Beiträge von Geckolina

    Ich glaub, mein Hund ist hyperaktiv.

    Nee, die ist nur jung. Wenn sie sich erlauben kann, wegzurennen, dann ist sie nicht hungrig genug.
    Ich würde eventuell weniger in den Napf tun, damit sie sich kooperativer zeigt. Oder, falls du kochst, die "coolen" und Leckeren Sachen (bei uns: Fleisch, Mozerella, Thunfisch) in einer Tupper mit nach draußen nehmen. Ich hatte immer eine Tupper und ein Löffelchen dabei.
    Und wenn sie so ein Energiebündel ist, anspruchsvolle Suchaufgaben machen.

    Dann bleibt sie auch stehen dort wo sie gerade ist (vorausgesetzt, sie ist noch nicht so weit weg, dass sie das mitbekommt) und beginnt zu schnüffeln.

    Kommt mir alles sehr bekannt vor. Bei der Bracke hat sich das Training aus mehreren Bausteinen zusammengesetzt. Ein sehr hilfreicher war der, dass ich zum einen Blicke zu mir konditioniert habe.

    Der zweite gings so: Ich habe mich plötzlich beim gehen hingehockt und ein Leckerli in ein Mausloch, in ein Astloch, auf einen Baumstamm, in der Rinde eines Baumes, unter Blätter versteckt. Zu Anfang habe ich noch "schau!" gerufen. Irgendwann gibt es kein Hinhocken mehr und auch kein verbales Kommando. Gegen Ende musste ich mich nur noch zurückfallen lassen/langsam auf den Rand des Weges zusteuern und der Hund kam angerast. Ich habe Brackes ganzes Abendessen versteckt. Teilweise sehr anspruchsvoll in Sachen Zugänglichkeit.

    Mittlerweile ist Lokis Radius bei 10- 30 Meter, wobei ich ihn manchmal immer noch mit "warte" erinnern muss, dass er nicht allein unterwegs ist.

    Dann hast du etwas anderes vor Augen als ich.
    Was sollte ich bei einem gut ausgebildeten Hund dagegen haben, wenn der wo schnüffelt?

    Erst kommt das Schnüffeln, dann das Wälzen.
    Loki darf grundsätzlich schnüffeln und sein Ding machen. Aber es gibt dieses Festschnüffeln und man erkennt, er überlegt, wie er den Kot ab besten flächig auf den Körper aufträgt ....
    Stehe dann da und rufe "Nein", "Laufen"! Dann läuft er.
    In seltenen Fällen muss ich dann doch einen Motzsprint hinlegen.

    Wenn einer meiner Hunde es nicht mehr schafft, mir seine Aufmerksamkeit zu schenken, dann darf er an der Leine laufen und ganz releaxt schnüffeln und Hund sein...

    Vielleicht bin ich da zu bequem? Keine Ahnung....

    Das mache ich auch, wenn die Bracke überdreht. Ich glaube, hier geht es aber um einmalige kurze Bummeleien. Also der Hund ist eigentlich aufmerksam, hat sich aber irgendwo kurz festgerochen oder so. Oder wälzt sich in Scheiße. Also bevor man quasi beschließt, dass das heute keinen Sinn mehr macht.

    Wie strafe ich, wenn der Hund nicht auf den RR hört sondern sich anderweitig entscheidet? Ranangeln mit der SL soll ich ihn ja auch nicht. Was also tun? "Böse" auf ihn zugehen?

    Wenn der Rückruf nicht befolgt wird oder der Hund den Weg verlässt, gebe ich das Abbruchsignal ("Nein"). Ignoriert er das, bin ich hingespurtet und habe geschimpft und ihm im Extremfall am Geschirr aus dem Gebüsch gezogen.
    Danach musste er hinten gehen (1-2 Minuten).
    Mittlerweile reicht in 99% der Fälle das Kommando "Laufen", wenn er sich festgeschnuppert hat und "Nein", wenn er überlegt, einer Spur nachzugehen. Befolgt er "Laufen" ohne voriges Abbruchsignal oder orientiert er sich bei Wildsichtung von alleine um, lobe ich, im letzten Fall nach wie vor, überschwänglich.

    Dann hab ich ihn 4 Wochen so trainiert, wie beschrieben. Danach habe ich keine Schleppe mehr gebraucht. Danach kam einfach Leine ab, er durfte schnüffeln, toben, rennen, was Hund halt so tut. Dann kam Rückruf, upps Hund kommt. War die Ablenkung sehr gross und er kam nicht bei Rückruf, kam das Signal, was ich da aufgebaut hatte. Dann kam er.

    Woher wusste er, dass er sich nicht mehr komplett auf dich konzentrieren musste?
    Hat er nicht irgendwann verstanden, dass dein "Wirkungskreis" eher klein ist?
    Ich bin überhaupt nicht zimperlich in der Hundeerziehung und glaube nicht an die sofortige Traumatisierung eines "normalen" Hundes durch eine einmalige falsche Anwendung von Rappelbox, Discs, Sprüher, etc.
    Aber: Ist es nicht kontraproduktiv, wenn ich in meiner direkten Nähe eine solche Bedrohungssituation aufbaue? Schließlich muss er ja die Erfahrung gemacht haben, dass Fehler neben dir sofort gerügt werden, wogegen er weiter weg sicher ist.

    Meine ich jetzt gar nicht provokativ, sondern interessiert mich wirklich.

    Ich lese halt öfter:

    "Ich habe den Rückruf positiv aufgebaut und aversiv abgesichert"

    und ich wüsste zu gerne, was genau das bedeutet. Also konkret, in der Praxis. Wie man es gemacht hat.

    Sprüher-Halsband oder Vibrationshalsband?
    Wie soll sonst "aversiv" auf einen Hund eingewirkt werden, der durchstartet?