Beiträge von Quarus

    "Offenes Zuchtbuch" nur und ausschliesslich nach Erfüllung bestimmter Kriterien, die eine Verbesserung des Genpools erwarten lassen. Irgendwelchen rasseähnlichen Hunden den Zugang zum Zuchtbuch ohne Auflagen zu ermöglichen, diskriminiert Züchter, die sich an strenge Auflagen halten. Damit wird der Rassezuchtverein zur reinen Registrierstelle degradiert, bei der jeder Vermehrer andocken kann.

    Ich verstehe zwar, was du mit der Diskriminierung meinst. Aber würden nicht dieselben Züchter im Endeffekt davon profitieren, wenn sie auch Fremdbluteinkreuzungen nutzen dürften?

    Entschuldige, ich habe noch nicht geantwortet. Ja, wenn es Fremdblut ist. Das setzt parallele Populationen voraus, zwischen denen es kaum Berührungspunkte gibt, so daß die genetische Drift zu wirklichen Unterschieden im Vorkommen von Allelen führte. Diese Parallelpopulationen sind aber extrem selten. Vielleicht könnte man beim Pyrenäenhütehund davon sprechen, der papierlose Arbeitsschlag in deren Heimat und die Hochzuchtlinien Mitteleuropas. Oder Bolonka Zwetna als frühe Abspaltung von Bologneser/ Malteser. Boxer werden für die Wildschweinjagd in Spanien in den Rehalas rigoros auf Leistung selektiert.

    Einfach nur den drölfzigsten Nachkommen eines früheren popular sire wieder in die Zucht zu integrieren, macht populationsgenetisch keinen Sinn.

    Ich hoffe, das ist pro Mahlzeit gemeint. Selbst das wäre, 3 Mahlzeiten gerechnet, viel zu wenig, weil das Naßfutter weniger nährstoff- und energiedicht ist, als das Trockenfutter.

    edit: Der Junghund kommt mir für einen CC sehr leicht vor. Meine Boxerrüden haben bei ca. 32-35 kg angepeiltem Endgewicht mit 4 Monaten schlanke ca. 15 kg gewogen.

    Naja, dann habe ich Dich vielleicht falsch verstanden. Eben das meine ich so ungefähr. In dem vorigen Post von Dir waren die Anforderungen mit den Mindestanforderungen an "Papierhunde" identisch. Mir geht es auch um "was wäre realisierbar und wünschenswert", sondern um die Utopie im Titel.

    Der Knackpunkt ist vielleicht, daß für mich die Mindestanforderungen, die "Papierhunde" erfüllen müssen, für solche Registerhunde zu wenig sind. Eben der Test auf Dilute, MDR1, Merle was es da noch so gibt. In einer Rasse ohne MDR1 braucht man das nicht testen, es ist in der Zuchtordnung nicht vorgeschrieben. Will man es ausschließen, um das Risiko der Einschleppung zu verhindern, sind an solche Registerhunde in Punkto Zuchthygiene also höhere Anforderungen zu stellen. Gleiches gilt z.B. für Leistungsnachweise. Was hilft es z.B. Deinem Belgierverein, wenn ein Hund mit gloriosen Fantasieprüfungen, abgelegt in Papua-Neuguinea, in die Zucht gebracht werden soll? Selbst wenn er angeblich der letzte lebende Sohn von G'Bibber wäre? Man wird doch sicher so schlau sein, auf NACHWEISBARE Eigenleistung und NACHWEISBARE Abstammung zu prüfen. Da hätten wir also schon zwei Punkte, in der ein solcher Hund seine speziellen Vorzüge nachweisen müßte. Und der letzte Punkt ist die Nachkommenleistung. Die erklärt sich von selbst. Nichts anderes fordere ich. Ich will wirklich zuchtwertvollen Hunden durchaus den Zugang zur Zucht gestatten, aber es besteht nun mal ein Risiko mangelnden Wissens über sie, ihre Abstammung und Vererbung, und um das wettzumachen, sollten sie auf jeden Fall das Potential haben, in bestimmten wichtigen Punkten deutlich über der "Papierpopulation" zu stehen. Und nicht der einzige Vorzug sein, eine Phänotypisierung zu überstehen.

    Quarus - wir reden von komplett unterschiedlichen Dingen. Wie kommst du jetzt auf MDR und dilute? Hä? So langsam verliere ich hier ein bisschen den Faden worüber wir hier eigentlich diskutieren.

    Weil ich z.B. schon eine Dissi-Boxerhündin gesehen habe die Dilute in ihrem Wurf hatte. Brauch ich nicht in der Vereinspopulation. Wo die Abstammung nicht vertrauenswürdig ist, sehe ich den Sinn nicht, aus dem Hund einen "Zucht"-Hund zu machen. "Zucht ist Denken in Generationen"; das bezieht sich auf vorangegangene und zukünftige Generationen.

    flying-paws

    Eben. Das brächte nur etwas, wenn man eine Population fände, die neues, wertvolles "Blut" einbringen könnte. Z.B. gab es in der UdSSR und auch in der DDR nach der Wende noch "Nasenmöpse". Die wurden leider nicht weitergezüchtet. Da ist eine wertvolle Teilpopulation zur Regeneration verlorengegangen.

    Der phänotyische Teil interessiert mich bei Aufnahme ins Zuchtbuch nur mittelmässig. Abstammung, Eigenleistung und Vererbung müssen einen Nutzen erwarten lassen.

    Ich möchte bei einem Hund, von dem eine Genpoolerweiterung erhofft wird, Leistung sehen:Gesundheit,

    Ich glorrifiziere Rassereinheit nicht. Nur ist es nicht mein Fall, eine Rasse sich ins Unendliche auffasern zu sehen, wie es in den USA z.T. der Fall ist, wo alles zusammengepampt wird, was sich schrill und bunt gut verkaufen kann. Dann kann man auch gleich alles aufgeben und braucht keine Vereinszucht mehr.