Die Klinik hat im Notdienst immer nur TA´s frisch von der Uni und das komplett alleine, als ich nachts da war, gab es noch nicht mal eine Helferin dazu. Ich kenne mittlerweile 3 junge TA´s, die da nach kurzer Zeit wieder aufgehört haben, weil sie dort nichts lernen, weil sie nachts zu knapp über Mindestlohn mutterseelenalleine den Notdienst stemmen müssen. Da ist vieles nur Try & Error.
Was man halt dazu sagen muss: wenn jemand nach dem Studium der Tiermedizin die Approbation bekommt, dann ist das die Erlaubnis, selbstständig und eigenverantwortlich als Tierarzt bzw. Tierärztin zu arbeiten.
Natürlich kann man einen Berufsanfänger nicht mit jemandem vergleichen, der jahrelange oder gar jahrzehntelange Erfahrung hat..
und natürlich braucht es eine gewisse Zeit, bis man sich im Job sicherer fühlt, Routinen entwickelt und so weiter, keine Frage. Und auch, dass man anfangs das Gefühl hat, noch viel lernen zu müssen, ist denke ich völlig normal.
Aber mit Approbation dürfen sie eben genau das: allein und selbstständig arbeiten. Ihr Wissen dazu haben sie in vielen vielen Prüfungen bewiesen und auch die anderen Aspekte vor der Erteilung der Approbation nachgewiesen.
Die Bezahlung ist natürlich eine andere Sache, also ob man diese Tätigkeit wirklich zum Mindestlohn abrechnet.
Ist in anderen Berufen übrigens auch so. Es kommt nicht selten vor, dass junge Richter zb montags ihre Stelle antreten und dienstags die ersten Verhandlungen haben, alleine natürlich.
Edit: in der Humanmedizin wird der Nachtdienst auch oftmals von Assistenzärzten, also Ärzten frisch von der Uni in der Facharztausbildung, abgeleistet.. da hat dann in der Regel lediglich Oberärzte Hintergrunddienst, also Rufbereitschaft, sind aber nicht in der Klinik vor Ort.