Beiträge von Blueberry

    Man möge mir verzeihen, wenn ich hier mit Frauenthemen komme... aber unser letzter Hund war ein Rüde. Und er hatte halt seinen Pinsel da unten am Bäuchlein, gut befellt, alles fein.

    Meg ist nun ein Mädchen, und sie ist da, wo der Pinsel säße, wenn sie ein Junge wäre, nackt. Also so richtig gar kein Fell. Ich hege noch die Hoffnung, dass da vielleicht ein wenig Winterfellflaum drüberwächst, aber momentan sieht das überhaupt nicht so aus. Da ich keinerlei Hündinnen-Erfahrung besitze, weiß ich auch nicht, ob das bei anderen Damen auch so ist, ist ja auch eigentlich nicht so wichtig.

    Ich mach mir jetzt halt ein wenig Sorgen für den Winter, wenn die Kleine bei kaltem und nassem Wetter so leicht bekleidet herumläuft. Kann sie da nicht krank werden? Eine Blasenentzündung bekommen oder einen bösen Schnupfen? Reicht das wirklich, wenn man sie zuhause dann schön abtrocknet? Und ganz wichtig: Friert sie nicht, wenn da kein Fell ist?

    Wenn man sich überlegt, dass sie den letzten Winter in einem nordungarischen Tierheim verbracht hat, nur von einem löchrigen Bretterverschlag geschützt, dann ist das bestimmt kein lebensbedrohlicher Zustand - aber Gedanken macht man sich halt doch, sie soll's ja gut bei mir haben.

    Soll ich ihr einen Pullover stricken...? :???:

    So. Nachdem Meggie jetzt wieder fit wie ein Turnschuh ist (Sonntag: plötzliches, häufiges Erbrechen mit Blut, Tiernotdienst, drei Spritzen, Glück gehabt...), befinde ich mich derzeit auf Ursachenforschung.

    Bei uns im Gäu geht kein böser Virus um, von Rattengift oder Giftködern oder dergleichen weiß auch niemand etwas, kein Hund (und ich hab viiiele Besitzer befragt) aus unserer Umgebung ist krank geworden.

    Also hab ich in meinem Gedächtnis nachgekramt, und es kam dies zutage:
    Drei oder vier Tage vor diesem GAU hatte sie schon einmal erbrochen. Einzelteile eines Pfirsichkerns. Meine werte Tochter hatte ihn wohl im Papierkorb entsorgt (grmpf), wo Meggie ihn dann wohl unbemerkt wieder herausgefischt, genüsslich zerlegt und aufgefressen hat. Und dann hat sie ihn zum Glück irgendwann wieder ausgespien. Ich hatte mir gedacht, nun gut, hoffentlich ist der Kern komplett, hat ja scharfe Kanten, und hab ihn fein säuberlich wieder zusammengesetzt. Alles da.

    Woran ich mich heute leider nicht mehr erinnern kann: So ein Pfirsichkern hat doch im Inneren noch so einen weicheren Kern. Ich weiß nicht mehr, ob der noch dabei war oder ob der fehlte, als ich den Kern zusammengepuzzelt hab. Meine Recherchen haben ergeben, dass ein solcher Pfirsichkern Blausäure enthält.
    Hmmm...

    Könnte diese Blausäure oder eventuell doch die scharfkantigen Kernteile eine Magenschleimhautentzündung verursachen, die dann drei bis vier Tage später akut wird? Was meint Ihr? Könnte es das sein - oder ist der Gedanke eher abwegig?

    Au wei au wei au wei, das klingt ja auch grässlich. Den Tropf hat der Tierarzt meiner Meggie erspart, weil sie ganz agil gewesen ist.

    Gut, dann werd ich sie heute nochmal fasten lassen. Ist mir auch lieber so, verhungern wird sie ja schon nicht, und wenn sich Bäuchlein und Magen dann wieder erholen können, funktionieren sie danach bestimmt wieder einwandfrei.

