Beiträge von Geckolina

    Auch wenn er mal seine Grenzen testen wollte, verstehe ich einfach nicht, warum er das auf diese Weise bei mir versucht. Ich bin kein Hund. Und zuhause kommen wir uns überhaupt nicht in die Quere. Null Konkurrenz. Das einzige was ihm aufgezwungen wird, und was er wirklich verabscheut, ist Ohren putzen. Und ansonsten brauchen wir zuhause vergleichsweise wenig Regeln, weil er absolut nie was anstellt, keine Ressourcen verteidigt, nicht bellt wenn es klingelt, nicht bettelt am Tisch, etc. und wir ihm im Gegenzug auch seine "Privatsphäre" lassen.

    Das ist etwas zu menschlich gedacht. Wenn es wirklich ein Verhaltens-und kein Gesundheitsproblem ist, ist das kein zielgerichtetes Verhalten, sondern Unsicherheit. Das würde auch erklären, warum er nicht durchgängig gleiche Muster zeigt. Wenn er sich nicht sicher ist, hat er Stress und in diesem Zustand ist er nicht mehr berechenbar. Ich würde allen Stress verhindern, auch positiven und selbst absolut berechenbar sein durch Routinen.

    Ich finde es auch super, dass erstmal ausgeschlossen wird, dass es ein körperliches Problem gibt. Aber ich würde wirklich noch mal aufschreiben, welches Verhalten neben dem Aufreiten es noch gab, was in die Richtung geht, dass der Hund Grenzen getestet hat. Auch Situationen, die du aus deiner Sicht im Griff hattest. Vielleicht grobes Spielen oder Anspringen wenn du gerannt bist? Wenn er bei dir aufreitet, verwendet er dich in diesem Moment als Blitzableiter. Kann also sein, dass er wirklich ein Problem hat. Aber das bedeutet nicht, dass das in Ordnung ist, wenn er dich zum kanalisieren verwendet.

    Ich würde tatsächlich in beide Richtungen forschen: Gesundheitlich aber auch verhaltenstechnisch. Du schreibst, dass der Hund früher häufig aufgeritten ist, was schon darauf hindeuten kann, dass er Grenzen schlecht akzeptiert. Als Jugendliche hat mich eine Hündin in den Oberarm geschnappt, nachdem ich aufgehört hatte, sie zu streicheln und ich mich einem anderen Hund zugewendet habe. Rückblickend kann ich sagen, dass es davor immer wieder kleine Situationen gab, die die Bahn für ein solches Verhalten geebnet hat. Sie hat mich gemaßregelt. Ich will auf keinen Fall sagen, dass das auf euch zutrifft, aber ich würde überlegen, ob es neben dem Aufreiten nicht doch Hinweise gab, dass der Hund Grenzen testet.

    Hallo,
    wir haben es damals so gemacht, dass wir auch bei Wohnungen angerufen haben, bei denen Haustiere nicht erwünscht waren. Nach Schilderung unserer Situation waren dann ungefähr 30% der Vermieter bereit, uns trotzdem als Mieter zu akzeptieren. Wir hatten auch angeboten, 2000 Euro als zusätzliche Kaution zu zahlen und auf die Hundehaftpflicht hingewiesen. Unsere Ausgangslage war: Mein Mann ist selbstständig und arbeitet von daheim und ich bin Lehrerin. Das hat das Bild vom dauerkläffenden, alleingelassenen Hund wohl ebenfalls entschärft. Grundsätzlich müsst ihr herausfinden, welche Sorgen der Vermieter hat und dann entsprechend Angebote machen.

    Ja, allerdings solltest du den Hund nicht an deiner Wunde lecken lassen, weil der Hund viele Bakterien im Maul hat und du dadurch eine heftige Entzündung bekommen kannst.

    Auf jeden Fall, deswegen musste ich ihn ja ins Körbchen (also genau genommen auf seinen Thron) verbannen. Denn ich finde das eben auch gar nicht toll.
    Er hat dann von dort gewimmert. Er verstümmelt sich gern auch immer selbst, wenn man ihm nicht schnell genug einen Kragen umlegt oder eine verletzte Pfote einsockt - ambitious but rubbish!

    Mein Rüde hatte in seiner Unsicherheitsphase den Tick, Nordic Walker entweder anzubellen oder zu flüchten. Wir haben dann den Drill entwickelt, dass er alles was uns entgegen kommt erst anzeigt und dann die Position hinter mir einnimmt.
    Das hat er so gut angenommen, dass er das mittlerweile automatisch tut, wenn er Dinge nicht einschätzen kann oder wenn er jemand "Seltsamen" entgegenkommen sieht: Schauen- Rückzug- gemeinsam schnell passieren.

