Alles anzeigenLiebe Community,
danke erstmal für die ganzen Nachrichten.
Uns ist bewusst, und das sagen wir uns auch immer, dass er noch ein Baby ist, grade seit 10 Tagen weg von seiner Familie und hat über Weihnachten etc viel erlebt.
Und ist auch bewusst, dass er nicht weiß was er tut und es noch nicht versteht.
Wir kommen aus Berlin. Wohnen in einer Wohnung im 10. Stock und haben auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Riesigen Landschaftspark, wo wir in Zukunft viel unternehmen können.
Wir hatten ein Gitter geholt als Welpe Zimmer wo er sein Bett, sein Napf und sowas hatte. Da wollte er schon nie drin sein. Er hat sofort angefangen zu jaulen. Viel sicherer fand er die Couch - natürlich auf der Rückenlehne. Der Höchste Punkt um alles beobachten zu können. Die ersten 5 Tage haben wir auch zusammen auf der Couch geschlafen, damit er nicht alleine ist und merkt, dass sein Rudel da ist.
Mit dem Training haben wir auch schon gedacht, dass es zu viel ist. Deshalb haben wir das auf Sitz und den Namen beschränkt, was trotzdem gut funktioniert.
Auf dem Feld machen wir ihn immer los und er kann von selbst rumlaufen und toben und bleibt dann auch trotzdem an unserer sicheren Seite.
Zur Rasse. Das war ein Zufallswurf also auch nicht geplant. Und wir haben viel gelesen und geschaut was die Charaktereigenschaften so sind. Mein Chef hat nen Ridgeback und da ist der Charakter auch super lieb. Aber klar kommt es auf den Hund an und welcher Genpol mehr hervorkommt. Der Cane Corso ist von der Mutter tatsächlich die Fellfarbe. Die Mutter selbst ist auch ein super ruhiger Schlag und kommt mit Kindern toll aus - ein richtiger Familienhund. Das war uns besonders wichtig.
Mit dem Beißen ist das so ne Sache - am Anfang ist das ja noch sehr human: für uns natürlich human. Klar wird er das nicht verstehen: aber seine Geschwister haben ja auch gezeigt wenn’s zu viel oder zu doll wird. Und das wollten wir aufnehmen. Aber das funktioniert leider hier nicht ganz.
Nochmal: das ist ein Welpe.
Ihr habt einen Welpen gekauft, dazu noch ne ziemlich schwierige Mischung, und keinen Erwachsenen Hund.
Das sind Lernprozesse, die sich über Wochen und Monate hinziehen. Das sind keine Dinge, die so kleine Welpen innerhalb von zehn Tagen lernen.
Man muss da nicht einfach nen Knopf drücken und der Welpe benimmt sich erwachsen.
Hinter jedem gut erzogenen, erwachsenen Hund den ihr seht steckt jede Menge Erziehungsarbeit. Über Wochen und Monate.
Bei Kommandos (Sitz, Name) sagt man zb, dass es mehreren tausend (!) Wiederholungen braucht, bis das Verhalten wirklich sitzt.
Ähnlich ist es bei anderen Dingen.
Das braucht Zeit, Geduld und Know-how.
Welpen aufziehen ist ganz viel „Trust the process“.
Die kommen in Werkseinstellung, man muss denen alles erst beibringen.
Von den Anforderungen klingt es so, als würdet ihr von eurem Neugeborenen Kind erwarten, dass es Abitur macht. Das wird nicht funktionieren. Das dauert, bis das Kind so weit ist.
Beim Hund dauert es nicht ganz so lange, aber auch da: die wachen nicht morgens auf und sind brav und erzogen und vernünftig. Das muss man schon alles selbst machen, über Wochen und Monate.