Beiträge von Bubelino

    Und wie viele von der aktuellen Vegan Bewegung sind Trendhopper, die es jetzt mal ein paar Monate machen, weil es gerade hip ist?

    Man kann alles schlecht reden wenn man will und ändert nichts daran, dass mir der mündige Konsument als das erstrebenswerte Endziel erscheint - ungeachtet seine Ernährungsausrichtung - und nicht der Convenient Veganer.

    Weiß ich nicht, wieviele das sind. Ich will auch gar nichts schlecht reden, möchte allerdings auch umgekehrt nicht, dass konsequenter Fleischverzicht auf Deibel komm raus schlecht geredet wird.
    Aber, was man z.B. nachlesen kann, ist, @Winkehund, die Veränderung des durchschnittlichen Gesundheitszustandes in Bezug auf zunehmende Fettleibigkeit und den Folgekrankheiten in Schwellenländern. Das ist durchaus besorgniserregend und scheint, wenn man den Nachrichten glaubt, u.a. mit der Zunahme an tierischen Proteinen und Fetten in der menschlichen Ernährung zu tun zu haben.
    Ich habe schon vorher geschrieben, dass ich Vorschriften für falsch halte. Aber ein "Weiter so" und "jeder kann ohne jeglichen Hinweis selber entscheiden wie und was" kanns für mich auch nicht sein. Was jetzt mal nur unser Land betrifft: völlig utopisch, dass die Bevölkerung mit dem Slogan "regional, saisonal, vielleicht sogar bio etc" versorgt werden könnte. Also muss schon ein bissel weitergedacht werden. In Sachen Menschenrechte, Tierschutz, Ökologie.

    Ich habe mit keinem Wort irgendwelche Zusatzstoffe erwähnt.
    Fakt ist einfach, es wird nie wie Fleisch schmecken.
    Bei Wurstsorten und Aufstrichen, die eh nur noch nach Fett und Gewürz schmecken, mag man ran kommen, aber bei echtem Muskelfleisch muss man schon sehr lange Tofu, Seitan, Jackfrucht und Co verzehren und sich einreden zu können, dass es genau so schmeckt.

    Als nächstes kommt dann ja immer die Behauptung hinterher, dass Fleisch gar keinen Eigengeschmack habe und alles nur von den Gewürzen kommt :roll:

    Hochverarbeitete Nahrungsmittel sind ein Thema und Problem für sich, doch da nehmen sich weder konventionelle Küche noch vegetarisch/vegane etwas.
    Und wer glaubt, dass die vegane Mortadella in der Plastikverpackung einen Unterschied macht und das Umdenken einläutet...
    Für mich ist es die selbe falsche Grundhaltung nur in trendy Outfit. Aber es lässt sich halt einfacher verkaufen und findet in unserer oberflächlichen Gesellschaft schnellere Zustimmung, als ein tiefgreifenderes Umdenken.

    Ich halte den bewussten Konsumenten, der sich regional eindeckt und auf wenig verarbeitete Lebensmittel setzt (inkl allen tierischen Produkten) für wesentlich erstrebenswerter als die vegetarische Industriekonsum Entwicklung.

    "Ich halte den bewussten Konsumenten, der sich regional eindeckt und auf wenig verarbeitete Lebensmittel setzt (inkl allen tierischen Produkten) für wesentlich erstrebenswerter als die vegetarische Industriekonsum Entwicklung."

    Schön und gut. Aber wieviele aufs Gesamte gesehen sind das denn? Liest man in einschlägigern Foren, dann anscheind soviele, das man wieder nachrechnen müsste, wie das eigentlich möglich sein kann - rein massemäßig.
    Und mir persönlich ist der Fleischgeschmack sogar egal, vielleicht genau deshalb frage ich mich. "ja und? Wenns nur annähernd ist - wo ist eigentlich das Problem?"
    Die "vegane Moradella" in der Plastikverpackung scheint mir kein größeres, eher ein kleineres Gesamtprobelm zu sein als die fleischhaltige Mortadella, Salami, Lyoner, der Schinken aus der Plastikverpackung. Und letzte nehmen nach wie vor den größten Teil des Fleischkonsums für sich in Anspruch.

    Naja, so lange sich die Leute weiß machen lassen, dass die Ersatzstoffe wirklich wie Fleisch schmecken, wäre ich mit solchen Aussagen zurückhaltend.


