Von meinen 5 Boxern hätte einer auf den Sport gut verzichten können. Das war der klassische, zufrieden mitlaufende, wenig Ansprüche auf Spezialbespaßung stellende Familienhund. Für 2 Hunde war es ratsam, sie sich ausarbeiten zu lassen, wobei Schutzhundsport es nicht zwingend hätte sein müssen. Und 2 Hunde waren Workoholics, die straff beschäftigt werden mußten/müssen, weil sie sich sonst Ersatzbeschäftigungen gesucht hätten. Und bitte mit Schutzdienst, damit das Bullenbeißererbe kanalisiert ausgelebt werden kann. Diese Voraussetzungen erfüllt, waren/sind alle 5 zufriedene Begleiter gewesen, die in 32 Jahren nix angestellt haben.
Menschenfreunde waren alle 5, und gerade die beiden Hundesport-Granaten krabbel(te)n jedem auf den Schoß, der nicht schnell genug abwehrte. Boxertypisch distanzlos, überschwänglich und clownesk.
Mit anderen Hunden ist so etwa, wie Raphaela beschrieb. Wobei meine Hündinnen bedeutend weniger fremden Hundekontakt duldeten, wie die Rüden. Wird die Individualdistanz eingehalten, wird ignoriert. Hündinnen und Welpen dürfen aufdringlich sein, gleichgroße und gleichalte Rüden laufen Gefahr, vermöbelt zu werden. Mit viel Geschrei und ohne Zähne, aber dem Einsatz des Körpergewichtes. Deshalb kommen Hundewiesen usw. nicht in Frage, denn dort sollen sich alle lieb haben.
Also letztlich nicht viel Ungewöhnliches, eben was auch andere Hundebesitzer erleben. Bis auf die Tatsache, daß ich von 7 Tagen in der Woche an 6 Tagen neben der normalen Hundebeschäftigung noch spezielle Trainingssequenzen einbaue, und ich sehr scharf auf Einhaltung der Hausregeln und Grenzen achte. Wenn ich es nicht tue, passiert das, was meine Familienangehörigen bzw. manche Neu-Boxer-Besitzer erleben: der Hund übernimmt in aller Liebenswürdigkeit das Szepter und läßt die Menschen ganz schnell nach seiner Pfeife tanzen. Andere Rassen sind da bedeutend duldsamer.