Beiträge von pingpong

    Unsicher, ängstlich nicht unbedingt, und keine Rückwärtstendenzen. Sie hat sich zu Beginn nicht bei mir versteckt, sondern massiv verbellt und ist dabei auch sehr nah rangegangen. Sie ist sogar einige Male zu ner Wade hingesprungen, hat aber nicht geschnappt, war ein reines Schauspiel, was aber SEHR beeindruckend war...

    Dass sie letztlich doch zurückweichen würde, bemerkt kaum jemand, wenn sie kläffend auf einen zustürmt. Echtes Gefahrenpotential also gering, wahrgenommenes Gefahrenpotential aber nicht zu vernachlässigen. Das echte Potential lässt sich theoretisch ja durch einen Maulkorb managen.

    Mir geht es nicht darum, dass bei jedem Hund alles gleich gut funktioniert. Aber die 'positive Methode' kann offensichtlich hervorragend funktionieren, ich bin selbst beeindruckt, wie ich als Hundeanfänger, der sicher ne Menge Fehler macht, das in 1,5 Jahren hingekriegt habe. Spricht für mich sehr für die Methode und dass sie SO langwierig und kompliziert nicht sein muss (je nach Hund natürlich).
    Ich finde, deine ersten Posts hier klangen sehr verallgemeinernd und legten die Interpretation nahe, dass scharfe Ansagen, Korrekturen usw. grundsätzlich besser funktionieren. Das sehe ich anders.
    Mein Hund braucht übrigens auch ganz selten mal ne ordentliche Ansage (die aber nicht übertrieben sein darf, sonst erlebe ich sofort die Konsequenzen). Funktioniert sofort, ist aber nur für Notfälle, weil mein Hund sonst nicht mehr mit mir kooperiert.

    Ich bin weiterhin schon aus rein pragmatischen Gründen nicht davon überzeugt, dass es besser funktioniert, den Hund Dinge einfach ertragen zu lassen. Das widerspricht meinen persönlichen Erfahrungen und macht für mich auch logisch keinen Sinn. Das kann funktionieren, ja, aber wieso besser, als der positive Ansatz? Das wurde noch immer nicht schlüssig erläutert.

    Mein Hund lässt sich mittlerweile immer schneller von Fremden anfassen, ohne Stress und Aufregung. Das musste sie nie aushalten, sie musste nie etwas ertragen, was ich hätte verhindern können (und die Gelegenheiten, wo ich persönlich nichts verhindern konnte, kann ich an einer Hand abzählen). Wenn es passiert, hat sie dennoch Vertrauen in mich, dass ihr nichts passiert. Vielleicht, weil das 'Aushalten' immer nur Ausnahmen waren, die schnell und ruhig beendet wurden.

    Hier ist es schon öfter passiert, dass mein Hund mit Bürste keifend in der Leine stand und auf Kommando weitergegangen ist. Das funktioniert selbst ohne Leine dauernd (da gehts dann aber nicht um Menschen). Sie hat auch schon einmal begonnen, jemanden zu verbellen und kam auf Rückruf sofort zurück. So pauschal kann man also nicht sagen, das wäre unmöglich, hier funktioniert das in 95% der Fälle sofort (und ich bin echt kein Hundeprofi, ich übe halt einfach).

    Für meinen Hund kann ich sagen: Abbruch funktioniert nur, wenn ich das nicht dauernd benutze.
    Bei Joggern: Als ich ihr regelmäßig verboten habe, Jogger zu verbellen, war sie oft frustriert und teilweise musste ich hinterher sein, dass sie nicht doch noch hinrennt, nachdem wir die Situation eigentlich längst hinter uns hatten. Seit ich ihr die Jogger zeige, das Anschauen lobe und sie nur an meine Seite rufe, ist sie immer entspannter geworden.
    Bei Pferdeäpfeln: Wenn ich jedes Mal 'Nein' sage, bockt mein Hund und isst irgendwann trotzdem einen. Mag der Dackel in ihr sein. Wenn ich sie zu mir rufe oder lobe, wenn sie ruhig vorbeigeht, fasst sie keinen an. Es ist wirklich so, ich habe es immer und immer wieder getestet.

    Es gibt auch Hunde, denen Korrektur eher egal ist, die machen nur etwas, wenn es sich für sie lohnt. Da ist ne Korrektur nicht effektiv. Je nachdem wie 'hart' man ist, gibts dann außerdem noch Hunde, die rückwärtsgerichtete/umgelenkte Aggression zeigen und aus Frust nach ihrem Halter schnappen. Oder nach nem anderen Hund, je nachdem, wer gerade in der Nähe ist.

    Zum Thema Management:
    Heute sind wir ca. 30 Joggern, Radfahrern, Spaziergängern und anderen HH auf teils schmalen Wegen begegnet und mein Hund war komplett entspannt, obwohl ich maximal 'Hier lang' gesagt habe.
    Und das, nachdem ich im Anfang sehr, sehr viel managen 'musste', viel Abstand gehalten habe, sie bei jeder Begegnung mit Menschen sicherheitshalber anleinen musste.
    Ich kann deswegen aus eigener Erfahrung berichten, dass viel Management bei einem unsicheren Hund letztendlich Freiheit bedeutet (oder zumindest bedeuten kann). Gerade weil ich viel manage, kann ich mit der Zeit immer mehr Situationen einfach laufen lassen. Sie weiss, was sie tun soll, und sie macht die Erfahrung, dass sie sicher ist. Sie wird selbstsicherer, entspannter und hört immer besser.

    So werden dann auch Überraschungen immer einfacher zu managen, weil sie erstens sicherer wird und sich viel weniger aufregt und zweitens, weil sie selbst bei Aufregung auf mich vertraut und sehr gut hört. Ich kann sie also wunderbar 'kontrollieren' (ohne Abbruchkommando), brauch es aber immer weniger.

