Ich weiß ne anständige Grundlagendiskussion sehr zu schätzen, aber wenn man wirklich etwas bewirken will, muss man sich auch überlegen, wo man die Leute am besten abholt. Das ist für mich auch eins der Probleme von Peta und vielen anderen Tierschützern: Es werden teils sehr absolutistisch Dinge gefordert, die (erstmal) extrem unrealistisch sind und die Leute nur vor den Kopf stoßen. So kriegt man höchstens Leute rum, die einem sowieso schon zugeneigt sind, der Rest droht sich abzuschotten. An seinen Prinzipien festhalten und dafür einstehen ist toll und wichtig und ich bin auch manchmal ein idealistischer Dickkopf. Aber wenn man nicht bereit ist, vermittelnd zu kommunizieren, dann stellt man die eigenen Gefühle in gewisserweise auch über die Sache. Find ich egoistisch.
Außerdem wird mMn viel zu oft vergessen, sich etwas pragmatisches zu überlegen. Wir haben Tiere domestiziert, was manchen Leuten offenbar missfällt, aber das ist die Lage. Von dort muss man weiterdenken und nicht von einer idealisierten Welt ausgehen, in der man die Verantwortung, die mit der Domestizierung einher geht, ignorieren kann.
Und, ganz wichtig: Know your enemy! Bevor ich gegen etwas angehen kann, sollte ich erst einmal so viel wie möglich darüber wissen. Wer hitzköpfig einsteigt, kommt selten souverän wieder raus. Erlebe das immer wieder beim Thema Hundezucht: Es wird ohne Ende geschimpft, aber man hat null Ahnung davon und ist nichtmal bereit, sich Erklärungen anzuhören, wieso dieses oder jenes auf ne bestimmte Art geregelt ist.
Aufklärung, offene Diskussion, Hilfe anbieten und von Absolutismen fernbleiben - das ist z.B. aktiver Tierschutz, der ne Zukunft hat. (Ein vernünftiger Hundeführerschein wäre für mich auch ne tolle Maßnahme, z.B.)