@Usambara Ganz ehrlich? Lass sie aus der Schule raus und noch ein Jahr (Klein)Kind sein. Ich hab auch immer zu den Jüngsten in der Klasse gezählt und hatte in der ersten und zweiten Klasse echt Probleme bzgl Aufmerksamkeit, ich hab alle abgelenkt und wollte dauernd spielen. Das alles hat sich in der dritten Klasse von jetzt auf gleich "verwachsen", meine Mutter sagt heute noch wenn wir mal auf das Thema kommen, dass ich das eine Jahr ohne Schule eigentlich noch gebracht habe... ich seh es wie Du, ein Kind muss nicht alles können und nicht an allem Spaß haben. Auch diese ganzen durchgetakteten Terminkalender: Montags Musikschule/Dienstags Kinderballett/Mittwochs Kinder-Yoga/Donnerstags nochmal Ballett/Freitags Familien Therapie...um es mal übertrieben darzustellen. Ich finde das ganz ganz durchtbar.
Gleichzeitig kann ich mir aber vorstellen, dass der "soziale Druck" durch andere Eltern da auch reinspielt. Wenn dir so ne bekloppte Mutter dauernd erzählt, dass nach neuen wissenschaftlichen Studien unbedingt "musikalische Früherziehung" gehört (das war bei mir übrigens singen mit Omma) um nachher kognitiv in der Lage zu sein, zu den besten im Mathe-LK zu gehören (oder sowas halt), dann glaub ich schon, dass man sich -egal wie locker man selbst die Sache eigentlich betrachtet- auch irgendwann bekloppt macht.
Als ich in Berlin Prenzlauer Berg gearbeitet habe, bin ich morgens von der U-Bahn oft ggü in ein Café gegangen um mir Frühstück zu kaufen und dort hing ein schwarzes Brett für "Suche/Tausche/Biete an". Dort konnte man immer so grandiose Dinge lesen wie "Tai Chi für Einjährige" / "Yoga für Babies" / "Intensivkurs Klavier noch vor Grundschulbeginn"
Und ich aufm Dorf hab damals mit Omma Kastanien im Wald gesammelt und daraus Männekes gebastelt, ein Wunder dass ich geistig überhaupt in der Lage war zu studieren ![]()