Beiträge von Flintstone01

physioclaudi: wann belohnst du denn? das Sitzen oder das Auflösen? Und wielange übst du die Sachen schon? Wie ist deine Körperhaltung?

Sitz und Platz kann Kara ganz okay (im Moment denkt sie manchmal, für Platz reicht die vordere Hälfte vom Hund, aber das ist echt Pubertät ), aber wir haben das die letzten Wochen im Steh trainiert. Und da hat sie am Anfang ganz viel Körperhilfe von mir gebraucht (also zugewandt, "mit Energie" zu ihr) und sofort wieder auflösen. Belohnung nach dem Steh, dann nach der Auflösung nochmal mündliches Lob. Sekundenweise gestreckt und mittlerweile kann ich mich 3 Meter entfernen, rumspringen, und wieder zu ihr hin. Aber noch nicht wahnsinnig lange.

Vielleicht ist Emil das "lauf"-Zeichen beim "normalen" Üben noch nicht logisch?

physioclaudi: habt ihr ein Freigabezeichen? Meine erste Hündin kam vom Vorbesitzer mit einer lustigen "Sitzvariante" - in ihren Augen war es Ziel den Boden kurz mit dem Hintern zu berühren und dann sofort loszustarten. Wir haben dann zuerst "Los" gleich immer dazu gesagt, dann nach ein paar Tagen eine Sekunde gewartet (mit Körperhaltung unterstützt) und das dann langsam ausgebaut. Ist dann gut verankert gewesen .

Ad Geweih und Wurzel: der Zwerg liebt es ihre Dinge manchmal herum zu werfen, das war mit der Kauwurzel ein bisschen suboptimal wegen Parkettböden... Sie hatte die Kauwurzel dann aber mit einem Jahr auch durch (ihr Verschleiß bei sowas ist enorm, zum Glück unterscheidet sie genau, was ihr gehört). Wir kaufen regelmäßig Geweihe.

Streichelmonster: ich habe da keine Erfahrungswerte (das pflegeleichte Fell des Appis ist mMn einer seiner Vorzüge, ich bürste schon meine Haare nicht viel ), aber ich kann mir auch nicht so richtig vorstellen, dass das Fell so gar nicht zu pflegen ist.

Zitat

das würde ich zB niemals machen bei so einem Hund. Damit verstärkt sich das Problem meist nur noch. Wenn das Fell gut gepflegt ist, bleibt es luftig und schützt vor der Sonne. Ich würde die Unterwolle dann eher einmal vom Profi entfernen lassen, damit der Hund seine natürliche Haarstruktur behält.

Angeblich mit Kämmen, auch regelmäßig, keine Chance mehr gehabt. Der Effekt war damals der Wahnsinn, keiner hat den Hund wieder erkannt.

Nachdem "mein" Appenzeller auch bei den Rassenüberlegungen ist - der könnte theoretisch passen, ich glaubs aber nicht so wirklich. Die sollte man eher in Natura sehen und dann sagen "Mag ich". In einigen Rassebeschreibungen steht "quecksilbriges Temperament" und das haben wirklich ALLE Appis, die ich kenne (und ich habe relativ viele im Laufe der Zeit kennen gelernt). Die sind ganz schnell auf 180. Zudem sind sie alle laut, die leise Variante habe ich (leider) noch nicht gesehen . Mögen und brauchen viel Führung und man hat oft noch ein gut verankertes Misstrauen gegen fremde Menschen drin (ist im Alltag eher unpraktisch). Die Rasse hat auch ihre Vorzüge, sonst hätte ich nicht meinen zweiten da sitzen. Aber eben auch Nachteile.

Ad Eurasier - wohl ganz was anderes, soweit ich weiß deutlich ruhiger und dafür auch nicht so "Juhu, arbeiten mit dir!!!". Fellpflege ist sicher ein Thema - bei einem in meinem Umfeld wird im Sommer abgeschoren, weil an die Haut keine Luft mehr kam.