    Und das gehypte Kamel bezog sich darauf, dass die Konzerne sich dem Druck der Vegetarier schon beugen... nö tun sie nicht, sie folgen einem Gewinnversprechen und da ist es ihnen wumpe, welches Produkt sie aufnehmen, ob das jetzt vegetarisch/Vegane Pseudowurst oder gepökelte Kamelhoden sind. Wenn der Absatz stimmt, wird es produziert.

    Ich persönlich sehe das nicht ganz so krass, auch wenn ich meine, Profit ist der Hauptbeweggrund der meisten Unternehmen.
    Es gibt aber zunehmend Menschen, die zwar gerne Fleischgeschmack mögen, gleichzeitig aber keine Tiere essen wollen. Für die sind diese Ersatzprodukte sehr gut und für die Unternehmen ein Gewinn.
    Wer länger dabei bleibt, lernt die zusatzfreien Lebensmittel kennen und lieben... Auch wenn sie meistens ein weng mehr Arbeit machen.
    Und generell: zeig mir mal den Menschen in einer Industrienation, der zusatzfrei isst. Das ist doch völlige Utopie. Und nicht nur Vegetarier oder Veganer essen Zusätze. Bestes Beispiel: ob man B12 selbst supplementiert oder ob es den fleischliefernden Tieren gefüttert wird: wo ist denn der Unterschied?
    Geschmacksverstärker sind auch in sehr vielen Fleischprodukten. Einfach deshalb, weil auch die Omnivoren unter den Menschen hierzulande seltenst was vom Kochen und Zubereiten verstehen.

    Das ist kein Druck, das ist Sortimentserweiterung und Anwerbung neuer Käufergruppen.
    Wenn morgen Kamelwurst modern wird, wird das auch ins Sortiment aufgenommen, wenn nur genug Leute das Produtk nachfragen.

    Wichtiger wäre mir, dass gewisse Dinge aus den Regalen verschwinden, weil sie nicht mehr gekauft werden... der Liter Milch für 70 Cent zB
    Aber so lange in vielen Köpfen (gerade in D) immer noch der Gedanke festsitzt, dass Qualität zweitrangig ist, so lange nur die Menge stimmt, wird sich lange darauf warten lassen.

    Weiß nicht. Aus dem eigenen Freundeskreis, der nicht vegetarisch lebt, sehe ich das anders. Sie möchten gerne Fleischgeschmack ohne Tier drin. Da wäre gehyptes Kamel keine Alternative. Für zuuuu doof sollte man die Leute vielleicht auch nicht halten.

    @Bubelino

    Wie würdest Du in Bezug auf Rind, Schwein, Schaf, Huhn, Ente, Gans Massentierhaltung definieren?

    Ist ein Schäfer, der mit 1000 Mutterschafen die Landschaft pflegt und auf Mindestlohnniveau überlebt, ein Massentierhalter? Wenn ja, wieviel Schafe dürfte er halten, um diesem Vorwurf zu entgehen? Wenn nein, was unterscheidet ihn von einem Mutterkuhhalter mit 1000 Mutterkühen?

    Findest Du diese Frage jetzt nicht selbst ein wenig polemisch? Dient der Thread jetzt plötzlich dazu, Grenzen festzulegen?
    Falls ja: 1000 Mutterkühe finde ich ganz persönlich tatsächlich eine Hausnummer. Gäbe es das nicht bzw nur sehr eingeschränkt und nicht als unterste Norm, dann wäre der Fleisch- und Milchkonsum automatisch geringer.
    Nur: ich will das auch nicht gesetzlich festgelegt haben. Nur eben preislich wenigestens annähernd dem Elend angepasst.
    edit: ich habe von Kühen gelesen und geschrieben, sorry. Insofern passt das nicht. Schafe haben in Sachen Fleischkonsum in D aber eh wenig Bedeutung. Insofern ist das Beispiel für mich nicht besonder saussagekräftig.
    Und Schafe , die in erster Linie zur Landschaftspflege dienen, haben im konventionellen Fleischsektor sowieso keinerlei Beduetung.

