Beiträge von Dimmalimm

    Ich bin da grundsätzlich ganz bei @Helfstyna - es gehört halt einfach dazu.

    Ich muss aber gestehen, dass ich den Richter gebeten habe, dass ich ihm mit dem Finger die Stelle zeige, wo der Chip sitzt, weil der die Brust runter bis fast in den Vorderlauf gewandert ist und ich halt vermeiden wollte, dass er ewig über dem Hund hängt und sucht. (Meine Hündin lässt sich nicht von Fremden anfassen und wäre früher auch heftig nach vorne gegangen. Unter meiner Kontrolle lässt sie das aber mittlerweile zu, ist für sie wie beim TA ;-))

    Ich finde auch immer wichtig zu bedenken, dass man die BH ja in aller Regel macht, um den Hund im Sport zu führen. Da sollte ein (Tierschutz-) Hund dann schon so weit gefestigt sein, dass er eine Chipkontrolle toleriert - alles andere fände ich auch dem Hund gegenüber unfair.

    Ich versuche, die Vergangenheit als das anzusehen, was sie ist: Vergangenheit.

    Durch meine ehrenamtliche Arbeit im Tierheim habe ich einige Hunde kennen gelernt, die eine äußerst unschöne Vergangenheit hatten -- und von denen habe ich lernen dürfen, dass nur das Jetzt zählt.
    Gerade bei besonders traumatisierten Hunden achten wir sehr darauf, dass die neuen Besitzer sich nicht zu sehr an der schlimmen Vergangenheit "aufhängen", sondern den Hund schlicht und einfach nehmen, wie er ist und ihn im Training auch genau da abholen, wo er steht. Ohne Erklärungen, Entschuldigungen oder Mitleid (was nicht heißt ohne Verständnis und Empathie!).

    Meine eigene Hündin hat keine wirklich "schlimme" Vergangenheit, aber halt auch keine besonders schöne. Aufgewachsen auf Teneriffa bei einer Familie in Außenhaltung ohne viel Ansprache wurde sie mit ca. 1,5 Jahren im Tierheim abgegeben, weil die Familie umziehen und den verhaltensoriginellen Junghund nicht mitnehmen wollte. Da sie dort mit ihrer überdrehten Art schlechte Vermittlungschancen hatte, kam sie über unser Partnertierheim nach Deutschland ins Tierheim und saß dort auch über 2 Jahre. Ich war dort ihre Gassigeherin, und als mit 4,5 Jahren immer noch keine Vermittlung in Aussicht stand, ist sie schließlich bei mir eingezogen.

    Ich habe erst rückblickend gemerkt, wie schlecht diese langen Tierheimaufenthalte für sie waren; der ständige Lärm und die viele Hektik sind dem eh schon leicht reizbaren Terrier doch ziemlich an die Substanz gegangen.

    Jetzt ist sie fast 3 Jahre bei mir, und ich merke immer noch, wie der ganze Stress langsam von ihr abfällt und sie immer noch "ankommt".
    Und ich gestehe, dass ich mir aufgrund ihrer Vergangenheit einen Spleen zugestehe: Obwohl es mir manchmal das Leben deutlich erleichtern würde, verweigere ich konsequent jede Art der Fremdbetreuung in einem fremden Haushalt (außer bei meinen Eltern), weil ich nicht möchte, dass sie denkt, sie müsste schon wieder wo anders wohnen.. :ops:

    Ich persönlich habe nie mit Locken gearbeitet, weil mein Hund (logischerweise) genau so reagieren würde, wenn das Leckerli dann fehlt.

    Ich habe das einfach sehr kleinschrittig über normale Grundstellungsarbeit aufgebaut mit Markern + Lecker oder Spiel. Am Anfang markerst du eben nach 1-2 Schritten und erhöhst dann eben ganz langsam die Anzahl der Schritte, nach denen die Party passiert. Auch gezielte Winkelarbeit kann hilfreich sein für mehr Aufmerksamkeit.

    Ich finde es immer schwierig, wenn zu früh zu lange Strecken am Stück verlangt werden. Ich habe auch am Anfang häufig Blickkontakt mit dem Hund gehalten und verbal gelobt im Laufen, weil mein Hund da total drauf abfährt - aber das ist Geschmackssache und muss natürlich auch zur BH wieder abgebaut werden (bzw. bei mir wurden die Abstände zwischen den "Ansprachen" so verlängert, dass es nachher für das ganze Schema gereicht hat ;-)).

    Haben eure Trainer keine guten Tipps für euch, du trainierst ja sicher in einem Verein? Die kennen ja deinen Hund und euch als Team am besten :)

    Habt ihr vielleicht die Möglichkeit, nochmal "von vorne anzufangen"? Ich meine damit, dass die Hundesitterin noch ein paar mal kommt, wenn du zu Hause bist, und dass ihr in aller Ruhe gemeinsam spazieren geht. Nach dem Spaziergang könnte sie vielleicht noch etwas bei euch bleiben auf einen Kaffee, einfach um dem Hund zu zeigen, dass sie "dazu gehört".

    Außerdem finde ich den Vorschlag gut, dass die Hundesitterin (zumindest in der ersten Zeit) nach dem Spaziergang noch ein wenig in der Wohnung bleibt, bis der Hund zur Ruhe gekommen ist.