SoKas kenne ich mittlerweile eigentlich nur nette, nur leider sind hier oft die Auflagen so schwierig. Früher kannte ich auch die schwierige Sorte SoKa, mittlerweile werden die hier in der Gegend nett geführt und ich freue mich eher die zu treffen.

Juliaundbalou: ich würde auch der Sitterin ausweichen - vielleicht kann sie nichts dafür, aber wenn du einen Ersatz hast, dann kannst du ja mal schauen, ob es dann besser wird. Und andere HH haben auch nette Hunde .

physioclaudi: wow, gute Reaktion, dass du die Hündin erwischt hast! Ich hab das auch schon 1-2 Mal mit dem Zwerg gemacht (weil es bei ihr total schnell kippt und ich dann den anderen Hund gerne schützen möchte) und hatte da weniger Erfolg. Zum Glück lässt sie sich im Normalfall abrufen und wenn doch mal nicht, stelle ich mich in den Weg - dann ist das Gehirn meistens wieder da und der Rückruf klappt.

Ich muss heute mal kurz schwärmen vom Zwerg . Bei uns läuft es ja so angenehm vor sich - der Großteil klappt gut, im Alltag ist sie angenehm und die Baustellen sind überschaubar bzw. nicht pubertätsbedingt. Nur beim Reiten eben nicht so, warum ich das auch selten mache - gestern habe ich mich dann ja auch richtig genervt über meine beiden Tiere (Pony war auch nicht gut).

Dafür hatten wir heute einen Tag mit vielen Herausforderungen bzw. für uns ungewöhnlichen Situationen und der Zwerg hat sie alle toll bestanden . Balsam für meine Seele heute . Erst sind wir zu einer Hundewiese in Wien gefahren - Autofahrt schon super und dort hat sie total nett gespielt. Hat 2 Maßregelungen erfahren als sie Ball klauen wollte, hat das angenommen und war danach deutlich vorsichtiger . Einen 4 Monate alten Welpen hat sie großteils ignoriert, nachdem sie einmal drüber gekugelt ist und gemerkt hat, dass er nicht ihre Größenklasse ist.

Dann gings weiter rein nach Wien zu einem Freund, der eine alte Hundedame bei sich hat. Leider hat die Hundedame den Zwerg in ihrem Revier so gar nicht haben wollen - der Zwerg war verunsichert und hat mit Freeze und Wegschauen beschwichtigt und ist nicht auf das Knurren/Starren/Steif machen der anderen Hündin eingestiegen. Wir haben dann getrennt, zuerst war Kara bei uns Menschen (mit Krabbelbaby, war auch kein Problem ), dann haben wir gewechselt weil die alte Hundedame da echt Mühe hatte. Der Zwerg konnte mich sehen, aber nicht zu mir und hat nur ein bisschen gefiept und sich dann hingelegt .

Um die Situation zu entschärfen, waren wir dann spazieren - im 1. Bezirk, Parlament, Heldenplatz, Volkstheater und der Zwerg war auch hier total super . Immer geschaut, wo ich bin und nur einmal kurz von einer großen Touristengruppe verunsichern lassen, durch die wir mitten durch mussten. Sonst immer mit geringelter Rute, mich fest im Blick, dahin maschiert.
Zum Abschluss ging es dann noch in ein Restaurant, wo wahnsinnig viel los war und wir auch nicht viel Platz hatten. Sie hat sich zwar nicht hingelegt (da war leider kaum Platz, weils ein Hochtisch war), aber immer freundlich gewesen und nur manchmal versucht zu schnüffeln, hat sich aber gleich abrufen lassen.

Jetzt schläft sie tief und fest . Und ich bin glücklich.

Bei uns war es ganz gut, bis ich eine richtig blöde Aktion gebracht habe :/ . Zwerg war beim Knallern sogar mit uns auf dem Balkon und hat sich alles angeschaut. Dann ist ihr Ball auf den Parkplatz gefallen, ich wollte ihn mit ihr holen und gerade als wir dort waren fangen die Nachbarn das Knallen an. Das war ihr dann doch zuviel, so genau neben/über sich. Drinnen wars dann aber zum Glück wieder gut.

