Beiträge von Dimmalimm

    Auch von mir mein Beleid.

    Wie lange kann er denn im Auto allein bleiben? Vielleicht kannst du ihn ja mitnehmen und dann einfach zwischendurch nach ihm sehen und eine kleine Löserunde drehen.
    So mache ich es manchmal, wenn ich abends noch Termine oder Veranstaltungen im Büro hab und Candy nicht so lang allein zu Hause lassen will. Ich hole sie dann irgendwann ab, nutze die städtische Umgebung ums Büro für ein kurzes Stadttraining und packe sie wieder ins Auto. Sie ist es allerdings auch von Seminaren und Turnieren gewöhnt, einige Stunden im Auto zu warten.

    Und ansonsten kann ich mich meinen Vorschreibern nur anschließen: Du solltest für so wichtige Dinge wie eine Beerdigung deinen Hund ruhig mal "hinten an stellen". Das wird ihn nicht umbringen und sicher auch nicht traumatisieren - vielleicht tut es ihm sogar ganz gut ;-)

    Das finde ich schwer pauschal zu beantworten, weil es natürlich stark davon abhängt, was genau der Hund verschluckt hat.

    Bei kantigen Gegenständen kann man z.B. Sauerkraut füttern, damit der Darm unbeschadet passiert werden kann. Es gilt aber sicher grundsätzlich zu unterscheiden zwischen "ups, nicht so gut, aber wird schon wieder raus kommen" und "hochgiftig/wird mit ziemlicher Sicherheit massiven Schaden anrichten". Bei letzterem würde ich persönlich meinen Hund nicht allein zu Hause zum Erbrechen bringen, sondern sie in die nächstgelegene Tierklinik bringen (wenn TA geschlossen hat). Ich hatte das Spektakel mal, als meine Hündin draußen einen undefinierbaren Fleischklumpen blitzschnell geschluckt hatte in einer Gegend, wo schon häufiger Giftköder auslagen. Da bin ich sofort in den Notdienst, Hund hat Kotzspritze bekommen und danach eine kleine Aufbau-Infusion, weil's ihr von der vielen Kotzerei wirklich elend ging - Magen ausleeren ist halt leider kein Spaziergang.

    Deshalb mein einziger (hoffentlich hilfreicher) Tipp: Schau dir an, welche TÄ in deiner Umgebung nachts und am WE geöffnet haben und halte die Telefonnummern dieser Ärzte bzw. der nächstgelegenen Klinik bereit.

    Außerdem informiere dich vielleicht mal, was für Hunde giftig bzw. gefährlich ist und was i.d.R. problemlos wieder raus kommt (du wirst dich wundern ;) ). Mir hilft es auch, dass ich sehr, sehr hundeerfahrene und medizinisch bewandte Leute kenne, die ich in solchen Fällen anrufen kann, wenn ich selbst nicht sicher bin, was ich machen soll.

    Das mag jetzt einfach klingen, und ich weiß, dass es das nicht ist - aber die eigentliche Frage sollte vielleicht nicht sein, ob du das jemals schaffst, sondern "einfach" nur, ob du es WILLST.

    Stell dir mal ein paar Fragen:

    Kannst du dir überhaupt vorstellen, den Hund abzugeben? Kannst du dir vorstellen, nach einem passenden Zuhause zu suchen, dich mit potentiellen Interessenten zu unterhalten? Lass die Gedanken ruhig mal zu bis zum Ende - kannst du dir vorstellen, deinen Hund in andere Hände zu geben?

    Auf der anderen Seite: Bist du weiterhin bereit, viel Zeit, Geduld und Nerven (und u.U. auch Geld) in die Ausbildung zu investieren? Bist du bereit, Dinge auszuprobieren, die nicht funktionieren, um Dinge zu entdecken, die euch endlich weiter bringen? Und nicht zuletzt: Kannst du damit leben, dass dein Hund wahrscheinlich immer ein Stück weit so bleiben wird? Besser lenkbar, händelbar im Alltag, aber manche Baustellen werden vielleicht lebenslang bleiben.

    Wenn du dich für eine Richtung entschieden hast, dann denk nicht mehr an die andere Richtung und geh den Weg "einfach" weiter. Willst du sie behalten, dann behalte sie. Ohne Zweifel, ohne Vorwürfe, ohne Wenn und Aber. Nimm sie an, wie sie ist. Arbeitet an euch als Team. Und ja, dann werdet ihr das sicher schaffen :streichel:

    (Das war jetzt kein sehr praxisbezogener Input, aber ich habe einen ähnlich tickenden Hund und war selbst immer wieder an einem Punkt, an dem ich vor lauter Überforderung nicht mehr wirklich weiter wusste. Kannst mir auch gerne eine PN schreiben, wenn du magst :))

    Es wurde zwar schon gesagt, aber ich möchte das gerne noch mal hervorheben, damit es nicht untergeht:

    Bitte such dir fachkundige Hilfe und Unterstützung bei der Vermittlung! Es ist sicher nicht ganz einfach, zwei geeignete Familien für die Zwerge zu finden, und deshalb ist die Unterstützung von erfahrenen "Vermittlern" meiner Meinung nach ein Muss. Sie wissen, worauf sie achten müssen und haben außerdem das entsprechende Netzwerk, um eure Hunde gut zu vermitteln. Wende dich an örtliche Tierheime/Tierschutzvereine bzw. an Schäferhunde in Not. So haben deine beiden die besten Chancen auf ein liebevolles, schäferhundgeeignetes Zuhause.