    Ich kann deine Sorgen wirklich gut nachvollziehen; ich habe auch lange nach einer vernünftigen Lösung gesucht und leider einige nicht so prickelnde Erfahrungen gemacht. Mittlerweile haben wir eine tolle Gassigeherin, und das ist wirklich eine Erleichterung im Alltag. Mir persönlich wären 9 Stunden ohne Lösemöglichkeit definitiv zu lang, auch wenn mein Hund es prinzipiell könnte.

    Ich denke auch, dass du unsere Kritik leider missverstehst. Es geht in keinster Weise darum, was dein Hund kann bzw. nicht kann, sondern darum, wie du mit ihrem Verhalten umgehst. Denn in dem Video zum Beispiel reagiert sie ja nicht "viel besser" auf deinen Abbruchversuch, sondern schlicht und einfach gar nicht. Was für einen Hund in dem Alter in keinster Weise verwunderlich ist - aber dass du sie dann minutenlang weiter gewähren lässt, wird einfach früher oder später nach hinten losgehen.

    Hier will dir sicher niemand was Böses! Meine Hündin kommt auch nicht aus optimalen Verhältnissen - sie ist in Außenhaltung aufgewachsen, wurde dann relativ jung abgegeben und hat in verschiedenen Tierheimen gelebt, bis sie mit knapp 5 Jahren zu mir kam. Sie ist jetzt 7 und irgendwo auf dem Stand eines spätpubertären Junghundes.. Sie ist ganz ordentlich erzogen, hat gerade ihre Begleithundeprüfung bestanden und ist mittlerweile durchaus gesellschaftsfähig. Aber wir haben trotzdem noch unsere Baustellen, und manche werden sicher auch lebenslang bleiben. Obwohl ich mit Hunden aufgewachsen bin, ist sie mein erster eigener Hund, und ich glaube nicht, dass ich das alles ohne professionelle Hilfe geschafft hätte. Ich bin sehr dankbar dafür, dass mich so viele erfahrene Hundemenschen auf unserem Weg unterstützt haben.

    Ich finde einfach, du solltest dir frühzeitig einen kompetenten Trainer suchen, der dich im konsequenten (und das heißt nicht lauten, brutalen oder sonstwie heftigen!) Umgang mit ihr schult, damit du überhaupt eine Chance hast, sie in die richtigen Bahnen zu lenken.

    Wow.. Auf die Frage, warum sie das macht, fällt mir irgendwie nur eins ein: Weil du sie lässt :ka:

    Warum lässt du ihr das so irre lange durchgehen? Warum gibst du ihr ein Verbot ("nein"), das sie nicht befolgt, und das hat keinerlei Konsequenzen? Wie soll der Hund denn so lernen, was er darf und was eben nicht? In dieser Sequenz lernt dein Hund ja eigentlich nur eins: Was Frauchen sagt, ist völlig irrelevant.

    Edit: Ich sehe da auch weder Frust noch Verhaltensauffälligkeit, sondern einfach nur einen jungen Hund, der mal gucken möchte, ob man sich vielleicht durch die Couch graben kann. Und da scheinbar niemand was dagegen hat, versucht sie's halt weiter, ist doch lustig.

    Ich würde mir da, ehrlich gesagt, gar keinen großen Gedanken um die "Auslastung" oder mögliche Langeweile des Hundes machen... das hab ich nie verstanden und werde ich auch nie verstehen. Ist gar nicht bös gemeint, gerade als Ersthundebesitzer macht man sich sicher viele Gedanken.

    Aber: Meine Hündin zum Beispiel ist prinzipiell wunderbar ausgelastet durch Hundesport, Wanderungen u.v.m. Und dann gibt es eben Tage, an denen nicht viel passiert - sei es, weil ich z.B. beruflich stark eingespannt bin oder krank bin, oder sei es eben wegen äußerst unwirtlichem Wetter. Dann geht es kurz raus zum Lösen und danach wieder rein auf die Couch. Mir ist wichtig, dass mein Hund solche Tage kennt und damit leben kann.

    Ich habe auch das Glück, dass ich meinen Hund notfalls mal nur in den Hof lassen kann zum Lösen - da wird der toughe Terrier dann zur Mimose und verkriecht sich unter den Carport fürs Geschäft, weil man da so wunderbar geschützt sein Geschäft machen kann :roll:

    Ich finde es so schade, dass gerade Anfänger so häufig Tierschutzhunde ausschließen aus voller Überzeugung, dass diese Hunde alle einen Knacks haben.

    Ich bin schon länger ehrenamtlich im Tierschutz tätig, und wir haben immer wieder so tolle Hunde, die einfach perfekt für jede Anfängerfamilie wären. Natürlich muss man da genau hin schauen und darauf achten, dass man vernünftig beraten wird - aber viele Hunde im Tierheim kommen nicht aus katastrophalen Verhältnissen und haben eben keinen psychischen Schaden, sondern mussten aus den unterschiedlichsten persönlichen Umständen abgegeben werden; sie kennen das Leben im Haus und gewisse Regeln, sie haben oft schon einen (mehr oder weniger guten) Grundgehorsam, sind stubenrein, kennen ggf. das Alleinbleiben und verzeihen so manchen Erziehungsfehler. Einfach Hunde, von denen man noch was lernen kann :)