Das schon, aber das ist ja auch ne Rückruf-Situation. In dem Zitat das du erwähntest ging es Primär um "Sitz". Und da gabs zu Übungszeiten nie eh negative Konsequenz wie zb runterdrücken in Position. Bei "Platz" und "Bleib" ebensowenig.
Rückruf ist ne andere Geschichte.
Beiträge von Jessica83
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Wir hatten gestern Abend nach meiner Arbeit einen wunderbaren Spaziergang, Hundewiese kombiniert mit Wald. Insgesamt waren wir 75 min unterwegs und was soll ich sagen - komplett ohne Leine, mit Hundebegegnungen, Slalomlaufen um Pferdeäpfel...der Tyrann-Terrier war sooooo toll
Erste Hundebegegnung war schon der Knaller, wir liefen auf einem schmalen Schotterweg und konnten auf einem Parallelweg weiter vorne eine Frau mit großem schwarzem Labradormix sehen. Wir kamen also näher und irgendwann fixierte sich Henry auf den anderen Hund, wir waren vllt. 10m entfernt. Auf Sitz,Bleib hat Henry direkt gehört und ist tatsächlich nicht hingelaufen sondern ist auch sitzen geblieben während der Labbi auf uns zugelaufen kam. der war schon auf unserer Höhe als Henry aufgesprungen ist, leider hab ich den Zeitpunkt verpasst, das Bleib aufzulösen, aber so konzentriert war Henry schon lange nicht mehr. Zweite Hundebegegnung war dann im Wald als uns ein Berner entgegen kam. Henry blieb bei Fuß bis der Berner samt Herrchen auf unserer Höhe war, dann kurzes gegenseitiges rumgeschnuppere, als Herrchen weiterlief und ich auch, lief Henry kurz hinter dem Berner her, auf meinen Pfiff kam er dann sofort zu mir gerannt
Tiefer im Wald hatten wir dann nur noch Begegnungen mit Joggern und Mountainbikern (die ja grds nicht abbremsen wenn sie an einem vorbeidüsen, was soll das eigentlich?!), jedes Mal hat er super neben mir gesessen und abgewartet.
Keine Ahnung was gestern los war, aber es war klasse.....kann ja dann diese Tage nur wieder schlechter werden -
Ich denke da aber auch, dass es einfach auf den Hund, die Situation und Erziehung ankommt.
würde ich generell so unterschreiben, aber bei mehreren Stunde kommt halt noch die Bewegungsfreiheit dazu und da glaube ich nciht, dass es ein Hund toll findet, über 12 Std diese nicht zu haben.
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Ich hab den Junghundthread in der letzten Woche gar nicht so verfolgt, und wenn ich das hier schon lese, will ich auch gar nicht wissen, wer seinen Junghund 12 Stunden in eine Box gesperrt hat :-/
Ich stand einer Box anfangs auch SEHR skeptisch ggü. Wir hatten immer Hunde und nie eine Box, aber plötzlich konnte man überall lesen, dass zur Welpenerziehung auch eine Box gehören sollte...nun ja...ich hab mich letztlich von der Theorie überzeugen lassen, dass der Welpe sich nachts meldet wenn er in der Box schläft und raus muss. Weil das mein erster Hund in einer Etagenwohnung und eben nicht im Haus mit Garten war, fand ich das einfach praktischer. Plastikboxen und diese Gitterboxen fand ich absolut furchtbar, das sind für mich Käfige. Ich habe dann ein bißchen mehr Geld in die Hand genommen und eine Stofffaltbox von Hunter gekauft, die man wirklich an ALLEN Seiten öffnen kann. Ich hab sie auch eine Nummer größer gekauft als es eigentlich notwendig gewesen wäre.
