Bei meinem Mann war es von Anfang an so, dass sie vor ihm wohl Angst hatte. Wenn sich ihre Wege gekreuzt haben, hat sie ihn angebellt, ist dabei rückwärts gegangen und hat sich anfangs sogar immer buchstäblich in die Hose gemacht. Das macht sie jetzt nicht mehr, sie bellt von ihrem Platz aus und knurrt immer ein wenig dazu, und das tut sie auch, wenn die beiden sich zufällig im Flur treffen, sie geht dann immer nach hinten, sieht also eher defensiv aus, wenn ich das einschätzen sollte.
Interessanterweise hat sie das immer nur im Haus. Draußen, wenn wir zusammen spazieren waren, ist sie recht schnell mit ihm warm geworden und hat sogar Leckerlis aus seiner Hand genommen. Da kann er sie inzwischen sogar abrufen. An der Haustür bleibt sie dann so lange stehen, bis er drin ist, und dann flüchtet sie vor ihm auf ihrem Platz. Das ist ein bißchen merkwürdig, ich verstehe nicht so richtig, warum das draußen alles anders ist als drinnen. Du musst Dir das so vorstellen, sie verhält sich, als sei er plötzlich jemand anders. Dabei lässt er sie vollkommen in Ruhe, geht nie auf sie zu oder bedrängt sie oder dergleichen.
Seit wir über Weihnachten mit ihr verreist waren, ist es noch ein bißchen besser geworden, jetzt kommt sie im Haus auch öfter zu ihm und nimmt Leckerlis, aber halt nur, wenn sie das möchte und nicht, wenn er sie ruft. An sich waren wir ja froh, dass wir sie schon so weit hatten, aber jetzt frage ich mich, ob das auch schon wieder in die verkehrte Richtung geht?
Mit unserer Tochter kam sie bislang eigentlich sehr gut aus, nur hab ich in den letzten zwei Wochen zweimal gehört, wie es unter dem Bett kurz knurrte, als die Gute ins Bett gehen wollte. Es ist also noch keine Gewohnheit geworden, aber ich denke mir, je eher wir das alles richtig stellen, desto besser und desto weniger dramatisch wird das alles. Wehret den Anfängen...