Das ist eine spannende Aussage, der man immer wieder begegnet. Wann Qualen und Leiden anfangen, wird bei einer Qualzuchtrasse also anders bemessen als bei einem anatomisch funktionalen Hund.
"Für einen Mops/eine Französische Bulldogge geht es dem ja noch ganz gut." heißt meistens, dass der Hund sich in einem echt üblen Zustand befindet, den ICH persönlich sofort beenden würde fürs Tier. Aber, dass ich meine Maßstäbe da höher ansetze als viele andere Tierhalter, erlebe ich nicht nur beim Thema Qualzucht immer wieder.
Heißt aber nunmal nichts anderes, als das du ca. 80% der Mops Population einschläfern lassen würdest oder gar mehr, wenn du das persönlich zu entscheiden hättest.
hm.. kann man so sagen und ich verstehe deine Intention, die grundsätzlich sehr löblich ist, aber ich z.B. könnte das nicht so klar entscheiden/sagen. Das würde ich stets und immer dem Fachmenschen (z.B. TA) entscheiden lassen, ob das Leben eines Hundes - egal welcher Rasse übrigens - noch lebenswert ist, und selbst dann noch eine Zweitmeinung einholen.
Über Leben und Tod zu entscheiden ist, finde ich, eine ziemlich große Sache.
Ich weiß gar nicht so, ob das wirklich so gemeint war..
Ich hatte das eher so verstanden, dass ds um die Differenzierung ging: bei brachyzephalen Hunden werden oftmals Zustände akzeptiert und als normal erachtet, die bei Hunden mit normaler Nasenlänge ganz anders bewertet werden würden, in der Regel als akuter Notfall, und man die Hunde gegebenenfalls euthanasieren würde, wenn man den Zustand nicht zeitnah beheben kann.
Und das kann es einfach nicht sein.
Es kann nicht sein, das ein Hund 24/7 unter Atemnot leiden würde, man ihn aber weiter leiden lässt, weil „das bei der Rasse halt so ist“..
Das ist hochgradig unfair und das hat kein Tier verdient.
Man stelle sich mal vor: richtig heftige Erkältung, man bekommt einfach gefühlt gar keine Luft. Und dann ist das kein vorübergehender Zustand, den man so gut es geht versucht mit Medikamenten zu beheben, sondern das ist einfach IMMER so..
Ihn habe schon so oft brachyzephale Hunde gesehen, mit Zeichen massivster Atemnot und die Halter stehen da total entspannt daneben. Ich bin bei Notfällen ja echt restriktiv, aber würde sich einer meiner Hunde so verhalten, würde ich SOFORT zum Notdienst fahren - und sicher nicht entspannt im Fressnapf shoppen zb.
Ich finde es halt einfach so traurig, dass da so mit zweierlei Maß gemessen wird und den Hunden unendliches Leid zugemutet wird.
Wenn ich so Dinge höre wie der Hund kann bei 20 grad nicht mal mehr zum pinkeln vor die Tür - das ist doch für den Hund einfach nicht lebenswert, wenn das ein Dauerzustand ist. Hunde wollen doch raus, was erleben, schnüffeln - und nicht zu Hause vor sich hin vegetieren..
Ich habe vor nichtmal drei Monate meine Mia einschläfern lassen. Auch da war meine Maxime: Qualität vor Quantität. Ich wollte sie gehen lassen, wenn sie noch sie selbst ist. Wenn sie noch ihr Leben führen kann. Wenn sie die Dinge machen kann, die sie immer gemacht hat. Und nicht alles an Leben raus quetschen was geht, nur um noch ein paar Tage mehr mit ihr zu haben.
Sie sollte in Würde gehen dürfen und sich nicht quälen.
Und daher finde ich es einfach so unbegreiflich, wenn man über Monate, Jahre tagtäglich zuschaut, wie der Hund sich mit Atemnot quält und es einem einfach komplett egal ist.