Ich bin jetzt zugegebenermaßen auch verblüfft. Im Qualzuchttread wird die Gesundheit von Rassen u.a. daran gemessen, ob sie in der Lage sind, regelmäßig große Strecken in flotter, gleichmäßiger Geschwindigkeit zurückzulegen. Rassen wie der Mops, die seit kurzem über sehr moderate Belastungstests auf kurzen Strecken getestet werden, müssen massive Kritik einstecken. Sie könnten nach wie vor nicht die der Spezies üblichen Laufleistungen erbringen.
Jetzt erfahre ich, gerade diese Laufleistungen wird total überschätzt, stresst viele Hunde psychisch.
Da drängt sich mir der Gedanke auf, daß diese physische Einschränkung doch prima mit der als normal angesehenen psychischen Einschränkung korrespondiert. Hunde, die nicht laufen können in zweierlei Hinsicht treffen auf Menschen, die mit ihnen nicht laufen wollen. Perfekt.
Junghunde, die auf Ruhe getrimmt werden, sind eben bequemer in begrenzten Räumen und Gebieten zu halten als Junghunde, die ausgiebig ihrem Explorationsdrang nachgehen dürfen. Für mich klingt das nach "Aus der Not eine Tugend machen". Habe ich einen Hund mit schwachem Nervenkostüm, "adele" ich dieses Manko mit der Behauptung, das Management wäre doch der Normalfall, und nicht die Ausnahme.
Und das Welpen/ Junghunde grundsätzlich "nicht zu wenig, aber schnell zu viel" laufen können, ist eine steile These. Mangelnde Übung des Bewegungsapperates in der Jugend ist meiner Meinung nach für mehr spätere Auffälligkeiten verantwortlich, als die gefürchtete Überlastung. Die gibt es, aber seltener als Unterlastung.