    Ich werde diesen Vorfall auch in der Hundeschule nochmal besprechen, sodass wir schauen ob und wie wir dran arbeiten können.

    Woran möchtest du denn arbeiten? Dass dein Hund lernt, sich nach einem anstrengenden Tag im Schlaf unter dem Tisch bedrängen lässt?

    Das würde ich, ehrlich gesagt, lassen. Ihr solltet stattdessen lieber an euch selbst arbeiten und daran, wie ihr mit den Bedürfnissen eures Hundes richtig umgeht. Wie alle Vorredner schon schrieben, hat der Hund ja nichts falsch gemacht. Ich wage auch zu beweifeln, dass er "ohne Vorwarnung" gehandelt hat - wenn ihr nicht mitbekommen habt, dass überhaupt ein Kind unter den Tisch kriecht, habt ihr eventuelle Beschwichtigungssignale ja sicherlich auch nicht gesehen.

    Schaut einfach mehr auf die Körpersprache eures Hundes, und lasst sowas in Zukunft eben nicht mehr zu. Wenn der Hund ruht, hat ihn niemand anzufassen, anzusprechen oder sonst irgendwas. Das ist sein gutes Recht.

    Außerdem ist es vielleicht auch hilfreich, allgemein den Urlaub so zu gestalten, dass gerade ein ängstlicher Hund ausreichend Zeit hat, aufregende Erlebnisse und Eindrücke angemessen zu verarbeiten. Wenn ihr zum Beispiel am Vormittag viel unterwegs wart mit Fahrradanhänger oder Boot oder was auch immer, gebt ihm am Nachmittag ein wenig Zeit - sucht euch ein ruhiges Plätzchen am Strand oder auf einer Wiese und ruht euch zusammen aus, oder spielt mal ausgelassen an einem reizarmen Ort, oder lest zusammen ein Buch ;-)

    Das soll jetzt nicht heißen, dass ihr das nicht schon macht, bitte nicht falsch verstehen - aber ich habe selbst einen Hund, der schnell überfordert ist, und ich musste wirklich lernen, dass Urlaub für sie nicht nur schön, sondern eben auch sehr anstrengend ist und wir unsere Aktivitäten eben entsprechend gut dosieren müssen. Was mir persönlich ganz nebenbei übrigens auch gut tut ;-)

    Also, bei dem Programm würde meine erwachsene, fast 7jährige Hündin gepflegt hohl drehen :shocked:

    Allerdings muss ich dazu sagen, dass sie eh zum Überdrehen neigt - und dass es ihr sichtlich gut tut, dass wir "nur sehr wenig" machen.

    Wir gehen morgens vor der Arbeit nur eine (Leinen-)Löserunde von ca. 20-30 Minuten. In der Mittagspause noch einmal ca. 30 Minuten mit kurzem Freilauf. Nach Feierabend dann eine größere Freilauf-Runde (ca. 1,5 Stunden). 2x die Woche sind wir abends auf dem Hundeplatz, da gibt es dann gar keine große Runde, sondern vorher nur ca. 15 Minuten Löserunde.

    Zusätzlich gibt es natürlich am Wochenende auch mal längere Wanderungen oder Treffen mit anderen Hunden (auch die gibt's bei mir nur noch gezielt und qualitativ hochwertig - wild zusammengewürfelte Hundeansammlungen meide ich).

    Ooh, da fühle ich mich doch auch angesprochen :lol:

    Meine Hündin habe ich im Tierheim kennen gelernt, wo ich ehrenamtlich arbeitete. Sie war vollkommen überdreht, kannte keine Leine, keine normalen Spaziergänge, war draußen null ansprechbar und hatte keinerlei Selbstbeherrschung - immer nur auf 180. Wir brauchten 2 Leute, um ihr zum Gassi das Geschirr anzuziehen. Als ich gefragt wurde, ob ich mit ihr in die Hundeschule gehen möchte, um sie besser vermitteln zu können, hätte ich um ein Haar "Nein" gesagt. Das wollte ich mir echt nicht antun - aber aus irgendeinem Grund tat ich es doch.

    Ich arbeitete über 2 Jahre mit ihr, in winzigen Schritten ging es stetig voran - mit vielen Rückschritten, aber genau so vielen kleinen Erfolgen.

    Bei ihren ersten Interessenten biss sie beim Spaziergang binnen Sekunden ihre Leine durch und rannte fröhlich zurück ins Tierheim.

