Abschussforderungen - die pauschale Variante - gibt es bilderbuchmäßig wiederkehrend immer gern in Wolfserwartungs-Regionen, in denen die Tierhalter in Sachen Herdenschutz ja von "oben" noch im Stich gelassen werden und sich einfach nicht vorstellen können, wie sich die Tierhaltung, wie sie sie kennen, mit den Wölfen ändern wird. Da besteht noch die vage Hoffnung, dass alles bleiben kann, wie es war, wenn nur eingesehen wird, dass das mit den Wölfen so dicht bei uns nicht funzt. Da "stören" Tierhalter, die sich ganz pragmatisch in Sachen Herdenschutz vorbereiten, erst mal, klar. Ich krieg ja auch gelegentlich Mecker.
Und dann kommen in etablierten Wolfsregionen irgendwann wieder Abschuss-Forderungen, wenn festgestellt wird, dass das mit dem Herdenschutz so einfach wie gern propagiert wird, auch nicht ist. Wenn festgestellt wird, dass es trotz Herdenschutzmaßnahmen zu Rissen kommt und wenn festgestellt wird, dass die, die vor ein paar Jahren noch sagten "90-cm-Zaun" nun sagen, dass man seine Tiere halt nachts aufstallen und tagsüber Hunde dazu packen soll. Und wenn festgestellt wird, wie es ist, TATSÄCHLICH mit den Wölfen leben zu müssen, die nicht so scheu sind, wie damals gesagt wurde, die konsequent nach Lücken im Herdenschutz suchen, die einfach immer da draussen sind.
Nur, wie soll denn das Ausbalancieren aussehen?Bisher liegt die Last dieses Ausbalancierens fast ausschliesslich bei den Tierhaltern. Die Unterstützungen sind Augenwischerei, reichen vorne und hinten nicht aus und wo es nur geht, werden einem Steine in den Weg geschmissen. Als Beispiele - Baurecht im Aussenbereich und Tierschutzhundeverordnung.
Dass es viele Tierhalter gibt, die sich weigern HSH einzusetzen, bevor die rechtliche Lage geklärt ist, ist für mich absolut nachvollziehbar.
Der eingegrabene Untergrabungsschutz - eines der angeblichen Wundermittel - DARF an vielen Flächen lt. Baurecht gar nicht installiert werden, da hat der Aussenbereich seine speziellen Anforderungen.
LG, Chris