Nachts hat die Box neben meinem Bett gestanden und war oben IMMER offen, ich konnte also zum einen reinschauen und auch mal den Arm reinhalten, zum anderen konnte der Welpe mich auch sehen wenn er sich hingestellt hat. Tagsüber war die Box zusätzlich auch immer vorne offen. Übrigens: die Theorie hat tatsächlich funktioniert, mein Welpe hat sich wirklich IMMER direkt gemeldet wenn er musste und wir haben es auch immer rechtzeitig durchts Treppenhaus auf die Wiese geschafft. Noch heute steht die Box immer geöffnet in der Wohnung und mein Hund liegt auch tagsüber oft drin.Praktisch ist auch, dass man die Box als "mobile Home" verwenden kann. Ich bin auch viel in meinem Elternhaus, das 90KM entfernt ist und sowohl im Auto als auch in meinem "Kinderzimmer" hat mein Hund in der Box immer geschlafen.
Ich hatte auch letztens Herbst mal mehrere Termine in meiner Unistadt, da habe ich den Hund auch mitgenommen, Box ins Auto und vor meinen Besprechungen ausgiebig Gassi gegangen, anschließend Hund in die Box und ich bin rüber zu meiner Besprechung - die 90min, die er allein im Auto in der Box verbracht hat, hat er IMMER geschlafen.Alles in allem kann eine Box sehr hilfreich und praktisch sein, ich bin froh, dass ich eine gekauft habe. Aber als Käfig zum reinsperren über viele Stunden würde ICH die Box NIE benutzen.
Nachtrag:
Ich hab zur Veranschaulichung der Vorne- und Oben-Offen-Box mal ein altes Foto rausgekramt :-) So steht die Box wie gesagt heute noch in unserer Wohnung und wird auch weiterhin als mobiler Schlafplatz für den Hund benutzt:Externer Inhalt up.picr.deInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt. -
Ist es nicht schwierig, die positive Strafe dem Hund begreiflich zu machen? Bzw. was genau will man da verknüpfen?
Bei der positiven Verstärkung belohne ich ja ein gewünschtes Verhalten. Bei der negativen Verstärkung bestrafe ich ein unerwünschtes Verhalten. Im Prinzip lernt der Hund, wenn ich ein Kommando ausführe hat das positive Konsequenzen, wenn ich es nicht tue, ist es unangenehm. Es entsteht also ein Mechanismus aus Belohnung haben wollen und Meideverhalten, was zu einem zuverlässigem Ausführen des Kommandos führt. Soweit verstehe ich das.Jetzt mal ein Beispiel aus der Praxis: ich rufe meinen Hund, der gerade irgendwo buddelt. Er entscheidet aber, dass buddeln toller als meine Belohnung ist und kommt nicht. Ich lasse (wie auch immer geartete) negative Konsequenzen folgen.
Lernt der Hund dann im ersten Moment nicht nur "ich darf nicht buddeln"? Und damit er versteht, dass die Strafe mit dem nicht befolgen des Kommandos zusammenhängt, müsste ich das nicht in X Situationen (buddeln, spielen, schnüffeln, xy...) machen, damit er generalisiert?
Sehe ich genauso - vor allem zeige ich ja kein Alternativverhalten auf, das ich mir wünsche. -
Er ist absolut besessen von Fremdhunden. Zumindest, wenn wir ihnen so beim Spazieren begegnen. Im Freilauf läuft er weite Distanzen, wenn er einen Hund erblickt (je dynamischer sich dieser gibt, desto interessanter) weshalb ich ihn nur noch wenig frei laufen lasse und bei Hundesichtung sofort anleine.
Hallo Nebula,
Henry war Anfang des Jahres, damals 7/8 Monate alt, genauso. Wir üben seit Welpentagen auf einer großen, eingezäunten Freilauffläche, mehere Wiesen"abteile", mehrere Schotterwege, alles einsehbar. Wenn wir auf der einen Wiese waren und vllt 300m weiter hinten Hunde auftauchten, ist Henry hingelaufen, oftmals nichtmal hingespurtet, aber halt hingelaufen, mit Ohren auf Durchzug. Ich dann hinterher. Bevor ich bei ihm ankam, kamen vllt von einer anderen Seite weitere Hunde, dann isser also dahin gelaufen, ich wieder hinterher
Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich querfeldein hinter meinem Hund hergelaufen bin. Die Laune ist dann auf dem Nullpunkt, und ich hab auch jedes Mal die Leine angelegt wenn ich ihn zu packen bekam. Irgendwann hab ich auch wie Du direkt die Leine angelegt, sobald ich nur einen Hund sah, damit wir gar nicht erst in die Situaton kommen.