Nur heute war dann alles sehr durchwachsen. So gern ich sie habe und so toll sie auch ist - im Stall haben wir doch viel Stress miteinander. Gestern wars halbwegs gut, waren sogar gemeinsam in allen Gangarten ausreiten und sie hat kaum gebellt. Und heute hat sie wieder fremde Leute am Stall verbellt, furchtbar gehechelt beim Warten und war wahnsinnig schnell auf 180 (und das, obwohl ich dann schon eh nicht ausreiten war, weil das Pferd auch so hoch nervös war heute). Blöd.

Ricci: so ein Pech . Wie wäre es mit Medikation nächstes Jahr? Bei einigen hilft das ja wohl ganz gut und für einmal im Jahr geht es mMn auch...

Ich sehe hier (westlich von Wien) selten andere Hunde, aber Aussies sind noch auffällig. Da gibts relativ viele. Und in den letzten 8 Wochen habe ich 4 Entlebucher Sennenhundwelpen gesehen - so viele wie sonst in 4 Jahren.

Was mir aber sonst auffällt - leider wenig Golden Retriever und seltene Rassen sind bekannter und werden häufiger. Vor 15 Jahren bin ich immer auf meinen hübschen Berner-Mix angesprochen worden, mit dem Zwerg jetzt tatsächlich noch nie. Der Großteil fragt welche Rasse und nickt dann wissend "Ah, kein Entlebucher, dieser andere kleine, nicht wahr?".

Ich bin ein absoluter Laie, aber würde gerne noch was zu den kleinen Sennenhunden sagen (die anderen kann ich schwer beurteilen). Da ist die FCI-Zucht in den letzten Jahren und Jahrzehnten definitiv weg vom Arbeiten, hin zum Familienhund passiert.
Mein erster Appi kam von einem Bauern, dessen Zuchthündin hauptberuflich an den Kühen gearbeitet hat (mit FCI-Papieren). Meine Hündin war ein Rückläufer und kam damit ebenfalls mit zu den Kühen. Die war laut Bauern einen Tick zu hektisch am Rind - es wäre wohl gegangen, aber nicht "selbstlaufend" (der Bauer/Züchter hatte keine Lust oder Zeit hier ewig lange herum zu erziehen, der Hund musste von sich aus zu 80% bereits das Richtige tun).

Mein jetziger Appi ist mehr Familien- und Sporthund, aber ob die am Rind so gut wäre, würde ich mich nicht einschätzen trauen. Und die zeigt schon Hüteanlagen, zieht auch nicht zurück und zeigt Präsenz. Aber in letzter Instanz ist sie weniger ernsthaft und weniger fokussiert als meine alte Hündin, braucht mehr mich und wäre damit zu langsam für eine Tierherde. Und meine alte Hündin war schon nicht richtig gut.

Ich glaube auch, dass die FCI-Zuchten bei solchen Arbeitsrassen nicht zwingend das richtige sind. Und ad unfair zum Hund - ich sehe das auch unfair dem Menschen gegenüber. Bei aller Liebe zum Hund - wenn der zum Arbeiten da ist, dann soll er bitte auch seinen Job gut machen. Sonst kann man ihn in solchen Positionen nicht brauchen, das wird dann einfach gefährlich.

Mal kurz was Grundsätzliches - vielen Dank an alle, die ihre Erfahrungen mit und ihr Wissen über Wolfshunde hier teilen. Ich bin bei manchen Rassenanfragen mittlerweile etwas skeptisch hier - das driftet teilweise ganz schön ab in "wie kann man nur". Umso schöner, wenn man dann echte Erfahrungsberichte lesen kann.

Ich finde diese Hunde vom Äußeren sehr schön, vom Charakter wäre es wohl für mich der "Anti-Hund". Aber bei mir steht und fällt die Hundehaltung auch damit, dass sich mein Hund an mein Leben anpassen kann und relativ einfach wem anderen für einen Spaziergang oder Betreuung in die Hand gedrückt werden kann.

Serij finde ich z.B. toll, aber das wären mir zu viele Einschränkungen und Überlegungen im Leben mit ihr...