Also manchmal habe ich das Gefühl, dass es in der Hundehaltung die gleiche Tendenz wie bei Kindern gibt. Da wird der ganze Tag vollgestopft und verplant. Wo bleibt da noch Zeit einfach nichts zu tun.
Ich denke weniger ist oft mehr. Mehr Qualität als Quantität.
Diese hier 2x am Tag 1,25 Stunden... was ist das überhaupt für eine seltsame Zahl?
Ich schau nicht auf die Uhr (außer ich hab’s eilig) wenn ich mit dem Hund unterwegs bin.
Vorhin war von dem Spaziergang ( ich zitiere jetzt nicht) die Rede, freilaufende Hunde, Wild, alle tiefenentspannt, keine Kommandos.
Glückwunsch! Toll, wenn das mit dem Hund so klappt! Aber nicht alle können das! Meine zB kann sowas nicht. Wildsichtungen sind der pure Stress. Freilaufen, Never eher dort. Entspannt, ja wie soll die denn da entspannen?
Die hängt bei Wildsichtung in der Leine, teilweise auch quietschend. Mittlerweile kann sie sich relativ schnell wieder runterfahren, aber bei nochmaliger Wildsichtung sind die Murmeln aber sowas von verbraucht. Pupillen so groß wie Handteller, megawuselig, Schaum vor dem Maul....
Da werde ich sie definitiv nicht weiterhin diesem Stress aussetzen. Und wenn uns noch 2 Stunden zu den 2,5 angeratenen Stunden Gassi fehlen. Die ist einfach in diesem Moment nicht glücklich.
Und lernen kann sie in dem Moment auch nichts.
Was ich damit sagen möchte: Natürlich kann stundenlang vor sich hin spazieren total entspannend und für die Hunde toll sein, aber nicht für alle und auch nicht in jeder Situation und in jeder Umgebung.
Für reizoffene Hunde, egal ob spezielle Rassen oder nicht, bringt es oft einfach nur Stress. Was für die einen gut ist, ist für andere halt eher unpassend.
Da kann man doch nicht pauschalisieren und alle über einen Kamm scheren, das geht einfach nicht.
Jeder Hund braucht seine für sich passende Auslastung, unabhängig davon was irgendwer irgendwo anmerkt, was allgemein gängig sein sollte.