Was Freilauf betrifft, habe ich es mittlerweise so in den Griff bekommen: ich hatte das Glück, dass Henry ein großer Dummy-Fan ist, also hatte ich beim Freilauf auf der Hundewiede immer einen mit Fleischwurst gefüllten Dummy dabei. Mit dem Dummy habe ich seine Aufnerksamkeit bekommen können und so haben wir uns immer näher an andere Hunde "herangewagt". Dort sind ja Parallelwege mit Wiesenteilen dazwischen udn wenn wir auf einem waren und ich sah, dass auf dem Parallelweg gleich ein anderes Mensch-Hund-Team kommen würden, habe ich angefangen, ihn apportieren zu lassen. Er hat natürlich den anderen Hund bemerkt, aber das Apportieren war zum großen Teil dann doch interessanter. Das haben wir mit immer kleinerer Distanz gemacht. Größere Hundegruppen sind immernoch eher problematisch, vor allem wenn nur einer von einer Gruppe dann auf Henry zugelaufen kommt und zum Spielen auffordert. Aber mit einzelnen Hunde funktioniert es schon sehr gut. Mittlerweile auch oft ohne Dummy. Ich hab natürlich nur trainiert, wenn er einen klaren Kopf hatte, an Tagen an denen er der Testosteron-Tyrann-Terrier (kurz: Tripple-T) war, hab ichs ganz sein gelassen.
An der Leine klappt es mal so mal so. Mein Hund ist zum Glück kein Leinenpöbler, aber wenn uns Hunde entgegen kommen oder auch hinter uns laufen, will er aktuell meistens nicht weiterlaufen. Ich habe festgestellt, dass ist nur bei fremden Hunden der Fall. Er will nichtmal unbedingt zu ihnen hin, er zieht auch nicht oÄ, er will einfach stehenbleiben und beobachten, Rute ist so halb oben. Dieses stehenbleiben nervt mich total. Ich habe seit ein paar Monaten "Weiter!" als Kommando eingeführt, im Freilauf neben mir klappt das, an der Leine bei Fremdhundsichtung nicht :|
Am 7.7. machen wir ein Leinenführigkeitsseminar, da bin ich echt gespannt, was uns geraten wird.Das hat sich bei ihr jetzt aber völlig von selbst gegeben, ihr Interesse an Hunden ist deutlich gesunken und somit hat sich das Problem erledigt. Ich weiß aber nicht, ob ich darauf bei Casanova hoffen kann.... Mir fällt nämlich nicht mehr ein, was ich machen kann. Mein Traum wäre es ja, wenn er etwas mehr Gleichgültigkeit gegenüber Fremdhunden lernen könnte...
Das hoffe ich bei Henry ja auch. Ich bin nicht Ersthundehalter und hatte vor Henry auch einen Westie und natürlich ist in den Erinnerungen auch damals alles so viel besser und glatter gelaufen
Ist über 20 Jahre her, aber in meiner Erinnerung war er wirklich irgendwann -quasi über Nacht- desinteressierter an anderen Hunden und generell "Folgsamer"...tja, meiner Mutter meint, dass das alles auch gut 2 Jahre gedauert hat, und kleinen Hunden wird ja nachgesagt, dass sie in ihrer Entwicklung bzgl Pubertät schneller sein sollen als größere Hunde.
