Wann ist man denn komplett selbstbestimmt? Ich als arbeitender Mensch bin es nicht, bin bezüglich Lebensunterhalt abhängig von einem Verein und von Behörden. Ich kann nicht selbständig entscheiden, wann ich aufstehe, wann ich zur Arbeit gehe und nichtmal wann ich Urlaub nehme. Sicher kann ich mich entscheiden, nicht mehr zur Arbeit zu gehen, aber woher kommt dann das Geld?
Natürlich können wir es jetzt auf die philosophische Sicht probieren. Aber: Können wir uns darauf einigen, dass ich selbstbestimmter bin, wenn ich nicht von irgendwem/irgendetwas abhängig bin, der bestimmt, wann ich wo bin und was ich tue? Unabhängig sein finde ich wichtig und natürlich sind wir nicht frei von gesellschaftlichen Zwängen, vielleicht haben wir nicht einmal einen freien Willen.... aber jemand, der frei von körperlichen, psychischen, sozialen Problemen ist, der hat einfach mehr Freiheit und ist selbstbestimmter. Warum ist denn Altwerden für viele von uns ein Problem? Die Menschen haben Angst, ihre Unabhängigkeit zu verlieren, weil das eben schlimm ist, plötzlich nicht mehr Herr der Lage zu sein. Hier wird grad so getan, als würde eine schwere psychische Erkrankung das Leben nicht beeinflussen und das finde ich viel ignoranter und schlimmer, als zu sagen "Ja, es gibt Einschränkungen. Nein, man hat es nicht mehr so im Griff .Nein, es ist nicht immer alles so einfach und ja, man braucht mehr Hilfe als andere.