Finde ich alles toll und löblich. Hat aber für mich gar nichts damit zu tun, was gerade an TC und der Übernahme durch Nestle kritisiert wird.
Das ist doch wirklich Ablenkung auf einen moralisch höherstehenden Nebenschauplatz. Und glaub mir, um das, was Du schreibts, zu verwirklichen, reicht die Nestle-Summe an TC ganz gewiss nicht aus. Allenfalls fürs nie-mehr-arbeiten-müssen. Was ja ein nachvollziehbarer Grund wäre. Und dennoch aufgrund der Vorgeschichte selbstverständlich Kritik provozieren würde.
Wer auf dem hohen Ross sitzt (und genau das tut TC praktisch seit der Gründung), der läuft nun einmal Gefahr, tief zu fallen.
Beiträge von Bubelino
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Ich muss mal schnell revidieren, was ich ein paar Posts zuvor gemutmaßt hatte: ich habe gerade mal aus Interesse die Metzgerei Schäbitz gegoogelt. Beliefert seit langem das Oktoberfest und die Siemens-Kantine, unterhält mehrere Filialen.
Insofern wird es diesem Unternehmer wohl schon möglich sein, noch mehr TC-Dosen zu produzieren als bisher. Er hat ja schon länger bei den Großen mitgemischt. -
Bei FB geht es doch praktisch IMMER um Meuteverhalten letzten Endes.
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...und schon alleine da, hätte den Fans ein kleines Lichtlein aufgehen müssen.
Aber da fand man es noch toll, weil man gegen die gleichen Feindbilder stänkern konnte.
Aber nichts verbindet eben so sehr, wie ein gemeinsames Feindbild.Glaubenskrieg am Futternapf, um etwas anderes handelt es sich hier nicht..
Naja, jetzt haben die anderen Sonderhersteller ein neues Werbeargument und können gemeinsam mit den früheren Followern auf Terra Canis schimpfen.Auch das sehe ich ähnlich, nicht umsonst hätte ich auch mit dickerem Geldbeutel TC eher nicht gekauft.
Trotzdem: ist die Empörung deshalb weniger berechtigt? Soll man jetzt prinzipiell alles nur noch als Marketing-Gehabe abtun? Wenn das die Devise ist, dass man auch nach Prüfung keinem Unternehmen mehr im Rahmen der selbst gesteckten Grenzen vertrauen soll und Entscheidungen nicht revidieren darf, dann bleibt nur noch die "Scheiß egal" und "Nach mir die Sintflut" - Option, die sich aber in einer vernetzten Welt m.E. rächen wird oder eben Selbstversorgerdasein. Und das können nur die Wenigsten.
Ich selber finde es eher amüsant, dass ein derartiges Nobel-Label, das mit "Manufaktur"-Getue und besonderer Güte aufgrund Hausmannskostprinzip geworben hat jetzt quasi gegen Kritikansturm in Schutz genommen wird, nachdem es sich einem Multi angeschlossen hat, der genau NICHT für all das Propagierte steht. -
Es geht doch gar nicht darum, rigoros alles zu boykottieren, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Es geht darum, mit offenen Augen zu betrachten, was man da kauft, von wem man das kauft, warum man das kauft. Heutzutage kann man nicht alle Konzerne boykottieren, die moralisch fragwürdig sind, das ist klar. Aber man kann die Finger von denen lassen, bei denen es einem selber (!) möglich ist.
Natürlich, wenn Nestle alle Tierarztklinken, Barfshops und whatever aufkaufen würde, hätte man keine große Wahl mehr. Aber NOCH hat man die Wahl. Es gibt Alternativen zu Terra Canis. Es gibt Alternativen zu Nestle-Produkten. Es gibt sogar noch Alternativen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit keinem Monsterunternehmen angehören. Also warum nicht darauf ausweichen?
Und ich verstehe einfach nicht, warum diejenigen, die jetzt boykottieren wollen, dauernd niedergemacht werden. Hier im Thread habe ich von keinem gelesen "Du musst das auch machen, sonst schmorrst du auf ewig in der Hölle!!!". Jeder hat gesagt, er für sich kann das nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. ER FÜR SICH!!! Eine Entscheidung, die jeder doch treffen darf, ohne hören zu müssen "Dann musst du aber das und das und das auch boykottieren".
Ja, so sehe ich das auch. Ich habe niemanden als Nestle-Schlampe bezeichnet. Genau das kommt aber als Antwort auf meinen Post. Nun ja.
Auch "extrem christliche Erziehung" ist für mich kein Grund, immerzu vornehm zu schweigen, @Die Swiffer. Ich weiß auch nicht, was je nach Sichtweise berechtigte Kritik mit christlicher Erziehung zu tun hat. Ich beispeilsweise bin mit einem Pfarrer verheiratet, dessen Aufgabengebiete u.a. die kirchlich geförderte Entwicklungshilfe und die Stärkung der Rechte der Ärmsten der Armen weltweit sind. Gerade in diesem Zusammenhang sind Nestle und vergleichbare Großkonzerne immer und immer wieder mehr als schwierige Verhandlungspartner.