Ich habe vor einiger Zeit mit einer Labbi-Besitzerin auf der Hundewiese gesprochen. Da habe ich nämlich die Distanz zu ihr und ihrem Hund, die wir unangelein haben können, ohne dass Henry hinter dem anderen Hudn herrennt, noch überschätzt... ich bin dann in die andere Richtung gelaufen und habe zweimal gepfiffen...passierte nix, Terrier lief mit Labbi mit. Die Besitzerin ist dann stehen geblieben, damit ich ihn einsammeln konnte - und hat mich lächelnd mit den Wort "Der ist doch bestimmt ncoh sehr jung, oder?!" begrüßt. Sie hat mir dann erzählt, dass es bei ihr und ihrer Labbi-Dame insgesamt 3 Jahre gedauert hat, bis sie so lieb und ruhig, ohne wegen den Fremdhunden auf der Freilauffläche in alle möglichen Richtungen zu rennen, mit ihr über die Wiese spazieren geht. Ich glaub das war im Februar, da war Henry 9 Monate - und ich meeeeeega genervt, etwas von 3 Jahren zu hören. Jetzt mit 13 Monaten ist der Unterschied zur Ablenkung durch andere Hunde echt schon zu sehen. Klar gibts überdrehte Tage, an denen alles mal schlechter läuft als sonst, aber insgesamt ist ne deutliche Besserung da, auch wenn noch lange alles nicht 100%ig ist.Was ich mit dem Roman eigentlich sagen wollte: ich bin sehr zuversichtlich, dass die Zeit auf unserer Seite ist.
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Auch wenn ich es noch nicht geschafft habe, auf einige Beiträge einzugehen, mal ne andere Frage:
Wo hört "Belohnen" auf und fängt "Locken" denn an?Ich habe ja Anfang des Jahres den Rückruf neu aufgebaut und auch auf einen Doppelpfiff konditioniert, das Superleckerchen (erst Leberwurst aus der Tube, jetzt aktuell Hähnchen) gab es anfangs nur bei Ausführen des RR auf den Doppelpfiff, mittlerweile auch bei Befolgen aufs Rufzeichen. Das hat mir zB sehr geholfen, unter Ablenkung überhaupt zu ihm durchzudringen.
Auch hier im DF wurde empfohlen, das "Superleckerchen" NUR in Verbindung mit dem neuen RR-Signal zu geben.Wenn ich meinen Hund aber so konditioniere, dann ist allein das Signal, also hier der Pfiff, doch schon der "Lockruf", oder?
Wenn ich das Leckerchen weder in der Hand habe, noch der Hund weiß, ob ich es überhaupt dabei habe und es somit erst nach Befolgen des Signals gebe, also eigentlich ja als Belohnung...dann ist es doch auch im Grunde Bestechung, oder? -
Das Problem ist nicht die Anzahl, oder die Art des Leckerlies, das Problem ist, dass man diese eben als Bestechung einsetzt. In Kombination mit der fehlenden Konsequenz, wenn der Hund ein Signal nicht befolgt, wird es auch keinen zuverlässigen Gehorsam geben.
Konsequenz in Form von einer Reaktion meinerseits auf das Nichtbefolgen einer Übung gibt es in gewissem Sinne schon - als Beispiel beim RR unter starker Ablenkung wenn er mich nicht ansieht, sondern andere Hunde fixiert, dann wird wortlos angeleint, wenn ich hinterherspurten muss um ihn einzusammeln erst Recht, da wird angeleint und an kurzer Leine weiter spazierengegangen. Nicht unbedingt für den kompletten Rest des Spaziergangs, aber schon erstmal eine Weile.
Jetzt gings mir in meinen Beispielen allerdings weniger um den RR als um das "Sitz". Hier muss ich zugeben, was ich ja sehr überrascht über das Nicht-Befolgen. In ver Wohung hätte ich mich umgedreht und wäre weg gegangen, Henry wäre mir zu 90% gefolgt und wir hätten einen weiteren Anlauf zum Ausführen des Signals genommen. Im Wald konnte ich ja nicht weggehen, da ich Henry irgendwie absichern musste, damit er nicht in den Radfahrer/den Kinderwagen reinläuft. Aber welche Konsequenz wäre denn in der konkreten Situation richtig gewesen?
den Hund ins Sitz runterdrücken? Halte ich nix von - und ich denke, mein Terrier würde sich da auch wehren, und in so eine Situation möchte ich uns eigentlich gar nicht erst bringen.[...]Hinzu kommt fehlende Konsequenz in der Ausführung des Kommandos.
