also ich lese momentan viele bücher über verhaltensbiologie über hunde, und wenn da der begriff deprivationssyndrom genannt wird, dann sind damit schäden aufgrund von reizentzug in den ersten 4 monaten gemeint.
dr. sabine scholl fasst es in einem internetbeitrag zusammen:
"Deprivation ist per Definition eine entwicklungsbedingte Störung mit Reizmangel während der 3. bis 12. Woche. Späterer Reizmangel bei einem gut aufgezogenen Hund führt eher zu Stereotypien oder anderen Verhaltensproblemen."
und nun noch etwas in eigener sache was mich unglaublich freut, seit 4 tagen bekommt unser hund (aufgrund der aufzucht im tierheim immer als deprivationsgestört bezeichnet) nun die medikamente gegen die sdu, und sein verhalten verändert sich frappant zum besseren. als erstes ist uns aufgefallen dass sie die "übersprungshandlungskette" (kratzen, poporutschen, knochenkauen, gestresst spielen) vor dem rausgehen nicht mehr zeigt, draussen scannt sie nicht mehr alle 5 sekunden die umgebung, sondern ist aufmerksam mir gegenüber, sie reagiert sogar auf mich wenn ich kommandos sage wenn sie einen hund oder menschen sieht, das war letzte woche noch absolut unvorstellbar. der hund ist viel fröhlicher und aktiver, nicht mehr faul und gestresst.
also selbst bei hunden welche aufgrund ihrer geschichte als hunde mit deprivationssyndrom gelten ist es immer ratsam körperliche und endokrinologische ursachen für verhalten abzuklären.