Ich selber verurteile niemanden, der dieses Hundefutter kauft. Wenn es gut für den entsprechenden Hund ist - bitte. DA mische ich mich nicht ein und halte mich zurück.
Unternehmen und die Personen, die dahinter stehen sind für mich aber nur teilweise reine Privatpersonen. Wäre es so, würde man nicht vor laufender Kamera Hundefutter aus Dosen vespern, um die Qualität der eigenen Produkte hervorzuheben. Und wenn ich dann noch mit einer Metzgerei um die Ecke usw werbe, dann passt die Expansion in den gesamteuropäischen Markt sowieso nicht mehr ins Konzept, weil man diese Margen so auf keinen Fall mehr bedienen kann. Wenn es denn überhaupt schon vorher so gewesen ist... -
Von Beschimpfen habe ich nicht geredet und von Verunglimpfen auch nicht. Lediglich von bewerten. Und diese Bewertung führt eben bei manchen Menschen im Fall von TC nun zu einer negativen Kaufentscheidung und Enttäuschung über eine wirklich vollmundige Gründerin.
Hätte ich keine moralischen und ethischen Vorstellungen und Wertigkeiten, an denen ich mich orientiere, dann würde ich doch vollkommen orientierungslos im Leben dahindümpeln. -
Jedem das Seine.
Ich bin manchmal ganz froh, dass meine Eltern versucht haben, mich so zu erziehen, eine Person nicht nach ihrem Äußerem, einen Zeitungsartikel oder sonstigen Kram zu bewerten und zu beurteilen, wenn man weder diese Person persönlich kennt noch über Hintergründe Bescheid weiß.
Ich bin zum Glück nicht verpflichtet, die Welt an meinem persönlichen Moralvorstellungen zu messen und bin ebenfalls zum Glück nicht dazu verpflichtet, mich an den persönlichen Moralvorstellungen anderer messen zu lassen.
Das finde ich eine interessante Einstellung, allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass das wirklich funktioniert. Gesellschaftliche und politische Teilhabe geht doch mit Wertung einher, sonst kann man es ja gleich bleiben lassen.
Und im vorliegenden Fall: gerade Frau O. hat einen guten Teil des Erfolges ihrer Firma der Attitüde der Abwertung anderer Unternehmen bzw Konzepte zu verdanken. Und ja, wenn sie dann wenig später nicht zögert, sich einem dieser Unternehmen anzuschließen, dann würde ich auch sagen, dass es fast schon Naturgesetz ist, dass das auf sie zurückfällt. Jeder ist Herr bzw Frau seiner Handlungen und Entscheidungen, zum größten Teil zumindest. -
Ach ja, noch vergessen: was im Artikel gottlob zur Sprache gebracht wird: Fleisch in Lebensmittelqualität bedeutet in letzter Konsequenz: noch mehr Schlachttiere, noch mehr Fleischbedarf, weil man das, was Menschen nicht essen mögen, auch dem Hund nicht geben will, obwohl es einwandfrei ist. Puh...
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Vielleicht auch interessant zum Thema TC und Konsorten:
Hunde würden es nicht kaufen - WELT,
auch wenn ich mit dem Inhalt des Artikels nicht völlig konform gehen kann. Aber es stimmt schon: was haben Spargel, Cranberrys, Löwenzahn und Amaranth etc in einem normalen Hundefutter eigentlich zu suchen? Was ist dagegen einzuwenden, Schlachtabfälle größtenteils für Tierfutter zu verwenden, statt sie wegzuwerfen?
Das ist doch alles nicht mehr normal, was mit der Ernährung unserer Haustiere getrieben wird. Rohfütterung, die ein Universitätsstudium voraussetzt, Fertigfütterung, die mehr kostet, als ein Kind gleichen Gewichts gesund zu ernähren.
Ein 800g - Dose TC kostet so viel wie die selbst hergestellte Nahrung meines 9 kg-Hundes für etwa 6 Tage. Aber das Marketing war schon sehr geschickt aufgezogen. "Hausmannskost für Hunde" - nun ja. Könnte man eigentlich auch selber kochen, wenn man denn wollte. Und dabei vielleicht ein bisschen mehr auf die eigentlichen Bedürfnisse von Hunden eingehen. -
Ich finde das, ganz ehrlich, ein bisschen lächerlich, dass immer noch so getan wird (seitens der Gründerin von TX), als würden die Produkte weiterhin langfristig in einer Münchner Metzgerei hergestellt - wobei fast jeder da von einem mittelständischen Unternehmen ausgeht, das ein paar Ladengeschäft führt.
"Münchner Metzgerei" - wahrscheinlich würde auch die Wurstfabrik von Uli Hoeneß dazu zählen, wäre sie denn in München ansässig...