Wenn du auf Leckerchen gar nicht verzichten magst, solltest du auf jeden Fall variabler werden, ein Kommando notfalls bis zur Ausführung “aussitzen“ und erst dann Belohnen wenn er es gut gemacht hat. Wenn er entscheidet wann und wie er z.b. Sitz macht, gibt es nichts.
Reagiert er nicht auf den Rückruf ist ein Abbruch gar nicht schlimm, wenn es eine Konsequenz hat. Da reicht es, wenn du zu ihm gehst, ihn anleinst und dann euren Weg fortsetzt. Kommentarlos. Folgt er beim nächsten Versuch, wird wieder belohnt.Ja, stimmt schon, 100% Konsequent bin ich beim Belohnen nicht :-/
das "Aussitzen" ist halt beim Üben kein Problem, in der "Ernstsituation", und sei sie noch so harmlos wie bei uns am we, isses natürlich schwieriger.Zum Abbruch des RR: er hat ja reagiert, wenn auch nciht sofort. Aber für unser aktuelles Training ist es halt schon ein Erfolg, wenn ich ihn beim zweiten Ruf aus distanz von einem Geruch wegbekommen und er auf mich zutrabt. das einzige, was ich gerne anders gehabt hätte, wäre halt die Geschwindigkeit gewesen. Und wie schon oben beschrieben, was ich gegen diese aktuelle Trantütigkeit mache, weiß ich auch noch nicht.
Ich habe manchmal auch den Eindruck, dass manche Hundehalter die Übungen mit ihren Junghunden echt übertreiben. Da wird in einem einstündigen Spaziergang der Hund zig mal ohne Grund beigerufen, abgelegt usw. Noch schlimmer sind diese laienhaften und oft unsinnigen Übungen an der Schlepp - das hat oft was von Stress - Hallo? Gassigehen ob mit oder ohne Leine soll doch auch Entspannung und Freude sein für den Hund. Das ein intelligener Hund bei wenig Fingerspitzengefühl dann irgendwann keinen großen Bock mehr hat, scheint auch logisch. Das gleiche gilt für besonders spannende Situationen - wie z.B. die Sichtung eines anderen Hundes. Gerade ein wachsamer Hund lässt doch den eventuellen "Gegner" nicht gerne aus den Augen ... da muss man situationsbedingt eben mal aufs HIER verzichten und zügig hingehen und anleinen. Das kann Hund aushalten - sich umdrehen und auf Frauchen zulaufen, dagegen fällt schwe
Gebe ich dir generell Recht - fühle mich aber trotzdem nicht angesprochen, da meine beiden Beispiel ja keine übertriebenen Übungsspaziergänge waren :-)
Aber im Prinzip hast du Recht.
Ich zB bin ja nicht sehr ehrgeizig in Bezug auch irgendwelche Prüfungen oder setze uns eine bestimmte deadline bis alles super funktioniert...aber auch wenn man dinge relaxt angeht, macht man sich ja seine Gedanken, denn die Übungen die man macht, sollen ja auch was bringen.ansonsten hab ich ehrlich gesagt gar nicht vor, Leckerlis komplett abzubauen. Mein Hund hat Freude daran und ist motiviert und manchmal haben wir einfach Situationen, die er zb unerwartet klasse meistert und ich ihm das auch zeigen möchte, abgesehen vom verbalen lob natürlich. Rückruf zb belohne ich zur Zeit noch jedes Mal hochwertig, weil mir das am wichtigsten ist.
Hier wird auch immer Belohnungen geben, diese auszuschleichen, damit gings mir ja eigentlich auch nciht. Es ging halt darum, dass man Situation auch ohne Belohnung meistern können muss.
RR wird hier auch immer beliohnt, ohne Ablenkung in der Menge mehr und mit Ablenkung dann halt mit dem Hähnchen, und dazu fahren wir ja dann auch auf die Hundewiese und setzen uns der Ablenkung aus - aber wie gesagt, um den RR gings mir nciht primär, das ist ja ein ganz eigenes Thema für sich. -
Beim traditionellen Training ist es so, dass der Hund ZUERST das Wort gesagt bekommt und er DANN dazu gebracht wird das Verhalten zu zeigen. Also "Sitz" > Hintern runterdrücken. Man MUSS ja was tun, von allein zeigt der Hund das Verhalten nicht, da er weder das Signal an sich noch die Verknüpfung kennt.
