Magst du etwas dazu schreiben, wie du es geschafft hast deinen Hund zu entschleunigen?
Ja, klar.
Eigentlich waren es mehrere Schritte. Es fing damit an, dass ich den Blick zu mir konditioniert habe. Jeder Blick zu mir ist gut und wird belohnt. Gleichzeitig habe ich "warte" eingeführt und es mit Blick zu mir verknüpft. Das Sehen von beweglichen Objekten (Vögel, Menschen, Eichhörnchen) wurde immer belohnt, wenn der Hund also ein Eichhorn sah, sagte ich "warte"- sobald er auch nur kurz stehen blieb oder zögerte kam gleich das Markerwort (bei uns "Feiner") und die Belohnung.
Dann hattest du einen Zustand, wo der Hund sehr sehr häufig zu dir geschaut hast. Das sollte natürlich nicht so bleiben, er sollte ja auch "entspannen". Also habe ich irgendwann nur noch das Warten an Schlüsselstellen oder auf Kommando belohnt: Vor Kurven, bei Eichhörnchen, bei Federvieh, bei Joggern. Dann sah es nach wenigen Monaten "normal" aus.
Hier das ganze in Bild und Ton.
Einmal das Video von der "Zwischenphase", wo er extrem und unnatürlich viel schaut:
https://www.youtube.com/watch?v=dQGvibucAS8
Und so sah es dann Anfang diesen Jahres aus, beim normalen Gassi:
https://www.youtube.com/watch?v=zGYiZFVKP34
Außerdem habe ich das "hinten" gehen auf Kommando trainiert. Das ist sehr gut gewesen, damit Loki "runterkommt", wenn ich gemerkt habe, dass er wieder hektisch wurde. Sobald er eine ruhige, ausgeglichene Haltung zeigte, habe ich ihn dann wieder vor laufen lassen.
Natürlich bleibt er ein Hund, mit dem man wach durch den Wald laufen muss. In fremden Umgebungen leine ich ihn sehr ungern ab. In "unserem" Wald laufen wir aber fast ausschließlich ohne Leine.