    Mein Hund hält sich für eine Krankenschwester und ich weiß nicht, wie ich ihn von seiner empfundenen Fürsorgepflicht entbinden kann.
    Habe mich bei der Balkonarbeit verletzt und nun meint Herr Hund, dass auf die Verletzung heilsamer Hundespeichel muss. Habe Herrn Hund ins Körbchen verbannt, er nimmt mir meine mangelnde Dankbarkeit übel.
    Drehen eure Hunde auch so ab, wenn ihr euch verletzt?

    Ich bin früher 110 Wochenkilometer mit meinem Podenco gejoggt. Trotz Jagdtrieb und obwohl er ein Windhund war. Er wusste ja nicht, dass ihm das keinen Spaß machen sollte. Er hat es geliebt.

    Mein jetziger Hund, eine Bracke, gemacht für Sport, haut nach 5 km die Bremse rein und schmollt. (Wandern und Klettersteigen kann er dagegen 6-8 Stunden pro Tag-hochmotiviert)
    Ich würde einen erwachsenen Hund aus dem Tierschutz nehmen, da ist der Charakter schon ausgebildet.
    Ein weiterer Gedanke: Sport, der so intensiv trainiert wird, kostet ja unmengen an Zeit. Hundeerziehung ebenfalls. Wer erzieht den Hund zum perfekten Begleiter?
    Was wirst du tun, wenn der Hund kein Gefallen am Laufen findet? Oder gesundheitliche Probleme beim Tier auftauchen? Ich würde mir überlegen, ob ich bereit wäre, mit Einschränkungen zu leben, wenn es blöd laufen sollte.

    Wie erwähnt, finde ich das andere Situationen. Ich kann auch für kein Tier, für keinen Menschen meine Hand ins Feuer legen, weil ich nicht lebenslang alle Situationen aus der Sicht dieses Lebewesens einschätzen kann. Ich kann soweit wie möglich für Sicherheit sorgen. Für alle.Absolute Garantie geben kann ich nicht. Könnte ich nicht mal bei einer von mir selbst gebauten Waschmaschine. Oder für mich selbst. Wenn du oder irgendjemand das hier kann - krass. Ich kann es nicht. Ich weiß jetzt noch nicht, was mich mal unerwartet explodieren lässt. Kann ich natürlich behaupten aber... bis in alle Ewigkeit garantieren kann ich das nicht.

    Aber dann sind wir uns doch einig. Niemand kann absolute Sicherheit garantieren. Aber bei den Tieren, mit denen wir Kontakt haben, müssen wir nicht vom Schlimmsten ausgehen, wenn wir nachlässig waren oder andere einen Fehler machen.
    Ich könnte nicht damit umgehen, wenn ein weiterer Mensch oder ein anderes Lebewesen zu Tode kommt, weil irgendeine kleine Unachtsamkeit eingetreten ist.

    Auch nicht provokant: Ich kenn den Hund nicht. Ich kann ihn nicht beurteilen. Aber selbst mit dem Wissen, der hat zwei Menschen umgebracht, halte ich ihn ganz offen und ehrlich nicht für unrettbar.
    Eben, weil ich ihn nicht kenne. Weil ich die genauen Umstände nicht kenne. Weil ich ihn noch nie gesehen habe. Weil mir Menschen schon so viel über meine Pflegenasen erzählt haben und es immer anders kam...

    (Es geht hier: Wesen, Meinung der Vorbesitzer/Retter - Ich)

    [...]

    Ich find das sehr sehr situationsabhängig. Und Chico hatte keine Chance sich in irgendeiner anderen Situation mal zu beweisen. Der hat einmal - und keiner hier weiß warum - richtig dolle Scheiße gebaut.

    Wir gehen hier von dem Fall aus, dass der Hund getötet hat. Das ist doch bitte eine andere Qualität als die hier von dir genannten Fälle.

    Kannst du 100% Sicherheit bieten? Nur mal zwei Fälle, die mir passiert sind:
    - Kleines Kind fährt mit dem Fahrrad in meinen Hund, der Fuß läuft.
    - Eine Niete der nagelneuen Biothan- Schleppleine bricht, Hund weg.
    Beides Mal trifft mich als Halter keine Schuld, aber ich habe trotzdem die Verantwortung, wenn etwas passiert.

    Ich hatte auch einen Pflegi, der nicht allein bleiben konnte und gleichzeitig in Stresssituationen geschnappt hat. Das ist aber etwas völlig anderes als ein Hund, der wiederholt getötet hat. Das ist absolut kein normales Verhalten, wieso sollte er sich nicht ein weiteres Mal extrem abweichend verhalten?