Englischer bzw klassischer Reitstil ist aber, wenn man nicht gerade sehr gut im Western ist, Voraussetzung um ein Reitpferd gesund zu erhalten. Man muss wissen wie man ein Pferd dazu bringt die Hinterhand zu nutzen, man MUSS merken wenn ein Pferd nicht mehr richtig untertritt..
Als Anfänger kann man aber schon froh sein im Trab (und manche Pferde haben echt harten, hoppeligen trab) auf dem Pferd zu bleiben und ihm nicht beim herumhoppeln die Maulwinkel aufzureißen.
Das reiten mit gebissloser Zäumung muss man ebenso lernen- mal eben ne Hackamore dran machen und los gehts führt maximal zu nem Nasenbruch beim Pferd. Alle Zäumungen mit Hebelwirkung (Hackamore gehört dazu) sind BRANDGEFÄHRLICH in unkundigen Händen.
Obwohl- man kann auch mit ner doppelt gebrochenen Wassertrense am englischen Reithalfter viel falsch machen...
Und es geht bei den Grundlagen NICHT darum "mit dem Pferd zu lernen". Sorry, aber das ist romantisch verklärter Blödsinn. DU, nur DU musst mal lernen wie du auf dem Tier draufbleibst ohne den nächsten Baum mitzunehmen. Wie man ein Pferd mit Gewichtsverlagerung, Stimme und anderen Hilfen lenkt. Wie man gallopiert ohne dem Pferd mehr Last als Hilfe zu sein.
Und dazu brauchst du ein Verlasspferd. Ein treudoofes Tierchen dass dich nicht für eine falsche Hilfe abbuckelt (so ein Goldstück bin ich lange geritten- ich habe unendlich davon profitiert aber ich bin mehr als ein mal unfreiwillig abgestiegen weil die Hilfe einfach nicht gepasst hat).
Dann darf das Verlasspferdchen aber nicht nur deine- sorry wenn ich das so direkt sage- plumpen hingehopsten Hilfen bekommen. Dann ist es bald nicht mehr reitbar. Da muss dann 3,4 5 Mal die Woche jemand drauf der weiß was er tut. Sonst ist das Pferd binnen kürzester Zeit nicht mehr reitbar.
Oder anders: Pferchen gewöhnt sich an sich in den Zügel zu legen. Reiter kann gerade noch so irgendwie auf dem Pferd bleiben. Was meinst du wie lange Reiter und Pferd noch Spaß aneinander haben? Das Pferd reißt den Reiter 3,4 mal vom Rücken weil es sich im Trab in den Zügel legt und schon steht es zum Verkauf.
Übrigens hatte auch ICH nach über 10 jahren Reiterfahrung so meine Probleme mit Pferden die im Zügel liegen. Einfach weil das ausbalancieren je nach Pferd ein ziemlicher Akt ist (in dem Fall ging es um einen Isländer der grundsätzlich nicht langsam konnte, sich ab Trab aber beinahe in die Kniescheiben beißen konnte.. War übrigens 2 Jahre harte Arbeit bis er den Kopf nicht mehr so runtergezogen hat...!)
Später, wenn man SICHER alle Gangarten aussitzen kann, bei einem Schreckhopser oben bleibt und das kleine 1x1 der Pferdepflege beherrscht kann man über ein eigenes Tier nachdenken!