Beiträge von Ninma

    Ich werde hier im Ort oft angesprochen, das es ja toll ist das ich jeden Tag Gassi gehe und sogar im Winter :lol: Dabei fahren wir zumindest für die große Runde täglich weg. Wir wohnen hier echt schön, Wiesen und Wald vor der Tür, wir treffen so gut wie nie jemanden.
    Ich glaube das , gerade die Leute mit großen Hunden, nur sehr wenig Gassi gehen, habe mir bisher da nur wenig Gedanken gemacht, vielleicht fahren ja auch alle weg. Kleinere Hunde sehen wir öfter, die größeren hört man eher nur hinterm Haus. Im letzten Jahr gab es mal eine Statistik das es in unserem Dorf mehr Hunde gibt als in der benachbarten Stadt, wo man alle paar Meter einen Hund trifft. Dafür sehe ich erstaunlich wenig. Allerdings gehen die 5 Hunde in unseren direkten Nachbarschaft wirklich nie Gassi, das sind Hof oder Gartenhunde, der eine geht alleine Gassi - ja und wir haben darüber gesprochen ;) Warum hier viele Hunde nicht Gassi gehen ? Die meisten Leute sind Vollzeit berufstätig und bewachen den Garten. Das ist hier halt noch so üblich, schlecht geht es den Hund deshalb ja nicht.

    Ich bin ehrlich gesagt ganz froh das wir so unsere ruhigen Runden drehen können, für Hundekontakte treffen wir uns außerhalb mit Freunden. Ich finde es nur lustig wie gut die Nachbarschaft über meine Gassirunden informiert ist :D

    Das hat mit dem Lernverhalten der Hunde zu tun und das Hunde schlecht generalisieren. Das hat nichts mit Gehorsam zu tun, sondern das es für den Hund an einem anderen Ort eine völlig andere Übung sein kann. Rolle draußen ist was völlig anderes als Rolle drinnen.
    Hunde können gelernte Dinge komisch verknüpfen. Es kann auch sein das dein Hund lernt eine Rolle zu machen wenn gerade ein Vogel über deinen Kopf fliegt. Oder Rolle geht nur auf einer Decke oder wenn du gerade ein Bein hebst oder einen grünen Pullover an hast.
    Fange an die Rolle im Haus neu zu trainieren, er wird es mit jedem neuen Ort schneller begreifen das Rolle überall geht. Von alleine kommt Hund überhaupt nicht auf die Idee.

    Ich habe ja derzeit einen ängstlichen Hund an der Leine und bis vor kurzem eine demente Ömi. Also blieb mir bisher nichts anderes übrig als dieses hier von einer Userin empfohlene ruhige stehenbleiben und warten bis Hund abgepflückt wurde zu praktizieren. Und glaubt mir, das funktioniert nicht. Spätestens wenn die Besitzer um uns rumhüpfen und immer wieder versuchen den Hund zu greifen und das mitten auf der Straße. Mein Hund der inzwischen vor Angst auf dem Boden liegt, Ömi verwirrt ist und ich bitte den Besitzer den Hund ruhig zu rufen und der meint dazu ich soll doch weg gehen. Und nein , meine Hunde haben nie gebissen , sie waren eher die Opfer. Schön ist das nicht. Ich kann doch nicht einfach daneben stehen und zusehen oder ?

    Mein Hund ist ganz seiner Rasse entsprechend - Podenco-Huskymix |) total übermotiviert wenn wir anfangen zu arbeiten. Er neigt dazu mir in den Hintern zu knappen, wenn es nicht schnell genug losgeht. Also gilt es ihn runterzufahren. Aus dem Mantrailing haben wir ein Startritual übernommen, ihn kurz am Geschirr mit der Hand festzuhalten. Korrekt wäre es eigentlich sich über den Hund zu stellen und ins Geschirr zu greifen - das ist für den Hasenfuss allerdings zu bedrohlich. Wenn ich ins Geschirr greife wird er sofort ruhig, kurzes Sitz und er ist ruhig und arbeitsbereit. Das klappt bei allem was wir machen, fährten, trailen, hoopern, tricks, gehorsam.

    Es muss ja nicht immer ein Hund verletzt oder gar todgebissen werden. Aber für den angeleinten Hund ist es richtig schlimm wenn er von einem freilaufenden Hund angegriffen wird - vielleicht hat er äußerlich keine Verletzungen, aber seelisch kann das folgen haben. Vielleicht sollte man auch mal daran denken. Es ist meine Aufgabe zuerst meinen Hund zu schützen. Und natürlich verletze ich niemals absichtlich einen anderen Hund, war zum Glück auch noch nicht nötig. Es waren immer meine Hunde die verletzt wurden.

    Was entwickelt ihr denn hier für komische Szenarien. Ich stehe also mit meinem Hund/Hunden da und ein kleiner Hund kommt in augenscheinlich böser Absicht auf uns zu. Meine Hunde beissen zwar nicht, aber ich möchte aus anderen Gründen keinen Kontakt (Krankheit, Läufigkeit, Angst usw ., eigentlich auch egal). Ich schwinge ein Lasso um den kleinen Hund zu fangen. Und was macht in dieser Zeit der Besitzer ? :???: Ach ja der bekommt seinen Hund ja nicht gefangen und hüpft um uns rum. Muss ich ihn auch fangen ? Mein Hund hat ja Angst vor dem Menschen....

    Ich finde solche Situationen nie einfach, nach dem Hund treten heißt ja nicht unbedingt den Hund auch zu treffen - das ist bei so einem wendigen Terrier, den man kaum greifen kann auch nicht so einfach.

    Ich will dir nicht zu nahe treten, aber wie hätte sich in dieser beschrieben Situation durch Ruhe etwas auflösen lassen?
    Auch an Dich die Frage, wie hättest du das gehandhabt? Wie hätte Deine ruhige, gelassene Handlung ausgesehen? Ernsthafte Frage, da ich das selbst auch bevorzugen würde.

    Als Anmerkung noch - das eine schließt das andere nicht aus. Ich kann ruhig und besonnen meinen Hund sichern, mit ihm in Bewegung bleiben damit er sich den Nervzwerg nicht schnappen kann und den Nervzwerg mit dem Fuß abwehren/ohne Wucht nach ihm treten :-)

    Nein Du tritts mir nicht zu Nahe. Deswegen habe ich ja "optimal" geschrieben. Und in meinem Post davor, das auch ich nicht immer ruhig geblieben bin. Ich versuche in der Regel den Hund zu blocken, bitte die Besitzer deutlich ihren Hund abzurufen, drehe mich um und versuche zu gehen ( fast nie folgen die angreifenden Hunde ), habe mir schon den fremden Hund geschnappt und dem Besitzer übergeben und ja im Notfall würde ich auch treten. Seit einer meiner Hunde und ich krankenhausreif gebissen wurden bin ich innerlich sicher nicht mehr ruhig, aber ich versuche nicht hysterisch zu werden ;)