Bei der pos. Verstärkung wird zuerst das Verhalten ausgebaut und dann ein Signal davor gesetzt. Der Hund zeigt das Sitz eh, weil er danach immer was Gutes bekam. Im Grunde ist es hinterher eine Kette. "Sitz" > Verhalten > Belohnung. Das Training mit der Belohnung am Ende verursacht, dass die Freude auf das Futter "nach vorne greift". Das Verhalten wird zur Belohnung, das Signal bekommt eine belohnende Wirkung. Die eigentliche Futterbelohnung am Ende kann ausgeschlichen werden.
Der Hund reagiert bei beiden Methoden AUF das Signal. Wichtig ist für manche Leute eben warum. Aus Freude oder aus Angst. Ganz pragmatisch ausgedrückt.
Ja, schön zusammengefasst, danke :-)
Wichtig ist ja am Ende, dass wenn man die Übung lange genug eingeübt hat, dass der Hund dann (relativ) verlässlich auf das Signal mit der gewünschten Reaktion reagiert. Und gerade das "Sitz" klappt hier EIGENTLICH bis zur Perfektion, auch draußen unter nicht-hündischer Ablenkung (der Rückruf sollte bei meinem Beitrag ja gar nicht das primäre Thema sein) - weshalb ich ja so überrascht war, weshalb dieses Kommando an zwei Tagen nacheinader in relativ entspannten Situationen eben nicht klappte.
Zur Motivation durch Leckerchen habe ich noch Folgendes gefunden:
"Nach mehrmaligem Wiederholen wird der Hund in der Regel verstehen, was sein Mensch von ihm will. Er erkennt das Kommando und er weiß, dass es sich für ihn lohnt, es auszuführen. Der Leckerbissen ist also die Motivation des Hundes zu gehorchen. Auch das ist ein Punkt, den Sie dabei niemals vergessen sollten. Er tut es nicht für Sie, er tut es für die Wurst. Deshalb sollten Leckerlis als Erziehungshilfe hauptsächlich in der Lernphase genutzt und mit Lob als Motivation kombiniert werden. Nur so werden Sie erreichen, dass er auch folgt, ohne dass er dafür ein Leckerli bekommt."
(http://www.partner-hund.de/info-rat/hunde…-belohnung.html)Ich glaub ja, dass ich unseren "Lernstand" evtl auch falsch einschätze - bei "einfachen" Sachen wie "Sitz", die einfach sooooo oft in den versch Situationen und unter den versch Ablenkungen schon funktioniert haben, denke ich halt, dass wir aus der Lernphase längst raus sind, dass sie halt sitzen. Ist wahrscheinlich auch so ne Sache - mit 13 Monaten ist halt noch Lernphase angesagt.
Das ist doch auch teils in der Pubertät begründet, oder?
Ich weiß nicht, ich hab auch drüber nachgedacht. Auf der einen Seite ist momentan natürlich IMMER Pubertät angesagt, auf der anderen haben Henrys "Pubertätsausraster" bisher anders ausgesehen, da war er weder ansprechbar, noch hat er auf irgendwas gehört, was ich gesagt habe. Hier hat er ja gehört (wenn auch in der Ausführung sehr langsam wie beim RR) und mich auch angesehen, sich halt aufs Sitz-Signal nicht hingesetzt. KANN Pubertätsbedingt sein, muss aber nicht.
Seine generelle Trantütigkeit aktuell könnte aber Pubertätsbedingt sein, er "trödelt" nämlich auch an der Leine ganz schön rum, auch wenn er grad nciht rumschnuppert.
