Für mich fängt das "Hundeleben als Kinderersatz" an wenn der Hund eben wie ein kleines Kind behandelt wird.
Für mich ist das vor allem den Hund in eine solche Unselbstständigkeit zu treiben dass er ohne seine "Mama" vollkommen verloren ist. Genau dies ist nämlich das was solche "Hundemamas" wollen- ein Lebewesen das, wie ein Neugeborenes, vollkommen abhängig ist.
Das fängt an bei nicht spielen lassen, geht über ständig tragen bis hin zu "ja aber ohne mich kann er/sie XYZ nicht".
Ich hatte so einen Fall im Bekanntenkreis. Ein 100% niedliches Zwergpüdelchen. Vom Charakter her auch ein ganz süßes Hündchen, aber so KRANKHAFT auf die ältere, alleinstehende und kinderlose Besitzerin fixiert dass der Hund fast einging als sie ins Krankenhaus musste. Das Tier wurde 8! Jahre lang nicht mal für 4 Stunden aus den Augen gelassen und die Dame lies sich sogar den Arzt nach Hause kommen (bzw ging einfach nicht zum Arzt- wo wir bei der Gefährdung der Menschengesundheit sind) damit "Coco Chanel" ja nicht alleine bleiben musste.
Dass der Hund ein Kinderbett zum schlafen hatte und dort Abends vorm Schlafengehen im SCHLAFANZUG reingesteckt wurde, mit der Dame beim Tisch saß und vom Teller fraß und in den 8 Jahren wenns hoch kommt nem Fremdhund so auf 5m zu nahe kam rundete das Bild der "dezent verrückten Frau" nur ab.
Der Hund war ohne die Frau absolut nicht lebensfähig, ich habe mich mit deren Tochter unterhalten (die das Tierchen während des Krankenhausaufenthaltes der Besitzerin aufnahm) und die meinte sie macht sich ernsthaft sorgen dass der Hund eingeht. Fraß NICHTS an Hundefutter, nicht aus dem Napf, nicht vom Boden, legte sich nie auf den Boden und hat bei Begegnungen mit Fremdhunden (auch Kleinsthunden) vor Angst geschrien wie am Spieß.
Ich finde sehr wohl dass man so was "in Kästen" packen muss da es so ganz gegen das Wohl eines Tieres geht. Ein Hund sollte niemals dermaßen an einer Person hängen dass er ohne de facto nicht überlebensfähig ist.
Ein Hundehalter (egal wie er sich nun nennt, ob Mama, Frauli oder Dosenöffner) will doch dass sein Hund zu einem reifen, souveränen Wesen heranwächst dass auch mal 3 Schritte machen kann ohne dass er "an der Pfote geführt" werden muss.
Ich muss aber zugeben- ich finde es befremdlich wenn sich jemand als "Mama von Hund Y" bezeichnet. Meiner Meinung nach hat der Hund schon ne Mutter, und die hat Fell. Ich selber habe mich NIE als "Mama" bezeichnet, verbitte mir das auch und werde es nie tun. Ich bin das "Frauchen" und mein Freund ist das "Herrli". Und die Hunde sind "unsere Mädels" oder "die Mistkröten" 