Ich denke trauern wird man immer, nur die Art und Weise ändert sich.
Am Anfang kann man noch nicht richtig fassen dass der Hund nicht mehr da ist der doch Jahrelang immer da war. Für einen selbst bleibt die Zeit stehen, obwohl sich die Welt weiter dreht, das ist total surreal.
Und im Alltag fallen einem dann so viele Dinge auf die einen daran erinnern wie es war.
Sei es die Leere im Haus, dass man irgendwelche Sachen vom Hund findet, dass man sich automatisch selber dran erinnert ,,Ach warte jetzt ist doch Zeit für xy." und feststellt dass das plötzlich nicht mehr ist. Dass man raus geht, und der Hund kommt nicht mit, dass man von Menschen angesprochen wird weil die sich wundern wo der Hund ist ?
Dann, wenn man sich entschieden hatte den Hund einzuäschern und die Urne abholt, ist er zwar irgendwie wieder da, aber eben in der Urne und nicht mehr lebendig.
Man stellt fest dass man selbst die Dinge vermisst die eigentlich genervt haben.
Man fragt sich natürlich auch, was wäre wenn...
Vielleicht hat man sich gesagt ,,Wieder einen Hund ? Ich kann das nicht...", kommt aber zu dem Schluss dass ohne Hund im Haus irrsinnig was fehlt, und somit zu dem Schluss dass wieder einer einziehen wird.
Für die einen vielleicht am besten so schnell wie möglich, für den anderen brauchts vielleicht Monate oder Jahre...
Vielleicht denkt man ,,Ein anderer Hund in ihrem/seinen Haus ? Das würde sie/er nicht gut finden !"/,, Ein anderer Hund ? Den ersetzt er/sie doch niemals !".
Allerdings ist jeder Hund eine individuelle, einzigartige Persönlichkeit. Ein anderer Hund wird nie die Erinnerungen erleben die man zusammen hatte, und er wird dem anderen Hund auch niemals das Wasser reichen oder seinen Platz im Herzen streitig machen.
Aber der verstorbene Hund hätte doch gern dass Frauchen/Herrchen wieder glücklich werden kann, denn er selbst kann es nicht mehr. Das Herz ist groß, da hat nicht nur ein Hund Platz, sondern mehrere. Es hat nur jeder einen anderen Platz im Herzen, seinen. Man wird mit jedem Hund andere Erfahrungen machen, andere Dinge erleben, und ein Nachfolger ist eben ein Nachfolger - Er tritt in große Fußstapfen, wird aber eine neue Ära einleiten.
Vielleicht hilft es einem wenn der Hund möglichst unterschiedlich ist ? Vielleicht kommt man auch gut damit zurecht wenn gewisse Ähnlichkeiten bestehen. Aber es wird immer ein anderer sein, niemals den Alten ersetzen können, und niemals seinen Platz einnehmen.
Vielleicht hilft das ja ? Einfach der Gedanke dass der Neue gründlich aus dem Himmel beäugt und geprüft wird, damit genau der Richtige die Nachfolge bestreiten und sowohl den Vorgänger als auch Frauchen/Herrchen wieder dabei helfen kann das Leben glücklich weiter zu führen. So ein Hund würde doch richtig stolz machen oder ?
Es kann sein dass man sich denken wird ,, Mit xy war das so oder so.", oder ,,Das war mit xy einfacher/schwerer.".
Vielleicht wacht man, nachdem man davon geträumt hat dass der Hund noch lebt und der Tod nur ein böser Traum war, auf und stellt fest :,, Ey scheiße, das war nur ein Traum und der Hund neben mir ist ein anderer !" Aber kurze Zeit später knuddelt man den, und ist einfach froh dass er da ist.
Irgendwann ändert sich das und man denkt mit einem Lächeln an die Zeit von früher zurück, an die Erinnerungen die man zusammen hatte. Man wird immer wieder Phasen haben in denen man dann doch wieder zurück in die Trauer fällt, aber das ist vollkommen okay. Richtig tot ist man erst wenn man sich nicht mehr erinnern oder vermissen kann. Der Tod ändert einen, er färbt den bunten Fleck im Herzen grau. Aber grau ist nicht schwarz. Es is auch eine Art bunt, nur eben ein anderes. Und ein anderer Fleck wird dann eines anderen Hundes dafür wieder so richtig in Farbe getunkt.
Wie lange das dauert, ist einfach unterschiedlich.