Natürlich muss man auch bei einem Abgabehund schauen, ab wann das Leben nicht mehr lebenswert ist, würde doch auch niemand bestreiten. Wo man da die Grenze zieht will ich nicht beurteilen.
Und da habe ich eben bei Haltern brachyzephaler Hunde das Gefühl, dass denen völlig der Blick für das Leid ihrer Hunde verloren geht.
Alleine diese Atemgeräusche. Das ist einfach nicht normal. Hunde atmen völlig geräuschlos.
Dieses grunzen, Schleim abschlucken, mühsam Luft einziehen, angestrengte Bauchatmung, seitlich aufgerollte Zunge - all das machen nicht-brachyzephale Hunde im Normalfall nicht.
Und wenn sie es machen, gehören sie sofort in eine tierärztliche Notfallbehandlung. Weil es Anzeichen massiver Atemnot sind
Bei brachyzephalen Hunden wird das einfach als „ist eben so“ abgetan.
Aber auch diese Hunde zeigen damit massive Atemnot an.
Anderes Beispiel: ich hole mir einen Hund aus Privatabgabe, der eine Fehlstellung der Pfote hat. Das stört ihn immer. Er kann sich nur unter Schmerzen hinlegen, nur unter Schmerzen laufen. Man merkt ihm an, dass ihn die Pfote stört. Er würde gerne mit anderen Hunden spielen, kann das aber nur kurz, weil die Pfote dann zu sehr schmerzt.
Ich gehe aber nicht zum Tierarzt, weil „ist eben bei dem so“.
Und wenn ich zum impfen zum Tierarzt gehe und der mich auf die Pfote anspricht, dann sag ich was ähnliches. „der kennt es ja nicht anders, das war schon immer so bei dem“
Wäre das okay und akzeptabel? Oder würde man da viel stärker auf eine Behandlung drängen?
Und warum ist es sowas anderes, wenn ein Hund an Atemnot leidet?
Es ist was anderes, weil damit nicht der Markt unterstützt wird. Es gibt diese armen Hunde schon und sie brauchen einen Platz und medizinische Versorgung. Ist für mich null vergleichbar mit "Kaufe mir für 2000€ einen süßen Frenchywelpen in lilac merle gestreift"
Es unterstützt vlt keinen Markt, aber es sorgt weiterhin für Sichtbarkeit.
Secondhand Pelz trägt man auch nicht, weil man damit das gleiche Tierleid zur Schar trägt wie bei Pelz vom ersten Markt. Weil man ausdrückt „mir ist es egal, wenn Tiere für mein Kleidungsstück leiden mussten“.
Und ja, ich verstehe wirklich nicht, warum man sich bewusst für einen Hund entscheidet, bei dem man weiß, er hat ständiges nicht behebbares Leid.