    Irgendwann wurde es ernst, es hatte sich ein passender Bewerber gefunden, und ihr Auszug war schon geplant. Ich hatte ein verdammt ungutes Gefühl. Alle um mich rum redeten mir ein, ich sei nur traurig, ich könne nicht loslassen, kein Zuhause wäre mir gut genug für sie. Ich gab mich geschlagen und stimmte der Vermittlung widerwillig zu - ich wollte vernünftig sein, ich konnte sie ja nicht nehmen. Ich war alleinstehend, arbeitete Vollzeit, wohnte in einer Dachgeschosswohnung, in der Hunde nicht erlaubt waren. Ich packte eine Tasche für sie mit ihrem Futter, ihrem Lieblingsspielzeug, einer Decke von mir. Montags sollte sie abgeholt werden, und am Sonntag machten wir noch einen gemeinsamen Ausflug mit Freunden. Das waren unfassbar schlimme Stunden - ich wollte so sehr vernünftig sein, aber mein Bauchgefühl blieb. Während dieser Wanderung erreichte mich dann plötzlich eine SMS der Tierheimleitung: "Candy bleibt". Mein Widerwille hatte auch ihr keine Ruhe gelassen, und es stellte sich heraus, dass mein Bauchgefühl mich nicht im Stich gelassen hatte.

    Es folgten immer wieder Bewerber, und immer wieder passte etwas nicht und es wurde nichts aus ihrem Auszug. Eines Tages kamen die - wie ich fand - perfekten Leute für sie: Erfahrene Hundeleute, die in der Rettungshundestaffel tätig waren und viel Lust und Zeit hatten, mit dem Hund zu arbeiten. Beim ersten Kennenlernen im Auslauf suchte Candy sich das nächstbeste Spielzeug, verkroch sich damit unter einem Busch und verweigerte jegliche Kontaktaufnahme.

    Nach über 2 Jahren im Tierheim war immer noch keine ernsthafte Chance für sie in Sicht. Ich war mittlerweile umgezogen in eine kleine Doppelhaushälfte mit großem Hof, in der auch ein durchgeknallter Tierschutzhund herzlich willkommen sein würde. Und eines Tages war es dann einfach so weit. Die Tierheimleitung sagte mir nur "Überleg es dir gut. Überleg es dir verdammt gut. Aber wenn du wirklich sicher bist, dass das DEIN Hund ist und dass ihr zusammen gehört, dann nimm sie halt in Gottes Namen mit." Und am nächsten Tag nahm ich sie mit. Ich hatte noch nichtmal einen Napf für sie, kein Bettchen, nichts - ich nahm sie einfach nur mit. Und nach so langem Ringen mit meiner Vernunft war das die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe.

    In der ersten Zeit ging sie noch zur Tagesbetreuung ins Tierheim, ich brachte sie morgens vor der Arbeit und holte sie am Nachmittag wieder ab. Mittlerweile haben wir eine tolle Gassigeherin gefunden, die sich mittags um sie kümmert. So bleibt sie tagsüber zu Hause und geht mittags eine Stunde spazieren. Meine Freizeit nach der Arbeit gehört komplett dem Hund - wir machen Ausflüge, Wanderungen, Hundesport. Es ist immer noch verdammt anstrengend - aber es fühlt sich einfach richtig an.

    Ins Tierheim sollte die arme kleine aber auch nicht, wenn es möglich ist.

    Das ist in so einem Fall leider die falsche Einstellung; und ich finde es wirklich schade, dass viele Leute immer noch so denken. Das Tierheim ist genau der richtige Ort für einen solchen Hund, um ihn aufzupäppeln, einzuschätzen und dann ein passendes, liebevolles Zuhause zu finden.

    Natürlich ist ein Tierheim kein Traumzuhause, aber es ist auch nicht (mehr) so, dass jeder Hund dort zwangsläufig massiv leidet.

    In dem Tierheim, in dem ich ehrenamtlich tätig bin, haben wir auch schon beschlagnahmte Hunde übernommen, und für die war es oft ein wahres Glück bei uns ankommen zu dürfen. Ich erinnere mich an einen Rüden, der mit ca. 13 Jahren zu uns kam und sein ganzes Leben allein an der Kette verbracht hatte ohne jede Ansprache. Er konnte leider kein Zuhause mehr finden, bevor nach ca. einem Jahr seine Organe versagten, aber dieses Jahr war mit ziemlicher Sicherheit das beste in seinem Leben. Er hatte einen richtigen Fanclub, bekam jeden Tag viel Besuch von tollen Gassigehern, die sich mit ihm beschäftigten; und als er gehen musste, haben ihn mehrere Leute zum Tierarzt begleitet und waren alle bei ihm, um ihn zu verabschieden und ihm beizustehen. Sorry fürs OT, aber das musste ich mal erzählen ;-)

    Zurück zum Thema: Hast du etwas erreichen können? Wie geht es dem Hund jetzt? Bitte scheu dich nicht vor dem Tierheim - da ist er in aller Regel in guten Händen und kann mit der entsprechenden Erfahrung weiter vermittelt werden - alles andere wäre blinder Aktionismus.