    Wir waren heute nur kurz draußen, sie schien mir noch ein bißchen erschöpft, hat zwar rumgeschnuppert und war aufmerksam, aber doch ein bißchen langsamer als sonst. Ich denke, das ist sicher auch normal, man kennt das ja, man fühlt sich ja auch schlapp nach irgendso einem Magen-Darm-Zeug.

    Der Teppich wird irgendwie nicht ganz sauber... :motz:

    Also, sie hat gestern abend um kurz vor 7 nochmal ein bißchen gekotzt, seither aber nicht mehr. Heute morgen macht sie einen ganz fitten Eindruck, hat sogar das Herrchen wieder fröhlich ausgebellt, als der zur Arbeit ging und nochmal kurz reinkam, weil er was vergessen hatte.

    Würdet Ihr denn heute nochmal einen Fastentag einlegen, oder soll ich schon mit dem Futteranbieten wieder anfangen? Der Tierarzt gestern hat uns eine Dose mitgegeben, Hills Prescription Diet i/d, das soll ich ihr als erstes Futter wieder geben. Ob ich das wohl mit irgendwas mischen soll, Reis oder so, oder ein paar Körnchen von ihrem Platinum rein?

    Ich füttere sie normalerweise immer abends, meint Ihr, das wär heute abend dann ok oder lieber nochmal warten?

    Boah, ich fühl mich wie ein Schluck Wasser, bin aber sooooo heilfroh, dass es ihr besser geht... den Teppich im Zimmer meiner Tochter muss ich heute leider noch schrubben, das war der bevorzugte Ort, um zu kotzen, scheint mir.

    Und ein Gutes hat die ganze Sache auch noch: ich hab ein halbes Kilo abgenommen. HA!

    Vielen lieben Dank für Eure Anteilnahme und Eure aufmunternden Worte.

    Meggie hat seit kurz vor 13 Uhr nicht mehr gekotzt und hat auch keinen Durchfall mehr gemacht. Einmal hat sie mir noch in die Bude gepieselt, dieses Nierenaktivierungszeug scheint ja ein echter Burner zu sein. Hoffentlich kommt sie jetzt nicht auf den Dreh, dass man ja immer in die Wohnung pullern könnte.

    Sie hat sogar eine Fliege gejagt (erfolglos) und hat gleich zwei Näpfe voll Wasser sowohl getrunken als auch bei sich behalten (wenn man vom Pieseln absieht).

    Vielleicht, eventuell, also die Hoffnung keimt langsam auf, dass alles wieder gut werden könnte?

    Oder könnte das nur von der Spritze sein, und wenn die aufhört zu wirken, kotzt sie wieder weiter? Bittebitte nicht... :???:

    Ihr kennt das sicherlich auch, diese Tage. Man kommt von einem fröhlichen Sonntagmorgen-Spaziergang heim, hat wieder viel Spaß gemacht, und zwar beiden, Hund und Frauchen. Man möchte sich grade mit dem sonntäglichen Mittagsmahl befassen, da geht es plötzlich los: Hund speit wie verrückt, alle paar Minuten, schleimig, dann ist Blut dabei. Erster Gedanke: Rattengift am Fluss! Hund eingepackt, los zum Tierarzt... ha, wenn das so einfach wäre! Es ist Sonntag, also erstmal rausgefunden, wer Notdienst hat. Dann ewig langes Rumgegurke, bis diese Praxis gefunden ist.