Oder es lag am Wetter letztes WE?! Obwohl wir ja morgens bzw. Abends unterwegs waren, nicht in der prallen Sonne und eben im Wäldchen im Schatten, Hund hat auch nciht gehechelt... Am Ende denke ich halt schon, dass es "unser" Ausbildungsstand ist :-)Wobei auch viele Leute "auf's Wort schwören", aber nicht merken, dass sie körpersprachlich was völlig gegenteiliges ausdrücken. Signalkontrolle ist da einfach das A und O. Viele Missverständnisse entstehen einfach, weil man glaubt man habe es das Signal doch deutlich genug ausgesprochen.
Ja, das geht ja in etwa in die Richtung, die auch @Feist erwähnte, das ist wahrscheinlich wirklich etwas, das man zu schnell nicht beachtet, ich werd auf jeden Fall mal versuchen, mich da selbst zu beobachten.
Das mit dem Hähnchen-immer-dabei-haben fände ich für unsere Spaziergänge übrigens auch super, falls mich mal der Hunger überkommt
Dein Belohnungsschemata kannst du natürlich auch wieder abbauen:
- Immerverstärkung (= jede richtige Reaktion wird belohnt, gut für neue Aufgaben, zu schnelle oder starke Verringerung von Belohnung kann aber zu Verlust der ausgeführten Qualität führen, schlimmstenfalls völlige Extinktion des Verhaltens)
- variable Quotenverstärkung (= Zufallsprinzip, Hund weiß nicht wann genau und ob Belohnung bei wievielter Belohnung kommt, besonders sicher gegen Extinktion, umgekehrtes Beispiel ist das Betteln am Tisch)
- Verstärkung nach fester Quote (= jedes zweite Mal, jedes dritte Mal, ...)In a nutshell: Zuerst hohe Qualität + hohe Rate, dann Übergang zu normale Qualität + niedrigere Rate.
Zur Motivation:
Vor der geben/nicht geben/was geben Fragestellung befindet sich ja etwas. Nämlich die Motivation des Hundes, ein gewünschtes Verhalten auszuführen – ist die Motivation nicht da kann er es zwar verstanden haben, wird es aber mangels Motivation trotzdem nicht ausführen. Faktoren die auf die Motivation zugreifen können wir ja nicht immer steuern (äußere Faktoren wie Ablenkung, Auslöser für bestimmte Verhaltensweisen, Erregungsniveau, ...), aber beeinflussen durch positive und negative Verstärkung.
Befindet sich der Hund in einer Umgebung mit vielen externen Verstärkern, kann entweder die Rate der Belohnungen oder die Qualität dazu führen, dass er diese ausblendet und trotzdem das Signal ausführt (Beispiel Abruf in reizarmer Umgebung klappt mit normalem Leckerchen, Abruf auf Spielsituation klappt nur mit Hühnchen).Hach, das hast du super geschrieben, könntest schon fast Seminare geben ;-)
die "variable Quotenverstätkung" ist auf jeden Fall etwas, das ich mir zu Herzen genommen habe.
Wegen der Motivation: ICH hatte zumindest das Gefühl, dass die Reize in der Umgebung nicht größer gewesen sind, als die Motivation, für TroFu ein "Sitz" zu zaubern, aber aus hündischer Sicht, war das vllt doch anders.Ich hab nämlich grade dasselbe Problem, Ziel war es zu verknüpfen, mach was ich sage, es lohnt sich/fühlt sich gut an. Die Realität sieht beim Rückruf so aus: Hör dir an was ich sage und erstelle dann kurzfristig eine Kosten-Nutzen-Kalkulation ob die verfügbare Bestechung sich mehr zu ergattern lohnt als fröhlich weiter zu schnüffeln...
das hast du schön ausgedrückt - es ist zwar wieder Vermenschlichung, aber ich habe auch manchmal das Gefühl, dass ich ihm ein Signal gebe, er mich ansieht, zu 100% bei mir ist (also nix mit anderen Reizen) und in seinem Kopf dann tatsächlich so eine Kosten/Nutzen/Bilanz vor sich geht und er sich überlegt, ob er nun wirklich "Sitz" machen soll
Berechnendene Biester...oder evlt einfach zu schlau für diese Welt
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Ich bin über viele Antworten total begeistert - wenn ich heute Abend Zuhause bin, werde ich mal ausführlich etwas schreiben :-)