Alles anzeigenIn Hannover an der Uniklinik wurde es teilweise so gemacht, dass, wenn die Leute vorher schon gesagt haben, dass es am Geld scheitert, das Tier an die TiHo überschrieben wurde, der Besitzer also sein Tier abtritt. Dann wurde behandelt und das Tier anschließend in neue Hände vermittelt.
Schwieriger ist natülich, wenn es erst nachher zur Zahlungsunfähigkeit oder - unwilligkeit kommt. Da wurden auch Tiere einbehalten, wobei das soweit ich weiß rechtlich nicht unumstritten ist.
Nur lassen es ja nur wenige Leute dann auf nen Rechtsstreit ankommen, man will ja sein Tier wiederhaben und kratzt meistens zumindest ne Anzahlung zusammen.
Naja, da sind wir dann aber am eigentlichen Thema dieses Threads - muss man so viel Geld wirklich haben, um Tiere halten zu "dürfen"?
Ich mein, Pferde sind teure Tiere, da muss man schon bei der normalen Haltung eher in Tausendern als in Hundertern denken. Allein was die Ausrüstung kostet, gutes Lederzeug, nen Hänger und Zugfahrzeug... dann die Stallmiete oder Unterhaltskosten für den eigenen Stall.
Klar geht's auch billiger, wenn man zum Beispiel nen landwirtschaftlichen Betrieb hat, dann laufen ein, zwei Pferde oft so mit und das bisschen Heu und Hafer und die Ecke in der Scheune fallen auch nicht ins Gewicht, nen zugkräftiges Fahrzeug hat man eh, Sattelzeug gibts auch gebraucht...
Aber Fakt ist: Reiten und Pferde halten ist eh ein teurer Spaß und insofern muss man sowieso mehr einplanen als für Hund oder Katz'.Aber irgendwo sind Pferde ja für viele auch Nutztiere. Und da wägt man Kosten und Nutzen gegeneinander ab. Viele Pferde haben ja keine 5000 € in der Anschaffung gekostet oder waren vielleicht vor Jahren mal so teuer, sind es aber inzwischen nicht mehr Wert.
Für sehr viele Leute ist schon das erste Pferd purer Luxus, den sie sich zusammensparen müssen. Wenn dieses Pferd dann nach so einer teuren tierärztlichen Behandlung gar nicht mehr oder nur eingeschränkt nutzbar ist (und sein wir ehrlich, bei Sachen, die in den Bereich von mehreren 1000 € gehen bleibt oft was zurück), dann können sie sich kein zweites Pferd leisten. Das war's dann erstmal mit reiten, eventuell für die nächsten 15 oder 20 Jahren, je nachdem wie lange ihr Gnandenbrotpferd dann noch lebt.
Ist es da nicht auch ok zu sagen: "Nee, kann/will ich nicht zahlen. Dieses Pferd geht zum Schlachter/wird eingeschläfert und ich kauf mir von dem gasparten Geld für die Behandlung statt dessen ein neues Pferd"?
Ich kenne sehr, sehr, SEHR viele Reitersleut', die für kein Pferd und keine Behandlung mehrere 1000 € locker machen wollten, selbst wenn sie es könnten.
Den Pferden geht's gut, die werden pfleglich behandelt und durchaus auch geliebt (wobei ich denke, dass das Pferden, im Gegensatz zu Hunden, relativ egal ist - denen ist die soziale Bindung zu ihresgleichen im Gegensatz zum Hund wichtiger als die zum Menschen).
Solange sie nix großes haben, wird alles gemacht. Und wenn sie was großes haben, dann war's das halt.
Ich hab da eine gewisse Doppelmoral, ich geb's gern zu. Meine Hunde sind für mich Sozialpartner und Familienmitglieder, deswegen habe ich da einen hohen Anspruch was die medizinische Versorgung angeht, relativ unabhängig von ihrer "Nutzbarkeit" - ihr einziger Nutzen ist ja eh, mir Spaß zu machen.
Und ich weiß, dass das manche Pferdeleute auch ebenso sehen (wobei das weniger sind als man denken könnte, wenn's an eingemachte, also ans Geld, geht, dann zeigt es sich eben doch, dass es mit der selbstlosen Liebe nicht mehr ganz so weit geht).Von einem Pferd erwarte ich persönlich neben dem Spaßfaktor auch einen gewissen Nutzen. Einfach nur auf der Weide stehen haben zum angucken, dafür wäre mir das ganze zu teuer und aufwendig. Das würde ich bei nem Rentnerpferd machen, dass mir ein Leben lang Freude gemacht hat, aber nicht bei nem relativ jungen Pferd, das noch zig Jahre da steht und frisst und kostet.
Andere Leute haben einen ähnlichen Anspruch an die Hundehaltung. Der Hund soll Freude machen und möglichst wenig Aufwand. Solange es ihm gut geht, ist es gut versorgt, aber extravagante Summen kann man und will man nicht stemmen und wenn's so kommt, dann ist halt Schluss.
Erstmal sträubt sich da bei mir schon alles gegen, weil ich es selber, bei meinen Hunden, nie so machen würde. Aber letztlich... irgendwo ist es auch ok, finde ich.
Schade finde ich es halt nur immer, wenn es Sachen sind, die leicht zu beheben gewesen wären und wo wirklich Aussicht auf völlige Genesung besteht, z.B. Knochenbrüche.
Ich finde es eher traurig , wenn ein Tier sein leben aufopfern muss, bloß weil der Halter kein Geld hat oder haben will um dies zu zahlen . Wenn das Tier danach evtl. noch ein angenehmes Leben führen könnte . Ich zum Beispiel könnte es mit meinen Gewissen nicht vereinbaren , mein Pferd abzugeben bloß weil es nicht mehr reitbar wäre . Das ist für mich eher unverständlich . Denn sowas ist klar bevor man sich ein Tier in das Haus holt und dies sollte auch eingeplant werden . Ein Tierarzt darf dir auch kein Tier einschläfern das nicht akut gefährdet ist oder sonstiges. Sorry , aber da habe ich einfach kein Verständnis dafür . Bevor man so ein Hobby wählt , sollte man sich eben klar sein was auf einen zu kommt . Und nicht einfach mal frei nach dem Motto : '' Reicht es für das alte Kranke nicht mehr , wird es entsorgt und ich hole mir ein neues ! ''
Nein danke !