    Ich hab auch einen Trekkingrucksack von Osprey, der Vorgänger, und ich liebe ihn! Ich war noch nicht wirklich trekken damit, leider, aber durchaus vollbeladen (und viel!) damit unterwegs. Er ist wirklich bequem und nach 5 Jahren u.a. als ständiger Kofferersatz ist absolut nix dran.
    Ich liebe überhaupt Osprey, habe seit kurzem einen dritten Rucksack der Marke und bin absolut begeistert.

    Ich will auch mal ein Stück Eifelsteig machen. Ich kenn bisher nur einen Teil der 4. Etappe, am Rursee vorbei. Letzte Woche waren wir in der Gegend unterwegs, auf der Dreiborner Hochfläche. Das war soooo unglaublich schön, da muss ich unbedingt wieder hin. Ich war gleichzeitig verärgert und froh, dass ich keine Kamera mitgenommen habe.
    Da ist allerdings Naturschutzgebiet, die Hunde müssen also an der Leine bleiben. Dafür gibts im Nationalpark wieder Biber, Rothirsche, Wildkatzen und theoretisch kann man wohl Glück haben und Luchse sehen. :gut:
    Wir haben natürlich nur Wildschweinspuren und Kaninchenköttel gesehen... xD

    Das sehe ich ein bisschen anders. Ich würde schon, wenn der Hund so weit ist, solche Situationen auch mal mitnehmen. Umdrehen, Orientierung zu mir und nochmal von vorne ist da ne ganz hervorragende Strategie, wenns im ersten Moment nicht ganz geklappt hat. Wir haben schon sehr, sehr viele U-Turns gemacht und dabei viel Erfolg gehabt. Das ist mMn weder langwierig noch bieten sich selten geeignete Situationen. Mit ein bisschen Übung ist das irgendwann Umdrehen, drei Schritte gehen, wieder Umdrehen und ruhig dran vorbei.

    Da braucht man ein gutes Bauchgefühl, wann der eigene Hund welche Situation meistern könnte, und Fingerspitzengefühl bei der Durchführung, aber ich würde den U-Turn auf keinen Fall ausschließen. Für uns ist das ein elementares Werkzeug im Training, gerade dann, wenn wir auf etwas nicht vorbereitet waren, was wir eigentlich schaffen können. Auf Dauer möchte ich ja, dass der Hund solche Situationen meistern kann und positive Erfahrungen macht. Schonen und Raum geben, ist wichtig, kleine Herausforderungen aber auch. Mit dem U-Turn kann man super die Aufmerksamkeit des Hundes wiederbekommen, neu und besser die Situation nochmal betreten und mit Ruhe vorbeigehen.
    Find ich super, dass das heute bei euch geklappt hat, @Juliaundbalou, ist doch ein toller Erfolg! :bindafür:

    Ich will auch nochmal betonen, dass man schauen muss, ob "Party schmeissen" für den Hund das Richtige ist. Das wurde oben ja auch bereits erwähnt, dass es sehr vom Typ abhängt. Bei uns ginge das überhaupt nicht, mein Hund braucht da Ruhe, jede Aufregung ist für sie total kontraproduktiv. "Schau mich an" mit Bewegung, gerne, aber für hibbelige Hunde würde ich da keinerlei Aufregung empfehlen.

    Ich würde es so ähnlich machen bzw. mache es so ähnlich, aber nicht mit Rückruf. "Schau mich an" haben wir eingeführt, dafür gibts immer riesen Lob und meistens Leckerchen. Sollte sie zu abgelenkt sein, zupfe ich an der Leine und sags dann nochmal. Geht gar nix, würde ich einfach wortlos weitergehen.
    Denn ich bin mir nicht sicher, ob "Nein" der richtige Weg ist, ich selbst habe damit (zumindest am Anfang) eher schlechte Erfahrungen gemacht. Sie soll zwar nicht fixieren, aber sie soll auch nicht Kinder/Menschen weiter negativ verknüpfen. Und genau die hat sie im Kopf, ausschließlich, wenn sie nicht mehr auf mich reagiert bzw. reagieren kann.
    Was meint ihr anderen dazu?

    Reagiert der Hund gar nicht, würde ich, wie gesagt, die Situation einfach verlassen und abhaken. Wenns schon 'schiefgegangen' ist, ist das manchmal das Beste. Ansonsten habe ich irgendwann mit dem berühmten 'Zeigen und Benennen' angefangen: Wenn Ruby jemanden ruhig (!) angesehen hat, habe ich sie kurz und ruhig gelobt und dann irgendwas anderes gemacht. "Guck mal wer da ist" ist da unser Schlüsselsatz, dann schaut sie sich nach Menschen um und kriegt danach ein Leckerchen. Das hat uns wirklich schon sehr, sehr weit gebracht.

    Mittlerweile kann ich auch mal "Nein" sagen, wenn sie z.B. jemanden anbellt, obwohl ich gesagt habe, dass alles okay ist. Da versteht sie dann genau, was ich meine. Am Anfang hat das nicht funktioniert, da war sie aber auch schlicht nicht kommunikationsbereit.
    Bei Begegnungen mit Menschen sage ich wirklich am meisten "Guck mal wer da ist" (= guck den Menschen an), "Schau mal hier" (= guck mich an) und "Is okay" (= alles gut, kann dir egal sein). Funktioniert super! Alle Situationen, die dennoch daneben gehen, schiebe ich mittlerweile zu 95% auf meine eigene Dusseligkeit. 5 % bleiben für die Launen des Terror.. äh.. Terriers. |)