    So. Der Tierarzt kratzt sich am Kopf, "tjaaaaa, das kann ja nun tausend Ursachen haben." Aha. "Rattengift wohl eher nicht." Gut. "Kann man aber nicht zu 100% ausschließen." Oh, dann doch. "Vorsichtshalber mal Vitamin K spritzen." Whatever. "Und noch was gegen Erbrechen." Klingt gut, hab nämlich die Schnauze voll vom Kotze wegwischen. "Und noch eine Spritze zur Anregung der Nierentätigkeit" Prima, nur rein damit. "Und noch Kohletabletten gegen den Durchfall." Höm? Hat sie doch gar keinen. "Der kommt noch. Wahrscheinlich." Aha, und was hat sie also? "Das kann ich Ihnen nicht sagen, es könnte wie gesagt alles mögliche sein." Ooookay. "Eine Gastritis ist am Wahrscheinlichsten." Na also. "Aber die Ursache ist natürlich völlig unklar, auch da gibt es viele, viele Möglichkeiten." Verflixt. "Macht dann 78 Euro, falls der Hund Blut im Urin hat oder sonst deutlich abbaut, bitte gleich in die Tierklinik fahren. Wahrscheinlich kotzt und dünnscheißt sie aber noch eine Weile weiter, das ist dann nicht weiter bedenklich." Hä? Spritze gegen Erbrechen und so? Nein, besser keine weiteren Fragen stellen. In Ordnung. Dankeschön, auf Wiedersehen.

    Zuhause wie zur Bestätigung gleich nochmal auf den Teppich gekotzt. Danach gesoffen wie ein Loch, das war zuviel auf einmal, gleich nochmal gekotzt. Dann in die Bude gepieselt. Die Spritze zur Anregung der Nierentätigkeit scheint zu funktionieren. Keine halbe Stunde später an der Tür gekratzt, ich lasse sie raus. Dünnschiss, wie angekündigt. Zum Glück hab ich ja Kohletabletten mitbekommen.

    Jetzt ist grade Ruhe, seit einer Stunde kein Kotzen, Scheißen oder Pissen mehr, der Hund schläft.
    Das mag jetzt alles ganz vergnüglich klingen, aber für mich sind solche Szenarien der schiere Horror. In mir krampft sich alles, ich hab viel geheult, die Erinnerung an den Tod unseres armen anderen Hundes sind sofort wieder da, mir ist schlecht, ich fühle mich mies und verzweifelt. Und vor allen Dingen: ich fühle mich völlig unfähig zur Hundehaltung, weil ich das emotional einfach nie in den Griff bekomme, wenn mein Hund krank ist. Ich weiß jetzt schon, dass ich heute Nacht kein Auge zubekommen werde, dass ich bei jedem leisen Geräusch, dass ich vom Hund höre, sofort aufspringe und nachschaue.

    Ich hab das Gefühl, keine gute Hundemama sein zu können, weil ich selbst viel zu schwach bin und krank werde, wenn mein Hund irgendwas hat. Und dann kommen immer die finsteren, bösen Gedanken: der Hund hat Dich nicht verdient, er braucht jemanden, der stärker ist, der ihm vermitteln kann, dass schon alles wieder in Ordnung kommt. Der Hund braucht jemanden, der besser für ihn ist, der besser mit ihm umgehen kann, rationaler, natürlicher, der nicht panikt und ausrastet, wenn er irgendwas hat. Und dann kommt der Gedanke aller Gedanken: Besser, Du gibst ihn ab...

    Was natürlich dazu führt, dass ich mich noch schlechter fühle. Mein Hund ist krank und ich denke ans Abgeben. Ich Schwein. Mit der Plattschaufel sollte man mich tothauen, wie kann ich sowas auch nur denken...

    Es ist jedesmal das gleiche Spiel. Und jedesmal sind diese Gedanken wieder wie weggeblasen, wenn der Hund wieder fit ist.

    Sowas wie heute hatten wir allerdings noch nie, daher meine bange Frage an Euch: wie lange muss ich bangen, sprich, ab wann kann man sagen, okay, entspanne Dich, jetzt ist das Schlimmste wohl durch. Wenn sie drei Stunden lang nicht mehr kotzt oder dünnkackt? Oder sechs? Oder erst am nächsten Tag?

    Ich bitte um irgendwelche Angaben, an die ich mich klammern kann, damit ich mein Leben so, wie es vorher war, irgendwann fortsetzen kann...

    :sad2: