Beiträge von Lendril

    In dem Fall war es ein junger Berner Rüde. Ja, der hat Gewicht und ja, das kann passieren. Aber dann motze ich mein Gegenüber nicht noch an, wenn es vorbei will. Wenn ich den Hund nicht händeln kann muss ich da laufen, wo keiner läuft. Das sehe ich ganz klar so. Kann ja nicht der Rest der Welt drunter leiden, wenn ich meinen Hund nicht erzogen bekomme. Klingt hart - aber das finde ich ist eine Form von Respekt. Und am Geschirr wegziehen sollte man seinen Hund schon können.

    Man kann jeden Hund aushebeln, man muss nur wissen wie ;) Geschirr ist dabei sehr hilfreich. (Hunde beziehen ihren "Schub" ja auch ca 50:50 vorn zu hinten. Soll heißen- vorn keine Bodenhaftung, weniger kraft zum ziehen)

    Also Hund am Geschirr anheben, umdrehen (Hintern zum Fremdhund) und die Leute schnell vorbeilassen.

    Für mich fängt das "Hundeleben als Kinderersatz" an wenn der Hund eben wie ein kleines Kind behandelt wird.
    Für mich ist das vor allem den Hund in eine solche Unselbstständigkeit zu treiben dass er ohne seine "Mama" vollkommen verloren ist. Genau dies ist nämlich das was solche "Hundemamas" wollen- ein Lebewesen das, wie ein Neugeborenes, vollkommen abhängig ist.

    Das fängt an bei nicht spielen lassen, geht über ständig tragen bis hin zu "ja aber ohne mich kann er/sie XYZ nicht".

    Ich hatte so einen Fall im Bekanntenkreis. Ein 100% niedliches Zwergpüdelchen. Vom Charakter her auch ein ganz süßes Hündchen, aber so KRANKHAFT auf die ältere, alleinstehende und kinderlose Besitzerin fixiert dass der Hund fast einging als sie ins Krankenhaus musste. Das Tier wurde 8! Jahre lang nicht mal für 4 Stunden aus den Augen gelassen und die Dame lies sich sogar den Arzt nach Hause kommen (bzw ging einfach nicht zum Arzt- wo wir bei der Gefährdung der Menschengesundheit sind) damit "Coco Chanel" ja nicht alleine bleiben musste.
    Dass der Hund ein Kinderbett zum schlafen hatte und dort Abends vorm Schlafengehen im SCHLAFANZUG reingesteckt wurde, mit der Dame beim Tisch saß und vom Teller fraß und in den 8 Jahren wenns hoch kommt nem Fremdhund so auf 5m zu nahe kam rundete das Bild der "dezent verrückten Frau" nur ab.

    Der Hund war ohne die Frau absolut nicht lebensfähig, ich habe mich mit deren Tochter unterhalten (die das Tierchen während des Krankenhausaufenthaltes der Besitzerin aufnahm) und die meinte sie macht sich ernsthaft sorgen dass der Hund eingeht. Fraß NICHTS an Hundefutter, nicht aus dem Napf, nicht vom Boden, legte sich nie auf den Boden und hat bei Begegnungen mit Fremdhunden (auch Kleinsthunden) vor Angst geschrien wie am Spieß.

    Ich finde sehr wohl dass man so was "in Kästen" packen muss da es so ganz gegen das Wohl eines Tieres geht. Ein Hund sollte niemals dermaßen an einer Person hängen dass er ohne de facto nicht überlebensfähig ist.

    Ein Hundehalter (egal wie er sich nun nennt, ob Mama, Frauli oder Dosenöffner) will doch dass sein Hund zu einem reifen, souveränen Wesen heranwächst dass auch mal 3 Schritte machen kann ohne dass er "an der Pfote geführt" werden muss.