    Werde jetzt auch mal meinen Senf dazu geben. Die Diskussion über Massentierhaltung, Fleisch für Hunde, Vegetarier/ Veganer und so weiter. Ganz ehrlich und ich nehme auch in Kauf einen Shitstorm zu ernten. Egal wie man es sieht oder nicht. Fakt ist, dass es die Fleischindustrie nicht die Bohne interessiert, was ein einzelnes Würstchen denkt!!! Die werden weiter machen wie bisher.

    Ein einzelenes "Würstchen" fällt bestimmt nicht ins Gewicht, sehe ich auch so. Aber viele, die es interessiert, könnten auch großen Konzernen gefährlich werden.

    Ich habe z.B. grundsätzlich nichts gegen Massenhaltung. Es kommt auf was WIE an. Kann das Komfortverhalten ausgeübt werden? Leben die Tiere innerhalb stressarmer Sozialstrukturen? Wird ihnen keine unphysiologische Leistung abverlangt? Werden sie schonend behandelt, transportiert und geschlachtet? Sichert das Management, daß Erkrankungen usw. schnell erkannt und behandelt werden?

    Es ist absolut nicht so, daß diese Kriterien nur in kleinen Beständen erfüllt werden.

    Ist es denn umgekehrt irgendwo oder -wie gesichert, dass ein absolut artfremdes Dasein diese Kriterien erfüllen könnte?
    Wieso braucht man Beweise dafür, dass Bedingungen, die doch offensichtlich rein produktionsabhängig erstellt sind und mit dem "normalen" Tierleben nichts mehr zu tun haben, für die betroffenen Tiere schlecht sind?
    Dass zumindest Säugetiere fühlen, ist gerade Bestandteil und Ergebnis neuerer Forschung. Und die Ergebbisse erschrecken und erstaunen sogar altgediente Wissenaschaftler auf diesem Gebiet.

    In dem Vergleich ging es auch um gesetzlich verordneten Vegetarismus (Veganismus?) durch Verbot von Lebensmitteln.
    Denn Abbau von Massenhaltung und Aufklärung gingen manchen ja nicht weit genug.

    Gesetzlich verordneter Veganismus? Da scheint mir was entgangen zu sein in diesem Thread. Aber ich lasse kich gerne belehren, man kann ja was überlesen.
    Ich kenne btw auch beide Systeme (DDR und BRD) und bleibe dabei, dass ich das unpassend finde.

    Ich persönlich habe keinerlei Ambitionen, jemandem etwas vorschreiben zu wollen. Auch gesetzliche Vorgaben sind für mich persönlich nicht wirklich zielführend.
    Gleichzeitig glaube ich aber auch, dass die Menschheit von diesem Problem überholt werden wird. In den Schwellenländern ist ein hoher Fleischkonsum plus Milchprodukte, die oftmls noch nicht einmal gut vetragen werden, inzwischen ein Zeichen für Wohlstand, und das nimmt stetig zu. Es gibt m.E. keine andere Chance, das menschliche Überleben und das von Tieren und Pflanzen einigermaßen zu sichern, als so schnell wie möglich weg von tierischen Proteinquellen zu kommen. Wären die Bewohner derIndustrienationen nicht schon lange stark entfremdet von der Natur, dann wäre das leichter zu schaffen. Aber wohin man schaut, die Absurdität der Gesamtsituation ist frappierend. Es wird gegrillt bis zum Erbrechen (warum auch nicht? Das Fleisch kostet je nachdem weniger als Gemüse...), Barbecue-Wettbewerbe verursachen riesige Fleisch-Abfallhaufen, erwachsene Menschen trinken literweise Milch, und das pro Tag, Nudeln sind ohne Eianteil nicht haptisch genug etc etc. Ich möchte wetten, vielen Menschen verginge der Appetit, wenn sie die Produktionsbedingungen hinter den Produkten selbst genauer sehen würden.
    Eine Änderung zu fordern, meinetwegen über den Preis, das hat für mich überhaupt nichts mit einem Vergleich mit dem DDR-Regime oder anderen Diktaturen zu tun, Quarus. Irgendwie stößt mir der Vergleich sogar extrem sauer auf. Als wäre diese Diktatur irgendwie auf individuelle Vorlieben beim Essen bzw Konsumieren konzentriert gewesen.
    Wie und was konsumiert wird, hat Auswirkungen auf kommende Generationen. Insofern wäre das keine staatliche Bevormundung, die allein der Vormachtstellung des Staates zugute kommen soll.