen das Wasser reichen können- all das macht sie aus.
    Mich fasziniert ihre Geschwindigkeit, die Ursprünglichkeit einiger Orientalen, ihre Geschichte, die Optik (trocken, sehnig, muskulös, so muss das sein.) und die Instinktsicherheit.
    Bei Zaidit muss ich mich zusammenreißen, dass ich sie nicht permanent anglotze, weil sie für mich so besonders ist. Wenn ich bedenke, dass ihre Omi noch in Afrika gelebt hat und nun ihre wundervolle Enkelin zufrieden auf meinem Sofa döst, bin ich selig und stolz. Ich habe ungelogen in meinem ganzen Leben noch nie etwas Schöneres gesehen als Windhunde. Sie sind perfekt, genauso wie sie sind.

    Man muss sich darüber im Klaren sein, dass Windhunde sich gerne gegenseitig jagen und dies auch bei sich bekannten Hunden kippen kann, va, wenn mehrere beteiligt sind. Es ist oft der Fall, dass dann einer die Arschkarte zieht gemobbt wird und das kann böse ausgehen (zb stürzt, ich rede noch gar nicht von Beißvorfällen). Meine kennen sich, aber ich muss immer ein Auge drauf haben. Phelan, das schwächste Glied, zieht den Kürzeren und nimmt immer die Rolle des Gejagten ein. Es ist ein schmaler Grad zwischen Spaß und Mobbing.
    Windhunde sind meistens gemeine Mobber und neigen zum Hinternkneifen.
    Ich weiß von einem Windspiel, welches mit einem gut sozialisierten Azawakh zusammenlebt. Die beiden kommen gut miteinander aus, trotzdem lässt die Besi sie nicht miteinander alleine. Ich kann mir ein SW gut mit einem Windspiel vorstellen, man muss halt aufpassen. Die sind so zerbrechlich...
    Die Kombi Windspiel + eine andere Windhundrasse gibt es ja zuhauf, ist natürlich auch abhängig, wie Hazel so drauf ist.

    Ich habe bewusst nicht Domestikation geschrieben!
    Sie zählen nunmal zur ersten phänotypischen Spezialisierung eines bestimmten Hundetypus, nichts anderes wollte ich damit sagen. Ich denke nicht, dass wir, was das angeht, auf einem gemeinsamen Nenner kommen, wobei ich verstehen kann, warum dich mein Begriff stört.
    Eig. wollte ich nicht, dass hier nun eine große Diskussion entsteht, ich habe nur meine Meinung geschrieben, weshalb ich kein Fan dieser Hunde bin- mehr nicht. :tropf:

    ...und in meinem schlauen Büchlein findest du Informationen über datierte Wandzeichnungen von Jägern mit hochläufigen Jagdhunden des Windhundtyps aus dem Jahr 5800 v. Chr.
    Was für ein Schachtelsatz...
    Wenn ich diese Informationen nicht bereits aus vertrauensvollen Quellen entnommen hätte, würde ich sie nicht im Df posten. :smile: