Ahhh, wollte ich noch kurz erwähnen, vielleicht interessiert es dich.
Es gibt nämlich auch einen Thread rund ums Campen
Ahhh, wollte ich noch kurz erwähnen, vielleicht interessiert es dich.
Es gibt nämlich auch einen Thread rund ums Campen
Er wurde als Welpe mit zertrümmerten Becken gefunden. Wurde mehrfach operiert, danach Physio etc. , aber er läuft natürlich nicht gut. Darf keine Treppen etc., deshalb wurde ein ebenerdiges zu Hause gesucht. Er ist jetzt ca. 3. Kasper und er sind gleich alt und die beiden haben sich mit ca. 6 Monaten kennengelernt und Mikkel geht keinen Schritt an unserem Garten vorbei, wenn er nicht seinen Kasper begrüßt hat. Die beiden sind echt ein Kopp, ein Arsch
Armer Kerl! Aber wie schön, dass er ein gutes Zuhause gefunden hat und den besten Kumpel gleich nebenan
Das freut mich sehr. Besser gehts gar nicht.
Bisher hat der Hund immer mit im Zelt geschlafen (ohne Sicherung, sowohl im Familienzelt, als auch im Zweimannzelt), den Bodenankern traue ich irgendwie überhaupt nicht, zumindest nicht, wenn ich schlafe. Ich binde sie grundsätzlich lieber an natürliche Dinge wie Bäume, Felsen, etc. Wenn wir mit dem Bus unterwegs sind, dann an den Bus. Wenn nichts Brauchbares da ist, dann binde ich sie an mich.
Ich war bisher noch nicht in Schottland, könnte mir aber gut vorstellen, dass es nachts kalt und nass werden kann. Ich würde sie dort nicht draußen lassen wollen. Ich würde kein Auge zu machen. Im Zelt kann man sich schön zusammenkuscheln und gegenseitig wärmen. Auch zu dritt, 2 Menschen plus ein großer Hund, im Zweimannzelt. Außerdem ist das eine tolle, intensive Zeit, die ganz besonders ist.
Kasper‘s bester Kumpel Mikkel ist auch von da. Eigentlich nur hier auf der Pflegestelle, aber die Nachbarn haben ihn dann behalten, weil ihn aufgrund seiner Behinderung keiner haben wollte
Was hat er denn für eine Behinderung?
Ach herrje, ist die süß
Da kommt meine Emmi her
Und gerade auf der Seite gesehen
Der Mann ist heute ausgeflogen, deshalb gibts für mich den Rest der Zitronenspaghetti mit Thunfisch Kapern von gestern und für die Jungs Backfischsemmeln.
Emmi bekam vorher immer das Advantix. Hilft nicht zu 100%, vermindert aber das Risiko. Und nicht vergessen, direkt nach der Rückkehr nach Hause unbedingt noch Entwurmen gegen Herzwürmer.
Ansonsten hatten wir das normale Erste Hilfe Set dabei. Wegen der spitzen Felsen immer was, falls sie sich die Pfoten verletzen sollte. Füßlinge, Desinfektion, etc. Mit dabei haben wir auch immer Kohletabletten als Erste Hilfe Maßnahme bei Vergiftungen.
Wir haben irgendwann ganz nebenbei ein „anders“ im Gassialltag eingeführt.
Sehr praktisch, wenn Emmi mit der Schlepp verkehrt herum um irgendeinen Baum, Pfosten, etc. läuft und sich dabei verwickelt.
Wenn ich’s seh, ruf ich ihr „anders“ zu und sie dreht um, läuft anders herum um das Objekt und entwickelt sich dabei wieder.
Finde ich wirklich sehr praktisch, früher musste ich immer zurücklaufen, um sie auszuwickeln.
Meine Vorstellung vom Hund?
Der perfekte Hund war für mich damals die Hündin eines Freundes. Moskauer Metrohund. Wir lebten zu der Zeit alle in München und Nadi war immer und überall dabei. Nie mit Leine, zu allem und jedem nett. Sie fuhr sogar Motorrad, mit Brille. Die Kleine war der Wahnsinn.
So, genau so, stellten wir uns unseren Hund vor. Immer und überall dabei. Das sie ganz besonders war, war uns irgendwie schon bewusst, aber, tja …. die Messlatte lag hoch.
Als dann der Wunsch vom Hund langsam Realität wurde, begann ich YT Videos zu schauen. Ganz besonders hatte es mir ein Kanal angetan, bei dem richtig tolle Tricks gezeigt wurden, mit einem Aussie.
Jap! Daaaas wollte ich auch. Und Fahrradfahren und den best friend überhaupt, ein Hund der mich liebt und mir nicht von der Seite weicht, alles mit mir macht …. man male sich hier den ultimativen perfekten Hund in einer rosaroten Blase. Mit Blümchen aussenrum. Und Wattebällchen. Und Herzchen.
Und dann kam sie!
Und die Realität gleich mit dazu.
Sie war total niedlich, aber wie sich dann mit der Zeit herausstellte, das genaue Gegenteil von dem was ich/wir wollte oder dachte zu wollen.
