Beiträge von Blueberry

    Das haben wir auch so befolgt, mein Mann hat sie nie direkt angesehen, den Körper abgewendet, gegähnt... das hat funktioniert, denn sie kam allmählich sogar zu ihm ins Bett gesprungen und hat sich den Bauch kraulen lassen. Die Angst scheint an sich und generell also nicht mehr so sehr das Thema zu sein.

    Ich hab schon gedacht, sie ist da irgendwie ein wenig schizo: Einerseits hoppst sie zu ihm ins Bett und lässt sich den Bauch kraulen, andererseits macht sie ihn fünf Minuten später an, wenn er vor ihr steht.

    Irgendwann hab ich sie dann auch ins Bett zu mir gelassen, wenn Herrchen abends spät noch unterwegs war, damit ich was zum Kuscheln habe, was bei unserem Border Collie immer sehr schön gewesen ist. Mit Meg ist das auch schön, aber die kleine Hexe fing dann an, meinen Mann nicht mehr ins Schlafzimmer lassen zu wollen.

    Seither hat sie generelles Bett- und Schlafzimmerverbot - und mein Mann darf wieder ins Schlafzimmer.

    Herrchen war auch gestern wirklich super, hat sie bei dem leisesten Knurren sofort weggeschickt, und das ging sehr gut, sie scheint dann doch auf ihn zu hören. Strenger Blick, "Raus!", ruhig aber bestimmt, und sie verzieht sich brav.
    Auch als sie abends beim Essen unter den Tisch wollte, hat er sie weggeschickt. Sie fing ein bißchen an zu diskutieren und kam immer wieder nochmal an, nach dem Motto "meinst Du das WIRKLICH ernst?" aber dann hat sie verstanden, dass sie erstmal wegbleiben soll.

    Das Ergebnis war, nachdem das klar war, wirklich toll: kein Knurren, kein Bellen, einmal standen sie sich wieder zufällig direkt gegenüber, sie hat ihn nur angesehen, hat aber nichts gesagt. Hoffentlich bleibt das so, mein Mann ist sehr zufrieden und will unbedingt dranbleiben.

    Der nächste Schritt wird sein, dass er sie zu sich ruft, wenn er Lust dazu hat. Dazu muss sie aber generell erstmal das Herkommen üben, das haben wir im Haus bislang ein wenig vernachlässigt. Da sie draußen aber schon sehr schön und zuverlässig angerannt kommt, wenn ich "Hier" rufe (es sei denn, da ist eine Bisamrattenfährte in der Nähe), mache ich mir keine großen Gedanken, das hat sie gleich drauf.

    Wir sind also guter Dinge, dass wir das Problem in den Griff kriegen werden. Noch ein wenig Geduld.

    Ich hab mir grad überlegt, vielleicht wäre auch dies gut:

    Meg kommt ja durchaus angelaufen, wenn wir am Tisch sitzen und essen. Mein Mann dachte bislang immer, er könnte bei ihr punkten, indem er ihr etwas zusteckt. Hat auch funktioniert, das gehört zu den Situationen, in denen er sie immer ganz normal kraulen darf. Ich denke, das liegt wieder daran, weil sie diejenige ist, die alles im Griff hat: sie kommt an, sie fordert das Leckerli ein und sie geht wieder, wenn sie keine Lust mehr hat.

    Vielleicht könnte man hier jedesmal mit einem Kommando arbeiten, dass sie immer irgendetwas tun muss, bevor er ihr ein Leckerli vom Tisch abgibt? Sitz machen, Platz machen, Pfote geben, was auch immer, einfach so, als kleine "Unterordnungsübung" - er ist der Chef und gibt nur etwas raus, wenn sie tut, was er sagt.

    Wär das hilfreich?

    Hmmm, also ehrlich gesagt, fürchte ich mich ein wenig bei dem Gedanken. Die Leine können wir abschneiden, das ist nicht das Ding. Wenn mein Mann dann aber die Leine nimmt, kann es je nach Ort des Geschehens ja durchaus sein, dass er dann direkt an ihr vorbei müsste, um sie an ihren Platz zu geleiten. Heißt: es ist sehr wahrscheinlich, dass er dann direkt auf sie zugehen müsste.

    Ich hätte da an seiner Stelle echt Schiss...?

    Er mag sie übrigens trotzdem sehr, er versteht, dass sie eben irgendein Trauma haben muss, aber es wär schon schön, wenn man das mal in den Griff bekommen könnte...

    Zitat

    Doch, genau das ist ein wichtiger Effekt: Dass ER das Kommando durchsetzt und ihr Knurren dabei ignoriert.
    (Allerdings in dem Moment erst die Hausleine dran zu tüddeln, ist blöd)

    Übrigens: Respekt, dass dein Mann das so mitmacht und Verständnis zeigt!!! (Finde ich nicht selbstverständlich!)

    Das würde dann ja bedeuten, dass sie immer mit einer Leine rumlaufen müsste? Wir haben so eine 10m-Leine, die ist ganz leicht und dünn, meint Ihr sowas? Ist das nicht doof, wenn sie sich da ständig irgendwo festheddert?

    Zitat

    Ich würde das anbellen und anknurren sofort unterbinden ! Wenn die Hausleine lang genug ist, sehe ich keine Gefahr. Selbst wenn du in der ersten Zeit die Leine nimmst und sie dann deinem Mann gibst, damit er sie an ihren Platz bringen kann, wird sie das mit deinem Mann in Verbindung bringen. Es hört sich für mich so an, als ob eure Maus noch nicht verstanden hat, das dein Mann ranghöher ist. Wartet nicht so lange, sonst kann es passieren, das sie wirklich mal böse nach vorne geht.
    Was ist sie für eine Rasse und wie alt ?

