Selbstbestimmend ist ein Hund wohl eher nicht. Wie soll das auch funktionieren in den meisten Bereichen? Er kann ja schlecht alleine zur Tür raus spazieren auf die Art "Ich bin dann mal kurz weg!" oder sich seinen Mitternachtssnack aus dem Kühlschrank holen, wenn er noch mal Hunger hätte. (Können würden das vermutlich schon ein paar, das wäre dann wohl selbstbestimmend
)
All diese Dinge entscheiden letztendlich wir für den Hund. Fressen, wann gehen wir raus, darf gebuddelt werden oder nicht, aufs Sofa oder nicht, darf er den Hasen jagen, den Hundekumpel begrüßen oder treffen, usw.
Aber innerhalb dieser Regeln, die wir für die Hunde aufstellen, kann man ihnen gewisse Freiheiten bieten. Man kann auch ein bisserl aufeinander zugehen. Heisst: Ich stehe tatsächlich auch mit dem Hund an einer Wegkreuzung und frage, welchen Weg sie gehen möchte. Darf sie dann frei entscheiden. Tut mir ja nichts und ist durchaus spannend. Allerdings habe ich davor entschieden dass sie das entscheiden darf. Selbst wenn ich nicht frage, entscheide letzendlich. Latsche ich dem Hund einfach hinterher, war das auch meine Entscheidung, nicht die des Hundes.
Mein Hund darf zB wachen. Das entscheidet sie selbstständig, wann das nötig ist. Wanns genug ist, entscheide wiederrum ich.
Letztendlich entscheiden wir alles. Ob wir ihnen aber die Möglichkeit geben, sich frei zu fühlen liegt immer an uns.
Ich halte es in der Hundeerziehung gerne wie in der Kindererziehung hier. Es gibt Regeln, an die sich gehalten werden muss. Werden diese eingehalten, gibt es im Gegenzug ziemlich viele Freiheiten. Ziemlich ziemlich viele. Wird sich nicht an bestimmte Dinge gehalten, werden die Zügel straffer gehalten.
Regeln einhalten -> Privileg gefühlte Freiheit
Regeln nicht einhalten -> Abgabe bestimmter Privilegien