Alles und jeder war interessant, nur wir nicht. Sie ging einfach mit anderen Leuten mit, Hauptsache nicht mit uns. Kuscheln, äh, ne. Nicht zu nah und bitte auch nicht daneben setzen.
In der Hundeschule waren wir die, die nie mitmachten, weil sie nicht mitmachte.
Sie entdeckte, dass jagen unfassbar viel Spaß macht. Sie jagt alles was sich bewegt. (ich brauchs nicht, kann ich drauf verzichten, ich empfinde das als am anstrengendsten)
Also AJT, aber mitmachen kann man nur, wenn der Hund abrufbar ist und apportiert. Also standen wir auch da an der Seite, denn beides machte sie nicht. 100% abrufbar ist sie bis heute nicht.
Sie büxte aus, wann immer es ging. Einmal sogar übers Carportdach. Der Zaun wuchs in die Höhe. Heute ist er fast 2m hoch. Beim Bau wurde kontrolliert, ob er Schwachstellen hat. Hatte er, Brett zur Seite geschoben, weg war sie. In die Freiheit.
Sie fing an zu wachen. Da war sie etwa 1 Jahr alt. Erstmals stand der HSH im Raum. Kannte ich nicht. In der Hundeschule wurden wir daraufhin belächelt. HSH? Niemals nicht! So das Urteil.
Wie sich später herausstellte ein Fehler. Ich bekam keine brauchbare Hilfe.
Wir machen kleine Tricks, wenn sie Lust hat, wir fahren nicht Fahrrad, weil sie nicht mitlaufen mag.
Autofahren? Nur in der Umgebung, weiter weg mag sie nicht. Am liebsten ist sie zuhause. Man kann sie nicht woanders parken, weil sie dort nicht bleibt. Sie ist klaustrophobisch veranlagt, in fremden Häusern bekommt sie Panik. Sie ist territorial, jagt wie Sau, hat Allergien, diverse gesundheitliche Bausstellen. Alles dabei, von Verdacht auf malignes Melanom bis zu 3 Eierstöcken. Teure, anstrenge Op‘s.
Manchmal frühstückt sie einen Clown, meistens ist sie eher ernst, sie ist eine Meisterin der Tarnung und nicht selten laufe ich mehrmals an ihr vorbei ohne sie zu sehen. Sie klaut nie, sie hat nie etwas kaputt gemacht, sie ist sensibel und eine Seele von Hund. Warmherzig und sanft und auf der anderen Seite so unbestechlich und kriegerisch. Charmant und ein Charakterkopf. Sie ist unfassbar langsam unterwegs. Wir stehen Gassi. Und doch auch so schnell. Sie ist so leise und doch so laut. Sie ist nie aufdringlich oder lästig. Sie ist so begnügsam. Fordert nichts. Sie ist ein Freigeist. Sie hat was von einer Katze. Sie lässt sich nicht verbiegen. Tief in ihrem Herzen wäre sie gerne wild und frei … und damit sind wir uns beide nicht unähnlich. Ich kann ihre Freiheitsliebe verstehen und manchmal wünschte ich, ich könnte mit ihr durch unendliche Weiten streifen, ohne Regeln und Vorgaben, die man einhalten muss. Tatsächlich wächst mit diesem Hund in mir auch immer mehr der Wunsch nach Ruhe und Freiheit. Einsamkeit. Weite.
Sie ist so vieles und doch so ganz anderes als ich es mir vorgestellt habe. Sie ist das genaue Gegenteil und mir doch in vielem so ähnlich.
Bei uns ging die Realität vs. Vorstellung also sehr weit auseinander. Ich hab’s völlig unterschätzt, war blauäugig. Nicht selten war ich frustriert und demotiviert. Und doch ist es jetzt gut so wie es ist. Wir haben einen ganz guten Weg gefunden, es passt. Ich denke, die größte Herausforderung war, mich von Vorstellung zu verabschieden und mich drauf einzulassen. Sie zu sehen.
Oft überlege ich, welcher Hund hier später wieder einzieht. Einer vom Züchter, ein Welpe, ein Tut-Nix Hund? Ein „immer dabei“ Hund? Wieviel einfacher wäre es denn wirklich? Vielleicht wäre es einfacher, besser kompatibel mit unserem Leben.
Und dann, wenn ich auf mein Herz höre, wird’s wohl wieder ein HSH (-Mix). Sie berühren mich einfach ganz tief drinnen, alle die ich kenne. Und es gibt genug davon, die ein passables Zuhause suchen und in dem sie geliebt werden, genau so wie sie sind. Sie sitzen in den Tierheimen, ohne die Freiheit, die sie so sehr lieben und brauchen. Und schon kullern die Tränen.
Ich glaube, dass könnte man jetzt als Themaverfehlung bezeichnen. Das wurde eher eine Liebeserklärung an mein Streifentier. Manchmal kann man sich halt nicht darauf vorbereiten was einen erwartet.
Ein Hund verändert einen, ob man das vorher glaubt oder nicht.