    Sie ist ein Mischling. Wahrscheinlich ist irgendwas Terriermäßiges drin und/oder Schnauzer. In ihrem Pass steht Foxterrier/Schnauzer-Mix. Sie ist ca. 39 cm groß, also eher Mittelklasse bis kleiner.

    Vielleicht haben wir anfangs einen Fehler gemacht, weil wir dachten, ignorieren wäre das Allheilmittel in jeder Lebenslage, und so ist mein Mann einfach in dem Raum, in dem sie war und gezetert hat, stehengeblieben und hat sie ignoriert. Sie hörte ja auch schnell wieder auf mit dem Theater, insofern wähnten wir uns auf der richtigen Spur, aber möglicherweise war das grade verkehrt und man hätte sogleich dagegen aktiv angehen müssen.

    Was macht man dann eigentlich (ist ja alles rein hypothetisch erstmal, im Moment klappt das verbale Wegschicken ja ganz gut), wenn sie dann auf ihrem Platz ist und von dort aus dann das Herrchen wieder anmacht? Auf den Platz schicken geht dann ja nicht, weil sie ja schon da ist?

    Dochdoch, wir hatten sogar schon mal jemanden da. Natürlich war das der Vorführeffekt, Madame saß unter dem Bett unserer Tochter und kam nicht raus, man konnte also ihr Verhalten nicht demonstrieren sondern nur erzählen, was sie macht. Der Trainer gab ebendiesen Rat mit dem Füttern und auf den Platz schicken. Wir haben das eine zeitlang versucht, dass er sie füttert, aber manchmal kommt er wirklich spät nach Hause, erst nach Elf, dann hat er keine Lust mehr, weil sie ja doch wieder nichts aus seiner Hand nehmen mag, also hab ich gesagt, er soll ihr nur einzelne Brocken immer wieder hinwerfen, ist ja Trockenfutter, das hat ihm dann zu lange gedauert, ab und zu hat er das Füttern ganz vergessen... irgendwie funktionierte das überhaupt nicht. Eines Tages kam dann der Spruch "Hör mal, es ist ja Dein Hund, ich hab gleich gesagt, ich kann mich um sie nicht kümmern."

    Ich hab mich totgeärgert, aber was will man machen, das mit dem Füttern klappt nicht, es muss eine andere Lösung her.

    Wenn sie aber doch grade dabei ist, Herrchen anzuknurren und anzubellen, wäre das dann wirklich so geschickt, wenn er noch näher auf sie zugeht und eine Leine dranmacht oder an einer bereits vorhandenen Leine rumzippelt?

    Und wenn ich das machen würde, wär es ja wohl auch wieder nicht so besonders gut, weil das dann wieder von mir käme, nicht von ihm... :???:

    Meg hat immernoch ein kleines Problem mit dem Herrchen - wohl ein erfahrungsbedingtes Problem aus Tierheimzeiten, denn Herrchen hat eigentlich nichts verkehrt gemacht und hatte von Beginn an keinen besonders guten Stand bei der kleinen Dame.

    Wann immer sich in der Wohnung ihre Wege kreuzen, man sich im Flur trifft oder auch nur sich in Situationen begegnet, wo Herrchen unerwartet frontal vor ihr auftaucht, wird Herrchen angeknurrt und ausgebellt, manchmal bekomme ich direkt Schiss, dass sie ihn doch nochmal in die Waden kneift.

    Wenn Herrchen schon irgendwo ist und sie dazukommt, dann kommt sie zu ihm und lässt sich streicheln und mit Leckerlis verwöhnen. Rufen kann er sie nicht, da kommt sie nicht, der Kontakt funktioniert also nur, wenn er von ihr ausgeht.

    Kurzum: sie misstraut dem Herrchen noch zutiefst. Da wir sie erst seit März haben, glauben wir, dass sie halt einfach noch eine Weile braucht. Anfangs hat sie sich sogar bei seinem Anblick buchstäblich in die Hose gepieselt, das ist jetzt immerhin schon verschwunden. Nur sehen wir eine Änderung in ihrem Verhalten, sie geht jetzt eher beim Knurren und Bellen auf Herrchen zu, wo sie früher immer zurückwich. Es hat also schon eher ein bißchen was Aggressives.

    Einige von Euch kennen das sicher, eigentlich müsste man in so einer Lage dem Herrchen sämtliche Aufgaben übertragen, füttern, rausgehen, Zuneigung und Ansprache nur noch von ihm. Funktioniert in der Praxis aber leider bedingt bis gar nicht, weil Herrchen halt morgens um Halb Acht das Haus verlässt und abends um Sieben erst wieder heimkommt.

    Wir wollten das jetzt so üben, dass Herrchen sie in diesen Situationen auf ihren Platz schickt, wo sie dann in Ruhe gelassen wird und sich wieder beruhigen kann.
    Das hat jetzt ein, zweimal ganz prima geklappt, wahrscheinlich auch, weil es eine neue Reaktion ist, die Herrchen bislang noch nie gezeigt hatte.

    Ich frage mich nun, was macht man eigentlich, wenn der Hund sich einfach weigern sollte, auf seinen Platz zu gehen? Könnte unter Umständen ja passieren?