    Ich muss aber zugeben- ich finde es befremdlich wenn sich jemand als "Mama von Hund Y" bezeichnet. Meiner Meinung nach hat der Hund schon ne Mutter, und die hat Fell. Ich selber habe mich NIE als "Mama" bezeichnet, verbitte mir das auch und werde es nie tun. Ich bin das "Frauchen" und mein Freund ist das "Herrli". Und die Hunde sind "unsere Mädels" oder "die Mistkröten" :D

    Einfach gehen (wäre ja das einfachste gewesen) ging leider nicht. Dann hätte ich einen lange Umweg zum Parkplatz nehmen müssen und die Zeit war nicht drin. Ja - mag sein, dass sie da was falsch gemacht hat, das kann ich nicht beurteilen. Ich kenne einige Ansätze in der Theorie, ein paar "Werkzeuge" hab ich im Praxistraining gesehen, aber sicher gibts auch viel, was ich aus dem Bereich nicht kenne. So oder so hatte das in dem Moment keinen Erfolg. (Aber den haben ja auch andere nicht.) Ging mir eher darum, dass man - egal wie man erzieht - auf den Rest der Umwelt Rücksicht nimmt.

    Theoretisch kann ich mir denken was die Dame erreichen wollte- praktisch hat sie den Punkt aber lange verpasst um zu belohnen.

    Aber ja, du hast recht. Man kann mit dem Hund ja arbeiten wie man will und solange man will. Solange man die Umwelt dabei nicht stört oder gefährdet (oder was ich ganz besonders liebe- fremde mal eben ungefragt zum Übungsobjekt macht)

    Ich denke das war so ein Fall von "Lieb gemeint, doof gemacht". Ich hätte meine 4 da ja einfach gepackt und wär gegangen, aber für mich ist Leinenpöbelei mit das schlimmste was sie anstellen können (einfach deshalb weil nie nur einer pöbelt sondern meist 3 bis alle -_-)

    Ich glaube auch dass viele "Einzelhundbesitzer" gerne die Gruppendynamik unterschätzen. Zumindest in meiner Umgebung verstehen nur wenige warum ich keinem der Hunde irgendwas durchgehen lasse bis ich ihnen erkläre dass ich keine Lust habe mir dann von 4 halben Hundeportionen auf der Nase herumtanzen zu lassen und 4 Hunde nun mal nicht so einfach zu händeln sind wie einer. (Ich finde das ja schon ätzend wenn mir meine mit insgesamt ca 22kg in die Leine knallen, bei 4 größeren wär das noch nerviger und ich beneide da niemanden der mehr als einen Hund hat und die gern mal auf stänkereien eingehen)

    (Ich denke die Frau wird immer dann geclickt haben wenn der Hund mal Luft holt.. Obwohl ich da, egal wie sehr ich es drehe und wende, eher eine verschlimmbesserung bei dem Versuch der Dame sehe)

    Also ich kann nur berichten:

    1,60m waren damals für unseren Viszla die Aufwärmübung. Der kam auch über den 2m-Zaun (aber fragt mich nicht wie- ich war damals noch ein Kind) wenn die Nachbars-Viszlahündin gut roch.

    Und Abbey und Poco interessieren sich nicht für Zäune durch die sie durchpassen. Das war bei einer Bekannten der Fall, da passten die Chihuahuas durch die Stäbe der Gartentür. Und oft genug musste ich die beiden Doofnasen dann einsammeln gehen (dann kam ne Bambusmatte davor). Ich würde also sagen "wo Hund durchpasst ist es keine Grenze"...


    So ein bisschen beneiden tu ich dich ja..

    Würde ich mit Cici so arbeiten.. ach was, das wär keine Arbeit, das wär maximal Schadensbegrenzung :D

    Ich denke auch jeder hat eine andere Vorstellung davon was Hund können sollte/muss und was "nicht so wichtig" ist. Mir z.b war die Leinenführigkeit nie besonders wichtig (und ich gebs zu, ich habs total vernachlässigt weil Darcey eh immer frei läuft) und nun hab ich nen Hund der an der Leine im Zickzack rennt. Joa, gibt schlimmeres für mich.

    Dafür werd ich bei gepöbel fuchsig, das kann ich bei 4 Hunden an der Leine so gar nicht haben. Damit haben die 4 einfach aufzuhören (und ich gebe es zu, es ist mir dann auch in dem Moment egal WARUM die pöbeln- bzw warum Poco anfängt, habe keine Lust mit 4 tobenden Hunden dazustehen).

    Meine Hunde können keine besonderen Tricks, mehr als Sitz, platz und pfötchen geben ist nur bei Darcey drin. Dafür kann ich alle bis auf Abbey im Endeffekt überall hin mitnehmen und sie haben noch Spaß daran.