Wie gesagt, wollte ich gar nicht deine Freundin/Bekannte da irgendwie doof dastehen lassen. Wenn sowas wie in ihrem Beispiel (oder ich hatte ja auch das mit der Trennung vom Partner als Grund genannt) passiert, dann hat man da wenig Spielraum und muss sich - wenn sich nix arrangieren lässt - eben von seinem Hund trennen. Aber i.d.R. sollte man vorher alles abgecheckt haben und sich eben sicher sein, dass sowas wie Vollzeitjob nun mal irgendwann ansteht und dieser nur dann auszuüben ist, wenn man Hilfe hat, sprich Eltern, Partner, Freunde, Sitter etc. Wenn man jetzt blauäugig einfach direkt nen Welpen im Studium holt und in ein paar Semestern, wenn man dann fertig ist, merkt man "Uppppps, das passt ja jetzt eig gar nicht mehr!" find ich das einfach dumm. Sowas weiß man vorher. Ein Hund ist eine große Verantwortung, fast wie ein Kind - für manche ebenso wie ein Kind, für manche nicht mal annähernd. Aber er ist auf uns angewiesen. Und wenn man sich dafür entscheidet einen Hund aufzunehmen, dann kann man nicht leichtfertig in ein paar Monaten oder Jahren sagen "passt nicht mehr". Finde ich!
Auch wenn es schon fast OT ist - ich muss muss MUSS was dazu schreiben
Generell würde ich ja sagen, dass sich ein Studium sehr gut für eine Welpenzeit eignet - ich glaube, nie wieder wird man im Leben so flexibel sein wie im Studium. das gilt generell auch im Jurastudium, ICH persönlich fand das universitäre Studium sehr lasch, ohne Anwesenheitspflicht, für die Klausuren habe ich immer ca. 2 Wocher vorher bißchen hardcore gelernt und dann lief die Sache...Rest der Zeit habe ich gefeiert und gejobbt, nen Welpen zu erziehen hätte ich in der Zeit auch locker geschafft.
Nur gibts bei Jura ein ganz großes Problem, eine Zeit, die mit dem universitärem Studium mal rein gar ncihts zu tun hat, und das ist die Examensphase samt Examensvorbereitung. Ich habe in meinem Leben nie mehr malocht als in dieser Zeit, die bei mir letztlich 1 Jahre und 8 Monate dauerte. allein das Pensum des 12 Monate andauernden Examenskurses ist auf weit mehr als 40std/Woche angelegt. Zweimal die Woche Probeklausuren. Private AG mit gegenseitigem drillen und abfragen.
Ganz ehrlich, ich hätte nicht gewusst, wo ich da einen Welpen/Junghund noch hätte unterbringen sollen. die Note im Examen entscheidet über dein gesamtes weiteres Leben, also gibst du ALLES, egal wie weh es tut - ich hatte ne angehende Sehnenscheidenentzündung, Therapie wäre "schonen" gewesen, ging aber nicht, also Schiene und Schmerzmittel. Hört sich
an, ist aber in der Jura Examensvorbereitung ziemlich normal.
Weil ich weiß, wie dieser Wahnsinn abgeht, was das einem abverlangt, kann ich sehr gut verstehen, dass die Bekannte aus @Amanhe 's Beispiel sich zur Abgabe entschieden hat...auch wenn ich sonst, genau wie du Melli, kein Verständnis für solche Abgabegründe habe, weil ich mir auch denke, es gibt dinge, die weiß man vorher. Ich hätte aber nie im Leben gedacht, dass mir das Examen soviel abverlangen würde über einen so langen Zeitraum - und das man das vor allem durchhält.
Ich glaube, wenn man viel Unterstützung hat und nicht unbedingt einen Welpen/Junghund, der beschäftigt und bespaßt werden muss, sondern einen älteren Hund, dem es auch eine Zeitlang reicht, wenn mal selbst sich nur zB Abends mit ihm beschäftigt und er tagsüber zB von den Eltern betreut wird, dann ist das schaffbar.
Mal zum Vergleich: ich habe letzte Woche komplett Vollzeit durchgearbeitet, von Montag bis Freitag, inkl pendeln, war jeweils 12 Std aus dem Haus, Henry wurde teils von meinem Freund betreut und war auch teils um die 5 Std allein. Wenn ich nach Hause kam habe ich mich komplett nur mit Henry beschäftigt, langer Spaziergang, spielen stand an, dann erst einkaufen/haushalt, lernen musste ich ja nix mehr. Henry hat mich in 2 Nächten nachts geweckt und wollte spielen - er war kein bißchen ausgelastet da er tagsüber wenn ich arbeiten war wahrscheinlich den Tag verschlafen hat. das Arbeitspensum dieser Woche war zwar hoch, aber in nichts zu vergleichen mit meiner Examensphase, denn da ging das lernen am Schreibtisch Abends noch weiter und ein Wochenende Samstag/Sonntag gab es auch nicht... ich bin wirklich ein Arbeitstier und stressresistent, ABER: Welpe in der Examensphase wäre auch mir ganz einfach zuviel gewesen... und das ist etwas, das ich der TE zu bedenken wirklich nur ans Herz legen kann.
...mein Welpe kam 3 Wochen nach der letztem schriftlichen Examensklausur und ich habe die ganzen Monate bis zur mündlichen Prüfung in vollen Zügen mit Welpenbespaßung verbracht und es genossen - und würde es immer wieder so machen.
die TE hat ja im Ausgangspost gefragt "Schaffe ich das oder mute ich mir zuviel zu" und ich denke mit Jura und dem Examen, das ja zwangsläufig ansteht, ist es definitiv Letzteres.